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Blinde Liebe

Blinde Liebe

Seitdem ich denken kann, gehören Tiere zu meinem Leben. Sie bereichern meinen Alltag, beeinflussen meine Entscheidungen, lehren mich täglich neue Werte zu schätzen.
Sicherlich hat mich meine Kindheit so geprägt, dass für mich kein anderer Beruf in Frage kam als der, den ich heute ausübe.
Ich möchte Ihnen diese Liebe in wahren Geschichten näher bringen. Geschichten die das Leben schreibt, manchmal lustig, manchmal traurig, manchmal einfach nur zum Nachdenken.

Hier kommt meine erste an dieser Stelle:

Blinde Liebe:

Gerade erst hatte ich meinen Umzug aus dem Rheinland ins schöne Bayern hinter mich gebracht. Zusammen mit meinen Kindern besuchte ich als erstes das hiesige Tierheim. Seit über 20 Jahren schon war ich im Tierschutz aktiv und wollte mich auch hier gerne einbringen. Zuhause war ich große, modern gestaltete Tierheime gewohnt, und so erschrak ich zuerst einmal als ich „unser“ Tierheim sah. Was mir sehr positiv auffiel war die Art und Weise, wie die Tiere hier betreut wurden. Liebevoll…..keine Sache! Zuerst sah ich mich im Außengelände um, dann folgte das „Katzenzimmer“. Alle die das Tierheim kennen, wissen von welchem Raum ich rede. Ein helles, freundliches und sauberes Zimmer, wo in Gruppen die Katzen leben die zur Vermittlung frei sind. Etwa 12 Katzen lebten hier. Und genau hier traf ich meine große Liebe in Form eines zierlichen, schwarzen Katers. Zielstrebig kam er auf mich zugelaufen, rieb sich an meinen Beinen und schnurrte so laut, dass ich lachen musste. Ich beugte mich zu dem kleinen Kerl hinab und erschrak! Er sah mich an, ich schwöre es, und doch hatte er keine Augen. Die Augenhöhlen waren leer, was ihm einen exotischen Touch gab. Dennoch verfolgte er jede meiner Bewegungen und lief mir stolz nach. Liebe auf den ersten Blick gibt es, an diesem Tag habe ich es erlebt. Auf Nachfrage erfuhr ich, das Bocelli (so heißt der elegante schwarze) schon seit Baby im Tierheim lebt, fast zwei Jahre, und niemand eine behinderte Katze wie ihn adoptieren möchte. Für mich stand fest, wir gehören zusammen. Am gleichen Tag zog Bocelli zu mir und meinen Hunden. Und hier ist die Stelle, wo ich unbedingt eine Bresche schlagen möchte für die behinderten Tiere dieser Welt.
Bocelli lehrte mich mehr über das Leben, über Mut und Lebensfreude, Verständnis und Vertrauen als es ein Mensch jemals hätte vermögen können. Innerhalb von ein paar Stunden kannte er die ganze Wohnung, bewegte sich Zielstrebig und sicher, fand Wasser und Futter auf Anhieb, erklomm das Sofa und kannte keine Unsicherheit oder Scheu. Jeden Tag auf´s neue verblüffte er mich mit seiner Freude am Leben. Sehr oft musste ich mit Mitmenschen darüber diskutieren warum man eine solche Katze nicht „erlöst“. Bocelli hat diese Diskussionen dann für mich übernommen. Wer ihn kennen lernte, wusste warum er ein Recht auf sein Leben hatte. Vor einem Jahr zogen wir um nach Kicklingen, Haus mit Garten in einer ruhigen Wohngegend. Bocelli bestand darauf wie meine anderen Katzen auch die Katzenklappe in die „Freiheit“ benutzen zu dürfen. Erst war ich in großer Sorge, doch auch hier bewies mein mutiger, kleiner Kater mir wie selbstständig und selbstsicher er ist. Bocelli liegt im Garten in der Sonne, jagt Mäuse wie ein sehender Kollege, spaziert in der Nachbarschaft umher und geht auf den Fußgängerweg wenn ein Auto kommt. Pünktlich zur Fütterung höre ich ihn durch die Katzenklappe ins Haus krabbeln, und lautstark nach Futter rufen. Bocelli ist der Liebling der Strasse (vielen Dank an meine lieben Nachbarn) und zeigt mir jeden Tag auf´s neue wie lebenswert das Leben ist, auch wenn nicht alles so läuft, wie man es sich wünscht. Das Leben mit Bocelli gab den Ausschlag für die Entscheidung noch andere behinderte Tiere bei uns privat aufzunehmen. Nie war mein Leben reicher! Für unsere Tierheimszeitung möchte ich nun dieses Thema aufgreifen „Leben mit behinderten Tieren“ Auch auf Ihren Beitrag würde ich mich sehr freuen. Es grüßt Sie, Barbara Wolf und Bocelli

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