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Das boarische G'wand

Die überlieferte Frauentracht ist heute weitgehend aus den Dörfern des Aichacher Landes verschwunden. Dabei galt die Gegend noch vor 30 Jahren als eine der letzten „Trachteninseln“, wo die Bäuerinnen ihre Tracht in lebendiger Tradition und mit großem Beharrungswillen trugen.

Das boarische G’wand – so wird die Aichacher Frauentracht im regionalen Sprachgebrauch bezeichnet – gehörte fest zum Lebens- und Jahreslauf und prägte kirchliche Hochfeste, aber auch Sonn- und Werktage. Heute, 32 Jahre später, ist Viktoria Kreutmeier (geb. 1921) vom Lippererhof die letzte, die man in Sielenbach noch im boarischen G’wand antreffen kann. Frau Kreutmeier besaß alle bunten Festtagsgewänder, die zum Bestand einer jeden Bäuerin gehörten: das Schea, das Anderschea, das Drittschea und das Viertschea. Dass diese Kleider so lange überdauerten, lag daran, dass sie ausschließlich für den Kirchenbesuch gebraucht wurden. Erich Hofgärtner beschriebt dies in seinem Text „Das boarische G’wand der Sielenbacher Bäuerin Viktoria Kreutmeier“ und dokumentiert anhand der Gewänder von Viktoria Kreutmeier die Details, die zu einer Tracht gehören, bis zu den kleinen Unterschieden, an denen man die jeweilige Schneiderin erkennen konnte.

Erschienen ist der Beitrag von Erich Hofgärtner im Band 2012 des Jahrbuchs „Altbayern in Schwaben“. Der Band 2012 der Reihe „Altbayern in Schwaben“ ist im örtlichen Buchhandel oder im Landratsamt Aichach-Friedberg erhältlich. Dort gibt es auch Restbestände der Jahrgänge 2001-2010.

Quelle: „Altbayern in Schwaben 2012“

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