Kinderkrippe "Pusteblume" zieht um - Neubau ist nachhaltig und ökologisch
Nachdem sich die Pläne zerschlagen hatten, den ehemaligen Nähsaal auf dem benachbarten Neusa-Gelände für eine größere Kindertagesstätte umzubauen, brauchte die Stadt Anfang 2020 schnell eine Alternative. Die Lösung: eine neue Krippe in Modulbauweise auf dem benachbarten Neusiedl-Grundstück an der Flurstraße. Sie soll in drei Gruppen die benötigten Betreuungsplätze bieten.
Für Bürgermeister Klaus Habermann ist es ein Glücksfall, dass die Stadt das Neusiedl-Grundstück gleich neben dem Neusa-Gelände 2018 gekauft und somit die passende Fläche zur Verfügung hatte. Der Modulbau ersetzt die teuren Mietcontainer neben dem Kindergarten Holzgartenstraße, in denen die Krippe Pusteblume bislang mit zwei Gruppen logiert. Im Neubau kommt nun eine dritte Gruppe dazu, jeder Gruppenraum ist rund 40 Quadratmeter groß. Und das alles in nur anderthalb Jahren Bauzeit, denn schon im Mai soll der Neubau bezogen werden.
Möglich ist das durch einen Modulbau in Holzständerbauweise. Architekt Oliver Stuke vom Büro PRPM Architekten aus München überzeugte den Stadtrat mit seiner Idee eines nachhaltigen und ökologischen Bauens. Trotz der überbauten Fläche von über 470 Quadratmetern wird kaum Boden versiegelt. Die Holzmodule sitzen auf Stahlträgern. Die Außenverkleidung ist aus heimischer Weißtanne. Das Dach wird begrünt und kann ebenfalls Regenwasser aufnehmen. Die Energieversorgung übernehmen Photovoltaikmodule und eine Gastherme. Eingebaut wird außerdem eine Lüftungsanlage mit CO2-Steuerung. Den Außenspielbereich hat das Bauamt in Zusammenarbeit mit der Krippenleitung geplant. Umgesetzt werden die Pläne von den Mitarbeitern des Bauhofs. Neben einem klassischen Spielplatz mit Holzspielgeräten sind auch Hochbeete und Obstbäume vorgesehen.
Fliegende Kinderkrippe
Besonders spektakulär wurde es im Februar, als ein Kran in nur zwei Tagen die von der Firma Holzbau Glaß in Buttenwiesen vorgefertigten Teile auf die Stahlträger hob. Die "Pusteblume" könnte am Ende sogar erneut an den Haken genommen und versetzt werden, erläuterte der Architekt beim Ortstermin mit Bürgermeister und Vertretern des Stadtrats. Die Baukosten liegen bei 1,48 Millionen Euro. Die Stadt erwartet dafür eine Förderung von 1,3 Millionen Euro, davon allein 507.000 Euro aus einem Sonderinvestitionsprogramm. Bürgermeister Klaus Habermann dankte ausdrücklich der Regierung von Schwaben und Regierungspräsident Erwin Lohner, "die uns im Förderverfahren wirklich Tür und Tor geöffnet haben". Der Anteil der Stadt liegt somit bei noch rund 200.000 Euro.
Die „Pusteblume“ liegt in bester Lage, "an einem der schönsten Flecken überhaupt", so Klaus Habermann. Sie ist nahe an der Innenstadt, aber auch an Grünzug Paar. Wenn alles nach Plan verläuft, werden am 3. Mai erstmals Kinder in der neuen Krippe spielen.