Schwabens beste Schülerlotsen kommen aus dem Wittelsbacher Land
Aichach-Friedberg (hbe) Die besten Schülerlotsen in Schwaben kommen im Jahr 2012 aus dem Wittelsbacher Land. Beim diesjährigen Bezirksentscheid überzeugte der 14jährige Schüler der Kühbacher Mittelschule Michael Schneider und wurde Schwabens bester Schülerlotse. Regierungspräsident Karl Michael Scheufele persönlich durfte die Urkunde mit Goldmedaille an den neuen Bezirkssieger überreichen. Da auch der Zweitplatzierte Mathias Gasteiger aus Kühbach kam, sorgte dieses Ergebnis für ein Novum: „Dass beide Sieger und auch der Drittplatzierte aus einem Landkreis und einer Kreisverkehrswacht kommen, das hat es noch nie gegeben“, bemerkte LVW-Vizepräsident und Koordinator Günter Fuchs, der diesen Wettbewerb seit mehr als zwei Jahrzehnten verantwortlich leitet. Denn unter den insgesamt teilnehmenden 17 Mädchen und Buben überraschte auch der Kühbacher Martin Augustin mit Platz drei. Damit vertreten die beiden Erstplatzierten Michael Schneider (Bezirkssieger) und Mathias Gasteiger den Bezirk Schwaben beim Landesentscheid am 20. Juli in Schweinfurt und Martin Augustin ist Ersatzlotse. „Noch nie haben es bisher Schülerlotsen aus unserem Landkreis Aichach-Friedberg geschafft, sich für einen derartigen Wettbewerb auf Landesebene zu qualifizieren“, erinnern sich Hans-Peter Port und Helmut Beck, die als Polizeibeamte und Verkehrswachtmitglieder die Schülerlotsen betreuten und begleiteten und freuen sich mit den erfolgreichen Schülerlotsen auf die neue Herausforderung.
Schon am frühen Morgen wurden die qualifizierten Kreissieger aus ganz Schwaben im Donau-Ries vom CSU-Fraktionsvorsitzenden im Bayerischen Landtag Georg Schmid begrüßt. Anschließend mussten sich die Buben und Mädchen in Theorie und Praxis ihre Fachkompetenz und ihr Wissen unter Beweis stellen. Über 32 Fragen über die alltägliche Aufgabenbewältigung und auf der Grundlage eines fundierten Allgemeinwissens mussten beantwortet werden. Im Praxisteil galt es zunächst das eigene Reaktionsvermögen zu testen. Den Abschluss bildeten Geschwindigkeitsschätzungen bei einem herannahenden Motorrad, Pkw oder Kleinbus. Damit verbunden war die Frage nach dem schnellst möglichen Anhalten können ohne querende Kinder zu gefährden. „Kompliment an die schwäbischen Lotsen“, die zum großen Teil die richtige Entfernung der Fahrzeuge taxiert haben, so Koordinator und Vizepräsident der Landesverkehrswacht Bayern, Günter Fuchs.
Eine besondere Wertschätzung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit erfuhren die Schülerlotsen, die ihre Aufgaben mit Bravour gemeistert haben, durch die Anwesenheit vieler Ehrengäste bei der Feierstunde am Nachmittag in der Aula der Fünfstettener Grundschule. Nach den einleitenden Worten der ausrichtenden Gebietsverkehrswacht Donauwörth sprachen Bürgermeister Siebert, stellvertretender Landrat Oppel, Regierungspräsident Karl Michael Scheufele, Hubert Schröder als Vertreter des Innenministeriums sowie Donauwörths PI-Leiter Thomas Scheuerer und LVW-Bezirksvorsitzender Moser Worte der Anerkennung für vorbildliches Engagement an die jungen Verkehrshelfer. Alle Lotsen erhielten wertvolle Sachpreise und eine Urkunde mit der Unterschrift des Regierungspräsidenten, des Polizeipräsidenten, des LVW-Vizepräsidenten und des Bezirksvorsitzenden. Gold- Silber und Bronzemedaillen erhielten zusätzlich die drei Erstplatzierten.
„Seit 25 Jahren sind die Unfallzahlen mit Schülern rückläufig“ resümierte Vizepräsident Fuchs in seinem Festvortrag und ermunterte alle an der Verkehrssicherheit Tätigen in ihrem Bemühen nicht nachzulassen. „Wir können es uns einfach nicht leisten, auf Schulwegsicherheit zu verzichten“, warnte Fuchs und appellierte, dass die rückläufigen Verkehrshelferdienste aufgefangen werden müssten. Allein im letzten Jahr sank die Zahl der bayerischen Verkehrshelfer von 13.103 auf 12.105. Wie gut diese „Schulweg - Schutzengel“ ihr Amt ausüben, unterstreicht eine Erhebung des Bayerischen Innenministeriums: an den von ihnen gesicherten Übergängen ist seit Einführung der Schulwegdienste im Jahre 1953 kein einziges Schulkind getötet oder schwer verletzt worden. Dagegen sind alleine im Jahr 2011 646 (Vorjahr 618) Schulwegunfälle mit 719 (722) verletzten Kindern in Bayern registriert worden. Bedauerlicherweise waren auch wieder 3 (3) getötete Schulkinder zu beklagen. Im Landkreis Aichach-Friedberg ereigneten sich im Vorjahr 9 Schulwegunfälle mit 9 verletzten Kindern. Deshalb tritt die Verkehrswacht mit Nachdruck für einen weiteren Ausbau der Schulwegdienste ein: An jeden gefährlichen Übergang und in jeden Schulbus gehöre eigentlich ein Lotse, stellte Vizepräsident Fuchs fest und ermunterte mit Blick auf dieses Ziel Schulen, Elternbeiräte und Kommunen noch aktiver werden. Ebenso wichtig ist, dass die Väter und Mütter ihre Kinder zu einer Tätigkeit als Schülerlotse ermuntern. Wo die Gewinnung von Lotsen wegen des erforderlichen Mindestalters von 12 bis 13 Jahren nicht möglich ist - dieses Problem gibt es vor allem an reinen Grundschulen -, bietet sich die Möglichkeit an, erwachsene Schulweghelfer einzusetzen. Auskünfte hierzu sind auch über die Kreisverkehrswacht Aichach-Friedberg www.kreisverkehrswacht-aic-fdb.de.vu zu erhalten.