Ruinenreste zeugen von der Straupitzer Buschmühle
„Tief in den dunklen Erlen- und Eichenwäldern der südlichen Straupitzer Gemarkung versteckt, arbeitete die sogenannte Busch- bzw. Waldmühle. Ihre Existenz ist durch einen Urkundeneintrag aus dem Jahre 1638 zwar belegt, aber ihr Mühlenwerk tat sicher schon weitaus früher seine Arbeit“, berichtet ein Heimatforscher aus dem Spreewald. Heutzutage zeugen nur noch wenige Mauerreste von einer langen Mühlengeschichte – anders als bei der Straupitzer oder der Schmogrower Mühle.
Die Rede ist von der kleinen Buschmühle, fünf Kilometer nördlich von Burg/Spreewald und fünf Kilometer südlich von Straupitz gelegen. In der Vergangenheit wurde sie mal als Straupitzer Buschmühle, mal als Burger Buschmühle bezeichnet.
In einem Lehnbriefe aus dem Jahre 1638 finden wir die älteste Erwähnung der Buschmühle. Dort werden das Dorf Byhleguhre, das zur Herrschaft Straupitz gehörte, mit den Pertinenzgütern Schneidemühle und Buschmühle genannt. Pertinenzgüter waren zugehörige Ansiedlungen. Aus der Schneidemühle ist um 1775 das Dörfchen Mühlendorf nahe Byhleguhre entstanden.
Die Buschmühle dürfte aber noch älter als in dem Lehnbrief beschrieben sein. In verschiedenen Karten und Überlieferungen wird die Mahlmühle auch Waldmühle genannt. Im Sprachgebrauch der Spreewälder wird das B meistens in ein hartes P verwandelt, so dass man Puschmühle sagt, Pusch für tiefes Dickicht oder undurchdringlicher Wald. Vor 370 Jahren sah die Gegend vollkommen anders aus. Der dichte Wald, meist Erlen, erstreckte sich vom Straupitzer Süden am Schloss bis weit hin nach Byhleguhre. Die Buschmühle war förmlich in die urigen Wälder eingebettet.
Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) hinterließ auch im Spreewald schwere Verwüstungen und Brände. Dass keinerlei Schäden an der Mühle bekannt sind, kann an ihrer verborgenen Lage im Wald und der unübersichtliche Wegeführung liegen.
Christoph von Houwald kaufte im Jahre 1655 die Standesherrschaft Straupitz, damals zu Sachsen-Merseburg, heute zum Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg) gehörend.
Sein Nachfahre Willibald von Houwald (1642-1717) schuf die benachbarten Vorwerke Horst und Kockainz, verbesserte die Wirtschaftlichkeit der Mühle durch den Neubau des Mahlgebäudes und weiterer Veränderungen. Eine Blütezeit der Gegend begann.
Zum Aussehen der ersten Buschmühle wird vermutet, dass sie in der damals üblichen Balkenbauweise aus schwerem Holz mit Schilfdach errichtet wurde.
Um 1827 wurde diese Mühle abgetragen und wiederum neu erbaut. Aus dieser Zeit stammen zwei – natürlich immer mal umgebaute – Gebäude. Eines beherbergt die Pension „Straupitzer Buschmühle“ und stammt noch aus jener Zeit, in der die Mühle den schönen Beinamen „Waldknecht“ hatte. Das andere Gebäude dient als Wohnhaus. Beide wurden mit Krüppelwalmdach in Ziegelbauweise erbaut
Das Mahlgebäude wurde Ende der 1920er Jahre/Anfang der 1930er Jahre wiederum abgetragen und dafür eine moderne Gastwirtschaft errichtet. Sie soll sehr schön und beliebt gewesen sein, wurde aber schon bald, im Mai 1942, ein Raub der Flammen.
Nach dem zweiten Weltkrieg erkaufte die Grafen von Houwald das Grundstück an Herrn Reinhold Matag, der es seinem Enkel Rüdiger Hagen vererbte.
Bilder:
09-15 Stefan Weigang
01-08, 16 Repro Stefan Weigang
Material:
https://www.straupitz-1294.de/historische-st%C3%A4...
http://www.pension-buschmühle.de/historie.html
Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter - Herkunft - Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S.119
https://de.wikipedia.org/wiki/Straupitz_(Spreewald)
https://de.wikipedia.org/wiki/Standesherrschaft_St...
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4gewerk
https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BChlendorf_(Byhleguhre-Byhlen)
Mehr:
Pension Straupitzer Buschmühle, Telefon 035603 – 189830, http://www.pension-buschmühle.de
Danke für die Informationen über die Straupitzer Buschmühle