Einquartierungsbahn als „Heimatschatz“ ausgezeichnet
Das Stadtmuseum Aichach ist jüngst für einen „Heimatschatz“ ausgezeichnet worden: die Einquartierungszettelbahn, die der Aichacher Bräu und zeitweilige Bürgermeister Lorenz Aloys Gerhauser (1768-1837) während der Napoleonischen Kriege angelegt hatte. Verliehen wurde die Urkunde von der Bayerischen Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle und vom Bayerischen Finanz- und Heimatminister Albert Füracker. Für das Stadtmuseum Aichach nahmen Justina Bayer und Christoph Lang den Preis entgegen.
Das Aichacher Objekt, das zum „Heimatschatz“ erhoben wurde, ist eine rund 15 Meter lange und ein Meter hohe Collage, die eindrücklich die Kriegsbelastungen der Zivilbevölkerung vor Augen stellt. Während der Kriegsjahre mussten die Bürger Bayerns die durchziehenden Truppen versorgen und beherbergen. Bei jeder Einquartierung wurde ein Belegschein ausgestellt, auf dem festgehalten wurde, wie viele Soldaten, Offiziere und Pferde verpflegt wurden. Gerhauser stellte im Laufe der Jahre diese riesige Collage zusammen, die in der Museumskonzeption nicht nur als besonderes Ausstellungsobjekt, sondern gleichfalls als Zeitstrahl für die Ereignisse verwendet wird. Bis heute erinnert sich die Stadt Aichach der Opfer, die ihre Einwohner und in besonderer Weise Lorenz Aloys Gerhauser in diesen Jahren gebracht haben.
Der Aichacher Heimatschatz ist eines von 100 Objekten, die im Rahmen eines Wettbewerbes ausgezeichnet wurden. Diesen hatte das Bayerische Heimatministerium und das Kunstministerium gemeinsam mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen und dem bayerischen Landesverein für Heimatpflege veranstaltet. Prämiert wurden dabei Stücke, die „die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe des Freistaats Bayern widerspiegeln“, wie es in einer Mitteilung heißt.