Kunst im Kreisel - Realisierungswettbewerb Gestaltung der Kreisverkehrsinsel
Städtebaulich hat sich in Aichach in diesem Jahr viel getan, und die Stadt ist nicht nur um ein paar interessante Bauwerke, sondern auch um einige Kreisverkehre und Kunstwerke reicher geworden!
Nach der Eröffnung des Milchwerksgeländes stellte sich die Frage, wie die beiden Kreisverkehre gestaltet werden könnten. Den Kreisverkehr Augsburger Straße / Franz-Beck-Straße ziert jetzt das Kunstwerk „Schnittstelle Mensch“, das bis dahin auf dem Tandlmarkt stand.
Für den Kreisverkehr Augsburger Straße / Theodor-Heuss-Straße wurde ein Realisierungswettbewerb ausgelobt, der mit 2.000 € und 1.000 € (1. und 2. Preis) dotiert war. Ziel des Wettbewerbes war es, das südliche „Stadttor“ mit Bezug auf das Milchwerkareal neu zu gestalten und den öffentlichen Raum aufzuwerten.
Teilnahmeberechtigt waren sämtliche Künstlerinnen und Künstler aus den Landkreisen Aichach-Friedberg, Augsburg Land, Augsburg Stadt, Landsberg am Lech, Fürstenfeldbruck, Dachau, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen und Donau-Ries.
Insgesamt wurden 16 Entwürfe eingereicht, aus denen die Jury in der Sitzung am 18. Oktober einstimmig zwei Preisträger auswählte. Den ersten Preis erhielt der Künstler Paul Havermann aus Dachau für seinen Entwurf „Farbige Pylone“, der zweite Preis ging an den Entwurf „Käsbohrer“ von Phillipp M. Jäger aus Augsburg.
„Farbige Pylonen“ – Jury lobt Heiterkeit
Der Entwurf von Paul Havermann besteht aus 9 farbig lackierten Vierkantstahlrohren. Drei der leicht geneigt aufgestellten Stahlrohre markieren den Mittelpunkt der Kreisverkehrsinsel, und jeweils zwei der Rohre markieren die drei Zufahrten zum Kreisverkehr.
Die eingereichte Arbeit überzeugte die Jury in Form, Gestaltung und Ästhetik. Die vom Kunstwerk ausgehende Heiterkeit, die durch die Farbigkeit der Stelen entsteht, wurde von der Jury gelobt. Die Pylonen markieren den „historischen Ort“, ohne zugleich auf den Verlust des Milchwerks in negativer Form hinzuweisen. Als prägend wurde ebenfalls die Mehrdimensionalität der Arbeit hervorgehoben, da das Werk die kulturelle Vielfalt Aichachs aufgreift, die sich sowohl im Zusammenleben unterschiedlichster Nationalitäten, als auch in der gewachsenen Kunst- und Kulturszene verdeutlicht. Das Werk bleibt bei aller Deutungsvielfalt - gerade für Betrachter ohne Hintergrundwissen - einfach zu lesen und bildet zugleich einen positiven Kontrapunkt zur Gestaltung des folgenden Kreisverkehrs mit dem Werk „Schnittstelle Mensch“.
Die modern gestalteten Kreisverkehre stellen auf jeden Fall eine städtebauliche Bereicherung für die Stadt dar und zeugen von der ständigen Weiterentwicklung der künstlerischen Gestaltung des öffentlichen Raums.