Poesie
Die Kunst des Wartens: Telefonschleifen, Staus und mit der Sprechstundenhilfe alt werden
Warten ist die am weitest verbreitete und am wenigsten populäre Form des Zeittotschlagens. Der durchschnittlich gestrickte Homo sapiens verbringt 374 Tage seines Erdendaseins damit. Ob er nun auf den Bus, besseres Wetter, die Frau seiner Träume, das Christkind oder die längst fällige Gehaltserhöhung wartet. Oder wie die sechzehn blonden Damen vor dem Kino, die gespannt der Ankunft zweier weiterer Geschlechtsgenossinnen mit gleicher Haarfarbe harren, weil der Film erst ab 18 ist. Warten ist eng...