Clever im Alter: Ruheständler holen sich kriminalpolizeilichen Rat
Immer wieder liest und hört man, dass ältere Menschen im Fokus von Gaunern und Betrügern mit einer dreisten kriminellen Masche um viel Geld gebracht werden. Der lang geplante Vortrag der Aichacher Ruheständler „Clever im Alter“ und „Wie kann ich mich vor Betrügern schützen?“ war deshalb sehr aktuell, da derzeit kriminelle Bandenstrukturen im Großraum Augsburg und damit auch im Wittelsbacher Land ihr Unwesen treiben und viel Geld erbeuten. „Wir möchten Sie von Betrügern schützen“ formulierte Vorsitzender Helmut Beck das Ziel des Vortragsangebotes für die knapp 60 Vereinsmitglieder mit Ehrenvorsitzenden Heinrich Hutzler und durfte seine ehemalige Kollegin Kriminalhauptkommissarin Barbara Macheiner von der Beratungsstelle der Kriminalpolizeiinspektion Augsburg begrüßen. Auch unter den interessierten Zuhörern saßen viele, die schon mal einem „seltsamen Anruf“ ausgesetzt waren. Referentin Barbara Macheiner wies sehr deutlich darauf hin, dass äußerste Vorsicht bei derartigen Anrufen geboten sei. Hinter den Anrufern mit gefälschten Telefonnummern verbirgt sich eine kriminelle Bandenstruktur, die sich als „Polizeibeamte“ mit gefälschten Ausweisen“ oder als „Bankmitarbeiter“, der Kontodaten abgleichen muss, ausgeben und so „an Ihr erspartes Geld“ gelangen wollen. Die Gefahren lauern am Telefon, an der Haustüre oder auch unterwegs, wenn man die Trickdiebstähle betrachtet. Der sogenannte „Enkeltrick“ ist eine Form des Betruges, bei dem die Leute oftmals hohe Geldbeträge verlieren, wenn sie wegen einer vorgetäuschten Notlage eines Angehörigen darauf eingehen und ihr Bargeld an „Fremde“ aushändigen. Wie die Polizeibeamtin aus der Praxis berichtet, lauern die Gefahren auch an der Wohnungstüre. Kriminelle Männer und Frauen suchen oftmals alleinstehende ältere Menschen auf, um sie zu bestehlen. Sie klingeln an der Haustüre und verschaffen sich unter einem Vorwand Eintritt in die Wohnung. Durch Ablenkung des Opfers kann meist eine zweite Person unbemerkt die Räume nach Wertsachen durchsuchen. Interessiert verfolgten die vielen Ruheständler die praxisnahen Ausführungen von KHK`in Barbara Macheiner, die die verschiedene Phänomene Taschendiebstahl, Tricks an der Haustüre, Falscher Polizeibeamter, Enkeltrick und deren Vorgehensweise durch Kriminelle erläuterte. Vor diesen kriminellen Machenschaften zu „schützen und vorbeugen“ stand stets im Mittelpunkt des einstündigen Referates. „Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern!“, „Geben Sie niemals Bargeld, persönliche Informationen wie Kontodaten, Kreditkartennummern, PIN-Nummer weiter“, seien Sie wachsam und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen!“, riet die Kripo-Beamtin und warnte davor, keinesfalls die angebotene Rückruffunktion zu nutzen, sondern die Rufnummer der Polizei zu wählen. Nach der ausführlichen Diskussion durfte sich der Vorsitzende Helmut Beck bei der Kripo-Beamtin ganz herzlich für die wertvollen Tipps und hilfreichen Anregungen bedanken, "denn nur wer Bescheid weiß, kann sich wehren".