Klaus Habermann ist seit 25 Jahren Aichachs Bürgermeister
Seit einem Vierteljahrhundert ist Klaus Habermann Bürgermeister von Aichach. Am 1. Mai 1996 trat er die Nachfolge von Heinrich Hutzler an und befindet sich inzwischen in seiner fünften Amtszeit. Viele Projekte wurden in dieser Zeit angestoßen und umgesetzt. Zum Jubiläum gab es viele Glückwünsche für diese 25 Jahre im Bürgermeisteramt.
Mit Sekt und einer großen „25“ aus Luftballons wurde Klaus Habermann zu seinem Jubiläum im Aichacher Rathaus begrüßt. Damit ist der 67-Jährige Sozialdemokrat länger im Amt als jeder andere Aichacher Bürgermeister der Nachkriegszeit. Am Ende seiner fünften Amtszeit werden es 30 Jahre sein.
Dabei kann er sich noch genau an seinen ersten Arbeitstag nach seiner überraschenden Wahl erinnern: der 1. Mai 1996. Er war für ihn wirklich ein „Tag der Arbeit“, erzählt er. Erst ging er mit seiner Frau ins Büro und zur Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), dann besuchte er mehrere Maibaumaufstellungen, danach ging es auf die Augsburger Frühjahrsausstellung (Afa), wo er als junger Bürgermeister auf der Afa-Bühne ein Interview gab. „Jetzt ist es so ruhig, wie es noch nie war“, sagt Habermann. Am 1. Mai war er lediglich in Oberwittelsbach dabei, als dort der Maibaum aufgestellt wurde, den Rest des Tages verbrachte er zu Hause.
Während er sonst an vielen Abenden und jedes Wochenende unterwegs war, hat Habermann jetzt wegen Corona deutlich mehr Freizeit. Viele Abende und Wochenenden hat er jetzt frei. „Das ist schon mehr Lebensqualität“, ist ihm bewusst. Er sagt aber auch: „Früher hat’s mir besser gefallen. Es fehlt einem schon etwas.“ Damit meint er vor allem die Begegnungen, die Gespräche. Überhaupt prägt die Corona-Pandemie die aktuelle Amtszeit und die Arbeit in der Verwaltung. Für Habermann ist sie eine Herausforderung der ganz anderen Art. „Hätte ich nicht gebraucht, aber es ist auch eine spannende Erfahrung“, sagt er.
Wenn er auf die bisherigen 25 Jahre im Amt zurückblickt, fällt ihm einiges ein, auf das er besonders stolz ist: das Sisi-Schloss, das Stadtmuseum und weiteres im kulturellen Bereich, die Sparkassenfusion, das Interkommunale Gewerbegebiet und das Milchwerk, die Stadtentwicklungsprojekte Obere Vorstadt und Tandlmarkt, die Bahnunterführung und der Grünzug Paar. In den 25 Jahren habe er – von Haus aus ungeduldig – auch gelernt, dass man für vieles einen langen Atem braucht. Die Erfolge will sich Habermann auch nicht allein an den Hut heften. Es brauche auch einen Stadtrat, der mitzieht, und eine Verwaltung, die das ebenfalls tut, betont er. Über seine Verwaltung sagt er: „Ich habe ein tolles Team.“
Einiges will Habermann in seiner letzten Amtszeit noch umsetzen oder zumindest anstoßen: Die Stadtentwicklung in der Unteren Vorstadt und der Martinstraße, die Gestaltung des Rehmböck-Geländes, die Erweiterung des Verwaltungsgebäudes und die Umplanung des Feuerwehrhauses zählen dazu, die Pläne für das Wohnprojekt an der Franz-Beck-Straße, ein flexiblerer öffentlicher Nahverkehr, der Hochwasserschutz in den Ortsteilen. „Die Aufgaben gehen nicht aus“, sagt Habermann.
Die längste Amtszeit bislang hatte übrigens Wilhelm Wernseher, ebenfalls SPD, mit 24 Jahren. Alfons Riepl (CSU) brachte es auf 18 Jahre, Heinrich Hutzler (CSU) auf sechs. Das Jubiläum an sich ist Habermann aber nicht wichtig. „Es ist Ehre genug, wenn man Bürgermeister dieser Stadt sein darf“, sagt er. „Es macht mir nach wie vor Spaß.“