Sprache

Beiträge zum Thema Sprache

Kultur
Professor Dr. Stanislauz Kubiztschnwesky vom Institut für theoretische Abstraktion, einer der weltweit führenden Molekular-Demagogen, erläuterte seinen Zuhörern in schlichten, leicht verständlichen Worten die mentale Insuffizienz senosorischer Attitüden im Spannungsfeld zwischen phlegmatischen Debugging-Strategien und der Systematisierung intrinsischer Methodik.

Schlaumeier-Sprech: Wenn Dummschwätzer über kontraktäre Determinanten und residuale Symbolistik philosophieren

Wenn sich Dr. Schlau und Professor Neunmalklug über "definitionale Allokationen" unterhalten, die es ermöglichen, "die Probabilität epriogenetischer Retroeffekte zu invertieren", versteht der durchschnittlich begabte Kohlenstoffler nur Railwaystation. Es geht doch nix über ein klares und für jedermann verständliches Wort zur richtigen Zeit. Unzweideutig, plausibel, nachvollziehbar. Aber nicht allen ist diese Fähigkeit, sich anschaulich und prägnant auszurücken, gegeben.Manche wollen es auch...

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  • 07.09.17
  • 1
Kultur
Das längste im Duden aufgeführte Wort ist die „Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung“. Doch es gibt wesentlich kapitalere Begriffsschöpfungen. Dazu gehört auch das “Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz“.

Wortungeheuer: Gruselige Geisterbahnfahrt durch die Schattenwelt deutscher Begriffsfindungen

Mark Twain hatte einst, als er versuchte, die deutsche Sprache zu erlernen, über zu lange Wörter geklagt. Als Beispiele führte der geistige Vater von Tom Sawyer und Huckleberry Finn die Begriffe "Stadtverordnetenversammlungen" und "Waffenstillstandsverhandlungen" ins Feld. Heute würde er sich im Grabe herumdrehen. Da gibt bzw. gab es die “Grundstücksverkehrsgenehmigungs-zuständigkeitsübertragungs-verordnung” oder auch das...

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  • 17.07.17
Kultur
Rest in Peace:  Immer mehr früher gebräuchliche Worte und Begriffe landen auf dem Wortfriedhof. Weil keiner mehr etwas mit ihnen anfangen kann oder es keine Entsprechungen mehr dafür gibt.

Ein Besuch auf dem Wortfriedhof: Wo die “Duttengretel“ und der „Hennengrabscher“ ruhen

Der Schwiegersohn hieß früher mal "Tochtermann", während es beim Baustoffhändler um die Ecke, verlangte der Kunde nach "Quietschpappe", einen Stapel Styroporplatten gab. Das von seiner ehrgeizigen Mutter angestachelte Nachbarmädel trieb einen beim Üben auf dem "Wimmernholz" (Geige) in den Wahnsinn, die "Fußgasaffen" von einst haben sich zu coolen Moto-Bikern gemausert. Handelte es sich bei ihren Untersätzen um eher untermotorisierte Zweiräder, war von "Babybrummen" die Rede. Was ein...

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  • 16.05.17
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Freizeit
Wettkampfarena Pissoir: "Pèchcha" heißt in Indien und Pakistan ein Wettbewerb, bei dem es nicht darum geht, wer den Längsten hat, sondern wer am längsten pinkeln kann.

Hinten hui und vorne pfui, oder wer pinkelt am längsten? Treffende Worte für komplexe Sachverhalte

Es gibt Wörter und Begriffe, die gibt’s gar nicht. Und wenn doch, dann nur in einer Sprache. Da gerät der Übersetzer ins Schleudern, muss improvisieren und das, was gemeint ist, umständlich umschreiben. So findet sich für die Bezeichnung "Kummerspeck" in keinem anderen Land eine Entsprechung. Gilt auch für Schnapsidee, Fremdschämen, den inneren Schweinehund und verschlimmbessern. Dafür haben beispielsweise die Japaner einen kurzen, prägnanten Ausdruck für jene weiblichen Wesen, die nur von...

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  • 03.05.17
  • 1
Kultur
Rudelgucken: Gut besuchte Auszieh-Vorstellung in der Tischtanz-Kneipe statt Stiptease-Show in der Table-Dance-Bar. Die Damen haben übrigens eine „Erlaubigung“ für ihr Gewerbe.

Mit Zitterweh im Bett, oder bei der Auszieh-Veranstaltung in der Tischtanz-Kneipe mit Kreisgeld zahlen

Gut, man kann es mit dem Eindeutschen von Begriffen auch übertreiben. Kein Mensch, so er nicht einen doppelten Sockenschuss oder einen Kurzschluss im „Luststock“ (Joystick) hat, würde in eine Tischtanz-Kneipe gehen, um sich dort eine Ausziehvorstellung anzuschauen. Wo es doch Tabledance-Bars gibt, in denen Striptease-Shows geboten werden. Und „Notenfuchtler“ statt Dirigent sagt auch keiner, es sei denn, er wurde von seinem eigenen „Kommtzurück“ (Bumerang) am Kopf getroffen. Andererseits hört...

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  • 01.01.17
Kultur
Düsenjet über einer Sanddüne. Der englische Begriff „Jet“ besagt bereits, dass der Airliner strahl-, also düsengetrieben ist.  Und eine Düne besteht grundsätzlich aus Sand. | Foto: Pixabay

Heiße Glut und Quatsch mit Salsa! Wenn buntfarbig gekleidete alte Greise auf der La-Ola-Welle surfen

Mal Hand aus der Hose: Wir alle reden ziemlich viel Blödsinn wenn der Tag (und die Nacht) lang ist. Hin- und wieder mit voller Absicht, meist aber unbewusst. Wer als Urlauber mit dem Düsenjet nach Gran Canaria geflogen sein will und den Daheimgeblieben später in verklärender Rückerinnerung von den herrlichen Sanddünen bei Playa de Ingles vorschwärmt, sollte weniger Lumumba schlürfen. Dünen bestehen per se aus Sand. Und die La-Ola-Welle brandet zwar nicht an die kanarischen Gestade, aber das...

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  • 13.11.16
  • 1
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Kultur
Gehüpft wie gesprungen:  Vorwärts oder rückwärts gelesen, Lagerregal bleibt Lagerregal.  Es zählt neben dem Reliefpfeiler, den angeblich der Philosoph Artur Schopenhauer entdeckt hat, zu den bekanntesten deutschsprachigen Palindromen.

Palindrome: Thekenphilosophen zwischen Sarah Palin und dem Retsinakanister im Lagerregal

Gegen einen retsinakanisteR ist ja nix einzuwenden. Gutes Stöffchen. Bleibt sich aber gehüpft wie gesprungen. Da wird nämlich auch umgekehrt ein Schuh draus. Unabhängig davon, ob die harzige Plörre im lagerregaL von ottO steht, oder von hannaH hinter einem reliefpfeileR versteckt wurde. Ob von vorwärts oder von rückwärts gelesen, es kommt immer das Gleiche heraus. Oder heißt es dasselbe? Egal. Solche Spiegelwörter nennt man „Palindrome“, und die haben jetzt nix mit dem Rennparcours zu tun, über...

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  • 07.11.16
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Kultur
Ist nicht möglich. Pferde können nicht kotzen. Weder vor einer Apotheke, noch anderswo. Wer das beobachtet haben will, bringt damit zum Ausdruck, dass er selbst Unwahrscheinliches für denkbar hält.

Der Katzenjammer danach: Rattendichte Schluckspechte, die nachts die Sau rauslassen

Die "Pissnelke" gibt's weder bei Fleurop noch bei Gärtner Pötschke nebenan. Und wer behauptet, er hätte schon einmal einen Gaul vor der Apotheke kotzen sehen, will einem allenfalls etwas vom Pferd erzählen oder einen Bären aufbinden. Wir nutzen unzählige bildhafte, dem Tier- und Pflanzenreich entlehnte Redensarten und -wendungen, um damit Situationen, Charaktereigenschaften oder Verhaltensweisen zu beschreiben. Und wer , weil er durstig wie ein Kamel war, als passionierte Nachteule nachts wie...

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  • 21.10.16
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Poesie
Mundgetöpfert, handgeblasen und aus freilaufender Bodenhaltung: Die (untreue) Tomate geht fremd. | Foto: Artemtation
5 Bilder

Poesie und Schimpf aus Küche, Garten und Metzgertheke: Beleidigte Leberwürste und wilde, heiße Rouladchen

Der gemeine europäische Mittelgebirgs-Teutone hat ja ein eher ambivalent-zwiespältiges Verhältnis zu seiner Ernährung. Da machen die knorrig kantigen Ureinwohner des mittelhessischen Outbacks keine Ausnahme. Auch für sie gilt: Du bist, was Du isst! Und das ist entweder eine fette Schweinshaxe oder ein mariniertes, kross gedünstetes Dinkel-Gratin aus ökologisch korrektem Anbau – handgeblasen, mundgetöpfert und aus freilaufender Bodenhaltung. Dazwischen gibt es nix – oder nur wenig. Und unser...

  • Hessen
  • Eschenburg
  • 23.03.15
  • 1
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