Gesangverein „Freiheit“ Hambühren gibt kurzweiliges Sommerkonzert in der Auferstehungskirche
Der Gesangverein „Freiheit“ Hambühren wurde 1869 als reiner Männerchor gegründet. Heute überwiegen in dem Verein die Frauen. Zu dem von Chorleiter Naum Nusbaum geleiteten Sommerkonzert hatte sich als besonderer Gast die Klezmer-Gruppe „Schalom Haverim“ aus Hannover eingefunden.
„Ich bin sprachlos“, sagte Brigitta Oelmann angesichts des großen Andrangs in der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche. Was die Besucher erwartete, war ein Sommerkonzert in hellen Farben, das in einen atemberaubenden Abschluss mit Weisen aus dem hebräischen Sprachraum gipfelte.
Durchweg frisch und sympathisch
Durchs Programm führte Dietrich Salzwedel. Er sagte mit Blick auf die unterschiedliche Herkunft der Vereinsmitglieder: „Wir haben auch aus Oldau jemand bei uns im Chor.“ Von viel Freude im Ausdruck war der Einstieg mit „Unsere kleine Nachtmusik“ (Mozart) gekennzeichnet. Abwechslungsreich und mit viel Dynamik und einem überraschenden Schluss folgte „La Villanella“: Chorleiter Naum Nusbaum hatte durch seine Mimik des Besuchern bereits angedeutet, dass der Applaus vermutlich verfrüht einsetzen würde. Es folgten „Der rote Sarafan“ und danach „Zwei kleine Italiener“. Letzteres sorgte immer wieder für kleine Überraschungen, und stets strahlten die Sängerinnen und Sänger in rhythmischer Bewegung Freude aus. Überhaupt wirkte das Konzert durch die stets präsente Freude und das Schunkeln der Gesangvereinsmitglieder durchweg frisch und sympathisch, Attribute, die bei Chören nicht unbedingt selbstverständlich sind. Begleitet wurde fast das ganze Konzert von der bekannten Pianistin Katja Levtschenko. Dass nie Langeweile aufkam, erreichte Naum Nusbaum allein schon durch die bei ihm gewohnte Kürze von Pausen zwischen den Liedern.
Danach hatte die unvergleichliche Natalia Reznikowa ihren eigenen Auftritt. Erst gab sie ein Geigensolo bei „Ponce Estrellita“ und dann ausgesprochen emotional und stimmungsvoll und mit Naum Nusbaum am Klavier selbiges bei „Monti Czardas“: Das Konzert hatte seinen ersten Höhepunkt erreicht.
Es folgte ein Block mit einigen Standardstücken des Gesangvereins „Freiheit“ Hambühren. Die Lieder hießen „Siyahamba“, „So la la“, „Mit 66 Jahren“, „Tiritomba“ und – im Satz von Multisassa Naum Nusbaum – „Über den Wolken“.
Das Klezmer-Ensemble Schalom Haverim mit Naum Nusbaum (Leitung, Klavier), Natalia Reznikowa (Geige), Andrej Sitnov (Klarinette), Julian Mardare (Kontrabass) und Naum Nusbaums Tochter Helena (Gesang) hatte ein Stelldichein mit wunderschönen, abwechslungsreichen und Moll-lastigen Weisen aus dem hebräischen Sprach- und Kulturraum. Die Konzertbesucher verfielen bei diesem Vortrag schnell ins Träumen.
Den Abschluss gab es mit weltbekannten Weisen, wie „Dona Dona“, einem kaum zu übertreffenden „Hava Nagila“ (mit dem Gesangverein gemeinsam) und einem inspirativen „Zottelmarsch“ – man musste einfach lachen und mitklatschen. Nach 90 Minuten Kurzweil sagte Brigitta Oelmann: „Damit ist unser Konzert beendet.“ Aus der Menge kam die Antwort: „Was? Schon?“