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50 Jahre Landkreis Aichach-Friedberg - Der Wittelsbacher Heimattag 2022 blickt auf die Entstehung des Landkreises vor einem halben Jahrhundert im Jahr 1972

  • Drei Kurzvorträge am Vormittag fanden großes Interesse bei den Besuchern des Wittelsbacher Heimattages.
  • Foto: Xaver Ostermayr
  • hochgeladen von Landratsamt Aichach-Friedberg

Vor kurzem fand der 9. Wittelsbacher Heimattag statt. Über 40 Frauen und Männer aus dem gesamten Wittelsbacher Land hatten sich dazu in Oberwittelsbach eingefunden. In diesem Jahr stand die Kreis- und Bezirksreform des Jahres 1972, bei der die Landkreise Aichach und Friedberg aufgelöst wurden im Mittelpunkt des Tages.

Abteilungsleiter Georg Großhauser vom Landratsamt konnte in seiner Begrüßungsansprache, als Vertreter von Landrat Dr. Klaus Metzger, aktive Mitarbeiter aus den Archiven, Vertreter der Heimatvereine, Autoren des Jahrbuchs für Geschichte und Kultur „Altbayern in Schwaben“, Engagierte aus den Museen, Heimat- und Familiengeschichtsforscher sowie zahlreiche Interessierte willkommen heißen.
Der Wittelsbacher Heimattag ist ein etabliertes Forum der Heimatgeschichte im Landkreis Aichach-Friedberg. Er bietet allen Aktiven, die sich überwiegend ehrenamtlich mit der Erforschung und Bewahrung von lokaler Geschichte befassen, die Möglichkeit zum gewinnbringenden Austausch und zur Erweiterung des Fachwissens. Der erste Heimattag fand im Jahr 2012 statt. Seitdem wurden an wechselnden Tagungsorten durch Vorträge und Besichtigungen vielfältige Themenbereiche aufgegriffen. So ging es in den Vorjahren etwa um die Kulturlandschaft Wald, Archäologie, Geologie, Geschichte der Nutzung der Wasserkraft, 500 Jahre Reformation oder um die Spuren der Wittelsbacher in der Region.

In diesem Jahr stand die Kreis- und Bezirksreform des Jahres 1972, bei der die Landkreise Aichach und Friedberg aufgelöst wurden und der neue - in seinem Gebiet stark veränderte -Landkreis Aichach-Friedberg geschaffen wurde, im Mittelpunkt des Tages. Zunächst lenkte Kreisheimatpfleger Dr. Hubert Raab mit seinem Referat den Blick auf historische Gebietsreformen seit dem Jahr 1415. Damals errichtete der Ingolstädter Herzog Ludwig in Friedberg und Schrobenhausen eigene Landgerichte als Vorläufer der späteren Landkreise. Zuvor war das herzogliche Kastenamt Aichach das Herrschafts- und Verwaltungszentrum der gesamten Region gewesen. Die erst im Jahr 2022 neu bestellte Kreisarchivpflegerin Gabriele Victoria Schaffner zeigte in ihrem Vortrag detailliert Vorgeschichte, Entscheidungsprozesse und Umsetzung der Reform des Jahres 1972 auf. Dadurch wurde nochmals deutlich, welch große Emotionen das Reformvorhaben damals bei der Bevölkerung ausgelöst hatte.

Kreisarchivpfleger Wolfgang Brandner ging in seinem Beitrag insbesondere auf die Jahre 1972 bis 1978 ein. Er zeigte auf, dass der entscheidende Baustein beim Zusammenwachsen der beiden Landkreisteile mit dem Bau eines zentralen Verwaltungsgebäudes gesetzt wurde. Als im April 1978 das neue Landratsamt in Aichach bezogen werden konnte, war sechs Jahre nach der Landkreisreform dieses Ziel erreicht worden.
Im Anschluss an die Vorträge wurden vier Ziele im Landkreis aufgesucht, die wegen ihrer Bedeutung für die Verwaltungsgeschichte des Wittelsbacher Landes wichtig sind. Zuerst stellte Kreisheimatpfleger Michael Schmidberger Oberwittelsbach als ersten zentralen Ort des Aichacher Landes eingehend vor. Nicht fehlen durfte ein Besuch der nun weitgehend sanierten Burgkirche. 750 Jahre war am Schlossplatz in Aichach Sitz der unteren staatlichen Verwaltungsbehörde. Wolfgang Brandner ging bei seiner Führung am historischen Schauplatz auf die wechselvolle Geschichte ein. Einen Blick in die Zukunft der Kreisverwaltung richtete Kreisbaumeister Andres Richter an der Baustelle für die Erweiterung des Landratsamtes an der Münchener Straße in Aichach. Noch etwa zwei Jahre werden die Bauarbeiten für die dringend notwendigen zusätzlichen Räume benötigen.
Am Ende des ereignisreichen Heimattages stand der Besuch des historischen Standorts der Kreisverwaltung am Marienplatz in Friedberg. Kreisheimatpfleger Dr. Hubert Raab stellte das historische Gebäude, welches im späten 17. Jahrhundert als Sitz des Jesuitenordens gebaut worden war und heute als städtisches Verwaltungsgebäude dient, vor.

  • Drei Kurzvorträge am Vormittag fanden großes Interesse bei den Besuchern des Wittelsbacher Heimattages.
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  • Kreisheimatpfleger Michael Schmidberger brachte den Besuchern des Wittelsbacher Heimattages die Baugeschichte der Burgkirche in Oberwittelsbach anschaulich nahe.
  • Foto: Wolfgang Brandner
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