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Startschuss für den internationalen Oxenweg

Seit einigen Jahren schon gibt es im Wittelsbacher Land den Altbaierischen Oxenweg als beliebten Wander- und Radweg. Im Schrobenhausener und im Dachauer Land wurde erst letztes Jahr eine Wegstrecke ausgeschildert. Über die Oxenwege wurden im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit jährlich Tausende von Grauochsen von Ungarn über Österreich nach Bayern, in diesem Falle nach Augsburg, getrieben. Gemäß seinen historischen Wurzeln bekommt das Projekt Oxenweg nun auch internationale Dimensionen. Aktuell fand eine internationale Tagung von Leader-Aktionsgruppen aus Bayern, Österreich, Rumänien und Ungarn im ostungarischen Hajdúböszörmény statt.

Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Erfahrungsaustausch, an dem die Teilnehmer bereits durchgeführte Projekte präsentierten, weitere Ziele definierten und die notwendigen Projektschritte miteinander abstimmten. Auf deutscher und österreichischer Ebene wurde jüngst das transnationale Projekt „Europäischer Oxenweg“ bewilligt. Maßnahmen des Projektes sind zum Beispiel der Ausbau und die dreisprachige Präsentation der Homepage www.oxenweg.net, die Erstellung einer interaktiven Karte über den Oxenweg und eine Wanderausstellung mit den interessantesten Aspekten des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Ochsenhandels. Schließlich soll ein Film über das Thema hergestellt werden, der in Teilen wohl auch auf der Homepage präsentiert werden kann. Nicht zuletzt sollen in Form eines E-Books alle wichtigen Informationen entlang der Triebrouten von Bayern über Österreich bis Ungarn und die Sehenswürdigkeiten in den einzelnen Regionen vorgestellt werden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird in enger Abstimmung mit den Partnern aus Ungarn und Rumänien geschehen. Nur so kann die Zielsetzung, eine zusammenhängende kulturelle und touristische Route zu entwickeln, erreicht werden.

Die internationale Konferenz in Hajdúböszörmény war ein wichtiger erster Schritt. Unter Anwesenheit der Bürgermeister der Region und Vertreter des ungarischen Landwirtschaftsministeriums wurde im Rahmen dieses Treffens auch eine in deutscher und ungarischer Sprache gestaltete Wanderausstellung über die ungarischen Grauochsen und Oxentriebe eröffnet. Auf dem Begleitprogramm der Konferenz, die sehr große Resonanz in der regionalen ungarischen Presse und im Regionalfernsehen fand, stand unter anderem der Besuch des größten ungarischen Nationalparks Hortobágy. Hier lassen sich nicht nur die langhörnigen, ungarischen Grauochsen aus der Nähe bewundern, sondern auch Wasserbüffel und vom Aussterben bedrohte alte Tierrassen wie Wollschweine oder Zackelschafe. Zum Abschluss gab es einen Besuch im örtlichen Heiduckenmuseum über die Geschichte der einst bewaffneten Viehhirten, die sich zum Beginn des 17. Jahrhunderts in dieser ostungarischen Region niederließen.

Für Beata Schmäling, LAG-Managerin der Aktionsgruppe Wittelsbacher Land e. V., ist der Wiedereinstieg der Ungarn ein gutes Zeichen: "Wir werden nun unser ursprüngliches Ziel erreichen können, ein transnationales Projekt aus der Taufe zu heben. Die Voraussetzung ist hierfür eine enge Abstimmung mit allen Kooperationspartnern und eine gute Koordination der Umsetzung."

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