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"BOB im Disco-Fieber" der Kreisverkehrswacht im Aichacher Kino "Cineplex"

Aichach (hbe)
Die Präventionsarbeit für Junge Fahrer und Fahranfänger der Kreisverkehrswacht Aichach-Friedberg erlebte im Aichacher Kino „Cineplex“ einen weiteren Höhepunkt . Mit dem großen AjF-Aktionstag konnten wieder sehr viele junge Erwachsene im Alter von 17-25 Jahren für das Präventionsprojekt „BOB im Disco-Fieber“ erreicht und damit auf das große Ziel „Wer fährt, trinkt nicht!“ sensibilisiert werden. Nachdem im Kinosaal Einsatzkräfte von KVW, Polizei, FFW, BRK und KID
sehr emotional von ihren Erfahrungen bei schrecklichen Disco-Unfällen berichteten und fesselnde Filmbeiträge gezeigt wurden, zeigten die vielen jungen Leute auch bei anhaltendem Regen bei der realitätsnahen Unfalldemonstration im Freien bis zuletzt ihr großes Interesse.
Schon am Nachmittag herrschte im Foyer des Cineplex reges Interesse am Pkw-Fahrsimulator, der nicht nur das Fahrverhalten bei gefährlichen Situationen aufzeigte, sondern auch ein einen sehr anschaulichen Vergleich zu den Reaktionszeiten und Verhaltensweisen bei Fahrten „unter Alkohol“ aufzeichnete. Die Alkoholbrille konnte auf dem Parcours ebenso getestet werden, wie die Reaktion bei plötzlich auftretenden Gefahren.
Der 2. Vorsitzende der Kreisverkehrswacht und Verkehrssachbearbeiter der Aichacher Polizei, Helmut Beck, durfe neben den vielen Jugendlichen und Eltern auch zahlreiche Ehrengäste, wie Aichachs Polizeichef Rudolf Rothhammer, die beiden Vorstände der Stadtsparkasse Birgit Cischek und Michael Appel, Stadträtin Magdalena Federlin, sowie die beiden Kreisräte Manfred Losinger und Peter Tomaschko und vom Arbeitskreis Disco-Fieber Schrobenhausen, Professor Dr. Georg Euba und Hermann Ecker begrüßen. Als Vertreter der örtlichen Schulen konnte Horst Lechner als stellvertretender Schulleiter der Aichacher Berufschule begrüßt werden.
Mit bewegender Stimme berichtete die Aichacher Polizeibeamtin Carin Bialas von ihren Erfahrungen und Erlebnissen bei tödlichen Unfällen mit jungen Leuten, die sie selbst sehr bewegt haben und weshalb sie sich so für die Präventionsarbeit einsetzt. „Wir dürfen nicht nachlassen, die jungen Leute auf die Gefahren bei Alkoholfahrten hinzuweisen – im Straßenverkehr bekommt man oft keine zweite Chance und es ist viel zu schnell zu spät. Junge Leute, die einen „sinnlosen“ Tod sterben müssen, nur weil sie heute nicht an morgen denken“. Die Unfallzahlen bei sogenannten Disco-Unfällen gehen zwar signifikant zurück. Dennoch hat der einzige Disco-Unfall im Dezember letzten Jahres sehr deutlich aufgezeigt, welche tragische Folgen ein solcher Unfall haben kann: ein junger Mann im Alter von 20 Jahren wurde tödlich verletzt und vier junge Leute wurden zum Teil schwer verletzt. Solche tragischen Unfälle gehen auch bei einem erfahrenen Feuerwehrmann nicht spurlos vorbei, so Kommandant Michael Sieber von der Aichacher Feuerwehr, denn diese Bilder „prägen sich ein und setzen sich fest“. Wenn man diese Fotos auch später wieder sieht, ist das Unfallgeschehen und auch der „Geruch vor Ort“ wieder präsent, bestätigt auch sein FFW-Kollege Sven Anneser. Aus der Perspektive des Rettungsdienstes erläuterte BRK`ler Christian Eisebraun seine Eindrücke sehr realitätsnah und erzählte, dass „das wahrlich keine schönen Bilder von Verletzten und Getöteten sind, die man vielfach nie mehr vergisst. Am Ende bleibt immer die Frage „Warum?“. Auf diese Frage gibt es aber keine Antworten mehr. Absolute Stille herrschte auch beim Vortrag von Christine Leicht vom Kriseninterventionsdienst. Oftmals muss sie eine Todesnachricht überbringen, die immer grenzenlose Traurigkeit und Seelenschmerzen auslöse. Diese Nachrichten, die immer etwas „Endgültiges“ beinhalten lösen vielerlei Reaktionen aus. Sie rät allen jungen Leuten: „Feiert ruhig, aber denkt auch an morgen“, denn dieser Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen sitzt oft ein Leben lang ganz tief. Wie man solche Unfälle vermeiden kann, darauf gibt auch die Aktion „BOB“ Antworten, die junge Leute zur Übernahme von Verantwortung auffordert. Der knallgelbe BOB-Schlüsselanhänger, den Birgit Cischek und Rudolf Rothhammer an die jungen Fahranfänger verteilten, soll Symbol dafür sein, dass man seine Clique nüchtern nach Hause bringt und dafür auch in verschiedenen Gaststätten und Discotheken mit einem alkoholfreien Getränk belohnt wird. Im Cineplex gab es dafür einen alkoholfreien Cocktail. Trotz Regen harrten die jungen Leute bis zuletzt bei der moderieren Unfalldemonstration aus. Blaulicht und Martinshorn unterbrachen die nächtliche Stille, als in der Robert-Bosch-Straße ein nächtlicher „Disco-Unfall“ nachgestellt wurde. Die Rettungskräfte von BRK, FFW und Polizei zeigten eindrucksvoll, welche Maßnahmen ein derartiger Unfall auslöst. Die Teilnehmer waren beeindruckt und alle Beteiligten Rettungskräfte wünschen sich, dass ihre Nachrichten und Schilderungen bei den jungen Leuten auch „ankommen!“, die „BOB-Botschaft: Wer fährt-trinkt nicht“ – in den Herzen weitergetragen wird und am großen Ziel: „Keine Unfalltoten mehr in unserem Landkreis“ weiterhin festgehalten werden kann. Denn jeder Unfall mit jungen Menschen ist einer zu viel!

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