Potsdamer Kultur
Erst der Lindenpark, dann das Waschhaus und jetzt das Theaterschiff! Was soll aus Potsdams Kultur werden?
Stadtspieltruppe droht Strandung
Trägerverein des Theaterschiffs wegen Unterfinanzierung am Ende / Hoffnung auf Spenden
Der Stadtspieltruppe droht mitsamt dem von ihr betriebenen Theaterschiff „Sturmvogel“ in der Alten Fahrt das Aus. Angesichts eines über die Zeit aufgelaufenen, beträchtlichen Haushaltslochs im Vereinsetat sei die Aufrechterhaltung des Betriebes über den Jahreswechsel hinaus nur noch über eine Spendenkampagne möglich. Das gaben Vereinsvorstand Karl-Heinz Konrad und Geschäftsführerin Constanze Jungnickel im Gespräch mit dieser Zeitung bekannt. Grund für die desolate Situation seien eine chronische Unterfinanzierung der Theatertruppe und ein erheblicher Instandsetzungsbedarf der schwimmenden Bühne. Hinzu komme ein Publikumsrückgang im Zusammenhang mit dem Umbau des Alten Marktes, der den Zugang zum Schiff erschwere.
Dramatisch sind laut Jungnickel die Folgen der vor zwei Jahren verfügten Halbierung der übers Jahr gewährten städtischen Zuschüsse. Die damalige Zusicherung von Kulturamtsleiterin Birgit-Katharine Seemann, ersatzweise bei der Suche nach Sponsoren zu helfen, brachte offenbar nicht das verheißene Ergebnis.
Problematisch ist laut Jungnickel der Zustand des Schiffes. Schon für den in diesem Jahr fälligen Tüv nötige 17 500 Euro ließen sich nur durch Unterstützung durch die Stadt und das Kulturministerium aufbringen. Kaum zu erfüllen ist laut Vorstandsmitglied Konrad die damit verbundene Auflage, für den nächsten Tüv in fünf Jahren Geld zurückzulegen. Unerwartet ins Kontor schlugen laut Verein Ausgaben wie jene 2500 Euro, die kurzfristig für einen Austausch der Abwasserpumpe aufgebracht werden mussten.
Einbrüche gibt es auch in der Schiffsgastronomie. Weil das über die Jahre hinweg verschlissene Zelt auf dem Oberdeck nicht erneuert werden kann, wird es dort im Winter keine Gastronomie mehr geben. Laut Konrad wären allein für die ersatzweise Anschaffung einer neuen Plane 12- bis 14 000 Euro nötig, die aber niemand hat.
Für Verärgerung und Erstaunen sorgte zu Beginn dieses Monats die Mitteilung des Vereins, dass Partys im Schiff aus „technischen Gründen“ nicht mehr möglich seien. Jungnickel räumte zwar ein, dass auch andere Probleme wie Beschwerden von Anwohnern zu der Entscheidung beitrugen. Grundsätzlich aber sei die vor zwölf Jahren gebraucht angeschaffte Tonanlage so abgewirtschaftet, dass sie fürs Theater geschont werden müsse. Laut Jungnickel kam es im Sommer mehrfach zum Ausfall der Technik.
www.theaterschiff-potsdam.de. (Von Volker Oelschläger)
Wie sie schon richtig erkannt haben Herr Weber, der Software Hersteller hat das Geld mit einer damit verbundenen Maßgabe dem Land gespendet.
Ein Zusammenhang zwischen Land und Stadt kann ich hier nicht erkennen.