Westheim

Das "Winterwunderland" stellt man sich postkartenkonform stets mit strahlenden weißen Bäumen und ebenso leuchtend blauem Himmel vor. Doch auch bedeckte Tage wie am letzten Wochenende, wenn sich aus dem Kontrast von Rauhreif und der Landschaft fast monochrome Bilder ergeben, haben durchaus ihren ganz besonderen Reiz. Hier einige Impressionen vom Spaziergang rund um den Kobelwald.

Im dichten Bewuchs sind die beiden Häuser am Nordhang des Westheimer Kobelwald kaum auszumachen

Es gibt nicht viele Tage im Herbst, an denen man den Kobelwald in seiner ganzen Farbenpracht bewundern kann. Meist ist dies während des sog. "Goldenen Oktobers", aber heuer hat sich das ein wenig nach hinten verschoben. Immerhin: an diesem ersten Samstag im November gießt der apline Föhnwind aus dem Süden für ein paar Stunden sämtliche Farben der Natur aus einem azurblauen Himmel über den waldigen Hügel. Wegen der starken Kontraste gelingt es nicht immer, diese Eindrücke auf die Speicherkarte...

Das große Donnerwetter am Donnerstag vor 10 Jahren Mitte Juni des Jahres 2013 baute sich über mehrere Tage hinweg eine enorme Hitzeglocke über ganz Deutschland mit Temperaturen deutlich über 30 Grad auf. Die bedrohlich aufgeladene Atmosphäre entlud sich in einem wahren Inferno, als am Donnerstag den 20. Juni gegen 18 Uhr die schwülheiße Luft über Bayern auf die Kaltfront des heranziehenden Tiefs „Manni“ traf. Es bildeten sich in sogenannten „Superzellen“ lokale Unwetter, die von zerstörerischen...

Als ich am Dienstag durch den Kobelwald streifte, bin ich auf wenigen Metern in wenigen Minuten 3 Jahreszeiten begegnet. Kalendarisch hat schon der Frühling begonnen und zu dem passten auch die leuchtend gelben Forsythien. Das Wäldchen selbst präsentierte sich aber als die idyllische weiße Winterlandschaft, die man sich an Weihnachten gewünscht hätte. Nur manches sonnenbeschienenes Blattwerk erweckte den Eindruck, als wären wir noch mitten im Herbst!

"Und vom ganzen Schilderschmaus schaut nur noch der Rand heraus", würde diese Szene bei Wilhelm Busch lauten! Vor 10 Jahren entstanden die beiden älteren Aufnahmen des Baumes am südlichen Rand des Kobelwaldes, wo der Stamm schon einen großen Teil des blauen Verkehrsschilds verschlungen hatte, das schon damals durch ein neues daneben ersetzt worden war. Als ich jetzt den Baum nochmal besuchte, hatte er auch den Rest fast komplett "gefressen" und bald wird das Schild endgültig unter der Rinde...

An Tagen wie diesen ist ein Rundgang durch den kleinen Kobelwald ein echtes Naturerlebnis. Neben fast frühlingshaften Farben sehe ich tief verschneite Bäume und völlig vereiste, glitzernde Äste. Leider geben meine Fotos den tatsächlichen Eindruck nur bedingt wieder.

Einmal die kleine Tour durch den Kobelwald ist zu allen Jahreszeiten schön, doch jetzt im späten Herbst findet die Kamera die buntesten Motive. Inzwischen ist der nach den schweren Sturmschäden wieder aufgeforstete Mittelteil ebenfalls wieder optisch gut integriert.

Für "Momentssammler" wie Werner Schmidbauer sie in seinem Song nennt heißt das: wenn sich die Sonne endlich mal wieder zeigt, ganz schnell die Kamera gegriffen und raus in die Natur, um die Stimmung des Augenblicks einzufangen. Und so genügt oft eine halbe Stunde im nahen Kobelwald, um dem "Goldenen Oktober" quasi vor der Haustüre ein Gesicht zu geben.

Die Nadel im Heuhaufen zu finden oder den Autoschlüssel im Laubwald?

Einige weitere Impressionen von einem Spaziergang rund um den Kobelwald, bevor uns die nasse und dunkelgraue Wetterfront erreicht hat. Der Rundgang beginnt an der vernebelten Kirche, aber die fehlende Sonne läßt die spätherbstlichen Farben umso intensiver erscheinen.

... denn im Kobelwald Westheim gibt es sie schon mit goldenem Lametta fertig geschmückt oder bei Bedarf auch in feinstem Netz verpackt (aber nur zum Ansehen)!