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Lehrte...vor 15 Jahren schlossen die Tore der "Gewerkschaft Bergmannssegen-Hugo"

Immer wenn ich über Sehnde die B 443 nach Lehrte fahre, sehe ich auf der linken Seite am südlichen Stadtrand einen Förderturm.
Das weckte mein Interesse, so auch heute. Ich hatte wieder mal in der Gaußstraße zu tun. Danach blieb mir noch Zeit und so wollte ich unbedingt meine Neugier stillen.
Also dann nichts wie hin. Ich kannte nicht die Straße wo das alte Kalibergwerk steht. Nur die grobe Richtung hatte ich in Erinnerung und so fuhr ich gemächlich über den Südring in das Bergbauviertel. Markscheiderweg, hier ging es nicht mehr weiter. Ich stieg trotzdem aus, ging ein Stück zu Fuß und machte an einer gut einsehbaren Stelle einige Fotos von der Ostseite des Förderturmes und der Waschkaue mit seinem aufgesetztem Turm.
Jetzt mußte ich einen anderen Weg einschlagen, den die Zufahrt befand sich auf der Westseite des Werkgeländes. Ich fuhr in den Schachtweg, kreuzte den Knappenweg, hielt kurz an, machte ein paar Fotos und fuhr weiter. Links in den Sauerweg und dann weiter. Glückaufstraße, hier war ich richtig, diese Straße führte zum Werksgelände. Angekommen, mußte ich feststellen daß das ganze alte Betriebsgelände komplett mit einem Zaun gesichert war. Die Einfahrt mit einem Rolltor versehen, war geschlossen. Mir blieb nichts anderes übrig als um ein Teil des Kalibergbaugeländes herumzulaufen und teilweise mein Zoom-Objektiv einzusetzten. Ich wäre zu gern über Werksgelände gelaufen um mich aus nächster Nähe zu informieren aber es hat nicht sollen sein.
So habe ich wenigsten bei herbstlichen und etwas windigem Wetter einen schönen Spaziergang um eine interessante bergbauliche Anlage gemacht.
Zur Historie:
Das bei Ilten gelegene Kalibergwerk „Gewerkschaft Hugo“ nahm 1909 die Förderung auf. 1913 folgte die „Gewerkschaft Bergmannssegen. Außerdem gab es noch zwei andere Kalibergwerke. Eins in Sehnde-Sarstedt („Gewerkschaft Hohenfels“) sowie ein anderes in Sehnde der Friedrichs Hall AG. Zu diesen vier Schachtanlagen wurden noch zwei Weitere bis 1916 abgeteuft und zwar die Gewerkschaften „Erichssegen und „Königsburg / Ottoshall“. Diese nahmen aber nie die Förderung auf und dienten den anderen nur als Wetterschächte.
In den 50iger Jahren verlor die Kaliindustrie an Bedeutung. Aus Rentabilitätsgründen und wegen der Grundwasserbedrohung wurden nach und nach die Schächte geschlossen. Als Letzter wurde der Schacht „Gewerkschaft Bergmannssegen – Hugo" im Jahr 1994 stillgelegt. Damit endete in der Region um Lehrte und Sarstedt nach 85 Jahren die Ära des Kalibergbaus.

  • Firmenschild an der Schachtanlage
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  • Die Schachtanlage von weitem sichtbar
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  • Förderturm und Waschkaue von der Nordostseite
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  • Detailansicht 1, Kopf des Förderturms
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  • Detailansicht 2, die Seilscheiben im Kopf des Förderturmes
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  • Blick vom Knappenweg auf die Kalischachtanlage
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  • Blick auf die Schachtanlage von der Sauerstraße her
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  • Gebäudeansicht, Westseite / Glückaufstraße
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  • Komplettansicht von der Glückaufstraße
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  • Zufäälig war das Tor auf aber nicht für mich
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  • Ein ausgemustertes Anlagenteil, Antrieb / Seilwinde?
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  • wenn kein Betrieb auf dem Gelände herrscht, sieht alles trist aus...
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  • Förderturm, Detailansicht der Turmstützen
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  • Komplettansicht des Förderturmes mit Brückengang zum Bürogebäude
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  • Förderturm, Brückengang, Bürotrakt
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  • Verbindungsgang zwischen Förderanlage und Bürogebäude
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  • Detailansicht Brückengang, Bürogebäude im Hintergrund ein Altgebäude
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  • Blick über die Lagerfläche zum Förderturm
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  • Stahllager, Ersatzteile, ob die noch benötigt werden...?
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  • Abgesichert, das Ghetto läßt grüßen...
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  • Düngemittelwerk und Abraumhalde in Sehnde
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3 Kommentare

Babs, es war noch Bewegung da, PKWs standen auch noch auf dem Gelände. Wahrscheinlich nur Techniküberwachung oder so ähnlich...
Vielleicht wissen Jürgen Bruns oder die alten Lehrter myHeimatler mehr...

Tolle Fotos Reinhold. Mal so nebenbei erwähnt, auf dem Gelände wurden die Außenszenen von Das Wunder von Lengede gedreht.

Hallo Lars,
danke für Deinen Hinweis.
Ich habe 5 Jahre in Lengede bei Firma POPKE Umweltservice gearbeitet. Der Betriebshof war genau das Gelände von wo sie die Bergleute gerettet hatten. Das Loch, jetzt allerdings mit Hochofenschlacke verfüllt, war genau auf der Hofmitte. Ich habe auch noch einige der verschütteten und anschließend geretteten Bergleute kennengelernt. Es ist schon ergreifend wenn die dir dann von dem Grubenunglück erzählen.
Schönen Wochenanfang, Reinhold

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