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"Die Wirtschaftswelt in Meitingen floriert"

mh bayern: Das Jahr 2014 geht zu Ende, welches Resümee können Sie zur derzeitigen wirtschaftlichen Situation der Marktgemeinde Meitingen ziehen?

Martin Jäger: Wir als Wirtschaftsgemeinschaft können sagen, dass das Jahr 2014 insgesamt ein gutes Jahr für uns Gewerbetreibende in Meitingen war. Insgesamt ist zu vermerken, dass in Meitingen die Wirtschaftswelt floriert. Es ist uns gelungen im Norden des Landkreises ein Anziehungspunkt für das Umland zu werden. Die Geschäftswelt und die Firmen in Meitingen schaffen es, durch attraktive Angebote und gute Dienstleistungen Kunden nach Meitingen zu ziehen und das ist sehr wichtig, auch zukünftig. Der Marktgemeinde insgesamt geht es wirtschaftlich gut und auch in Bezug auf die Situation am Arbeitsmarkt ist Meitingen im nördlichen Landkreis top.

mh bayern: Die Meitinger Gewerbeausstellung konnte sich auch in diesem Jahr wieder über viele Besucher und zufriedene Aussteller freuen. Was ist das Erfolgsgeheimnis der Mega?

Martin Jäger: Ein Erfolgsgeheimnis ist definitiv der freie Eintritt. Die Leute wollen sich über Angebote, Produkte und Dienstleistungen informieren und dafür nichts bezahlen. Zudem haben wir auch ein Rahmenprogramm für Familien, doch wir wollen keine Erlebnisausstellung sein, sondern im Schwerpunkt unsere Produkte präsentieren. Außerdem hatten wir dieses Jahr wieder ein Riesenglück mit dem Wetter, das war eigentlich für eine Messe optimal.

mh bayern: Die nächste Gewerbeausstellung wird ja erst 2016 wieder stattfinden. Welche Aktionen haben die Wirtschaftsgemeinschaft Meitingen und deren Mitglieder für das kommende Jahr geplant?

Martin Jäger: Wir haben viele Aktionen, die sich jährlich wiederholen und mittlerweile auch eingespielt haben. Im Frühjahr hatten wir letztes Jahr mit der Aktion „Einkaufen mit Rosen in den Mai“ gestartet. Dann haben wir auf jeden Fall wieder eine Aktion im Via Claudia geplant - mit Kinderkarussell und Musik. Des Weiteren wird es auf jeden Fall wieder eine Weihnachtsverlosung geben, bei der wir attraktive Preise und Einkaufsgutscheine in unseren teilnehmenden Wirtschaftsbetrieben verlosen. Außerdem planen wir die Fackelnacht wiederaufleben zu lassen. Da gibt es momentan die Idee, – das muss man aber im Detail noch mit dem Rathaus absprechen – dass wir zum Weihnachtsmarkt die Schloßstraße mit Fackeln aufpeppen. Damit nicht nur rund ums Rathaus etwas los ist, sondern die ganze Schloßstraße und angrenzende Hauptstraße schön beleuchtet sind und auch Programm haben. Ansonsten planen wir natürlich wieder verkaufsoffene Sonntage. Denn andere Städte sind in diesem Zusammenhang sehr aktiv und wenn wir das nicht auch machen, gehen unsere Kunden woanders hin.

mh bayern: Vor Kurzem hat es ja Änderungen in den Plänen für die Stromtrasse gegeben. Einige der Meitinger Bürger sind darüber sicherlich sehr froh. Doch könnten die neuen Pläne auch Nachteile für den Wirtschaftsstandort Meitingen haben?

Martin Jäger: Meitingen ist ein Industrie- und Gewerbestandort mit vielen Arbeitsplätzen. Wir brauchen Strom und zwar sehr viel, weil wir zwei der großen Stromabnehmer in Bayern hier sitzen haben. Und deswegen muss gewährleistet sein, dass Strom rechtzeitig und regelmäßig ankommt. Aber man muss natürlich versuchen, die Menschen so wenig wie möglich in Mitleidenschaft zu ziehen, mit so einer Stromtrasse. Meitingen selbst würde es nur dann wirklich schaden, wenn die Stromtrasse gar nicht kommt. Denn dann gehen energieabhängige Unternehmen an andere Standorte und das wäre fatal.

mh bayern:: Der Wohnungsbau in Meitingen boomt, welche Vor- und Nachteile könnten sich daraus für Meitingen als Wirtschaftsstandort ergeben?

Martin Jäger: Die Vorteile sind ganz klar: Wenn mehr Leute da sind, sind mehr Kunden vor Ort und mehr Kaufkraft vorhanden, im Normalfall, was positiv für alle Gewerbetreibenden ist. Ich möchte hier jedoch, als vielleicht etwas negativen Punkt, anregen: Momentan wird in diesem Bereich sehr damit geworben, dass das Wohnungen für die ältere Generation sind. Das ist wunderbar, diese Generation ist auch eine gute Klientel für den Einzelhandel. Aber ich denke eine Kommune, die auch zukünftig wirtschaftlich stark sein will, darf sich nicht ausschließlich auf eine Seniorenklientel beschränken. Derzeit sind die Preise so gestiegen, dass sich junge Familien oder jüngere Leute Wohnraum in Meitingen nur sehr schwer leisten können. Dabei sind wir im nördlichen Landkreis eigentlich eine Kommune, die für junge Familien alles bietet. Dazu haben wir eine gute Zuganbindung nach Augsburg und München.

mh bayern: Zahlreiche Unternehmen klagten auch in diesem Jahr wieder über zu wenige Bewerber für offene Lehrstellen. Wie bewerten Sie und die Mitglieder der Wirtschaftsgemeinschaft die Lehrstellensituation in Meitingen?

Martin Jäger: Der Handwerksbereich und der Einzelhandel haben teils Probleme hier vor Ort, genauso wie bayernweit. Es gibt junge Leute, die Ausbildungsstellen suchen, die dann aber nicht immer den Anforderungen entsprechen. Mehr Bedarf ist definitiv da.

mh bayern: Wie könnte man Ihrer Meinung nach diesem Trend entgegenwirken?

Martin Jäger: Man muss die schwächeren jungen Leute noch besser schulisch ausbilden und unterstützen. Das gelingt in Meitingen schon sehr gut, aber nicht überall. Ebenso aber ist die Möglichkeit der Zuwanderung aus dem Ausland ein Thema. Wer sich dagegen wehrt, ist, denke ich, nicht realistisch. Ein Thema werden auch Asylanten sein, die jetzt zu uns kommen. Ich behaupte, ein Teil von ihnen wird hier bleiben und hier leben. Dann stehen sie auch für den Arbeitsmarkt hier zur Verfügung. Man muss sie nur möglichst schnell und gut in unsere Gesellschaft integrieren.

mh bayern: Was erwarten Sie vom Wirtschaftsjahr 2015 allgemein und für Meitingen speziell?

Martin Jäger: Wachstumsprognosen sinken und Investitionen in den Unternehmen werden verschoben. Das liest man in der Presse über das kommende Jahr. Der Binnenmarkt ist aber stabil und daher erwarte ich keinen zu schlechten Start ins neue Jahr. Die Verbraucher konsumieren nach wie vor, aufgrund niedriger Zinsen und diese werden in den nächsten Jahren auch sicherlich nicht so schnell steigen. Das kommt dem Einzelhandel und dem Handwerk vor Ort zugute. In Meitingen ist sicher auch ein Faktor, wie sich die beiden großen Arbeitgeber im neuen Jahr wirtschaftlich aufgestellt haben und mit dem Wettbewerb konkurrieren können. Das wird sich zeigen.

mh bayern: Was planen Sie als Werbegemeinschaft und wie sehen sie deren weitere Zukunft?

Martin Jäger: Wir haben schon angesprochen, dass es immer mehr ältere Menschen gibt, die in Meitingen leben. Auf die Seniorenklientel haben wir uns schon ausgerichtet. Es gibt das Seniorenbüro in Meitingen und da sind wir gerade dabei, eine engere Zusammenarbeit aufzustellen. Das Angebot muss definitiv noch auf Familien und jüngere Menschen erweitert werden. Und dafür muss sich die Wirtschaftsgemeinschaft einsetzen. Außerdem müssen wir zukünftig noch stärker nach außen präsentieren, dass wir hier im Norden des Landkreises das Einkaufszentrum sind. Das ist eigentlich unsere Hauptaufgabe, um hier vor Ort Arbeitsplätze zu sichern und auch weiter zu wachsen.
Die Werbegemeinschaft hat aktuell knapp neunzig Mitglieder, die Zahl ist seit mehreren Jahren stabil. Damit repräsentieren wir einen großen Teil der Gewerbetreibenden in Meitingen und Umgebung.

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2 Kommentare

"Meitingen selbst würde es nur dann wirklich schaden, wenn die Stromtrasse gar nicht kommt."so Jäger.
Aha, soll sie dann vielleicht nur halb kommen?
Oder soll sie am Besten weit an Meitingen´s Baugebieten und Neubaugebieten vorbei und durch die anderen Ortschaften gehen?
Eine sehr soziale Einstellung wie ich finde!
Für die Lösung eines Problems gibt es immer mehrere Möglichkeiten.
So wie 2+8=10 so sind 5+5=auch 10.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Es gibt Alternativen ohne unnötige Stromtrassen!

"Meitingen würde es also schaden, wenn die Trasse nicht kommt!" Von einem Vorsitzenden einer Wirtschaftsgemeinschaft erwarte ich mir eigentlich schon, daß er sich informiert und nicht jeden Nonsens ungefiltert zum Besten gibt. Anscheinend ist es Herrn Jäger entgangen, daß bereits die wichtigste Trasse, nämlich die Thüringer Strombrücke, gebaut wird - und über diese Trasse wird leider nie gesprochen. Allein durch diese Leitung ist die Stromversorgung in Bayern schon sichergestellt, da sie ziemlich genau so viel Strom transportieren kann, wie in Bayern an Atomstrom insgesamt wegfallen wird. Verschiedene international tätige und unabhängige Energie-Experten, haben mehrfach nachgewiesen, daß der Süd-Ost-Link nicht notwendig ist und auch in den Plänen der Bundesnetzagentur ist für jedermann nachzulesen, daß diese Trasse gebaut werden soll, um den europäischen Stromhandel auszuweiten. Warum also in Bayern Unternehmen abwandern werden, wenn eine Trasse nicht gebaut wird, die für Bayern gar nicht notwendig ist, möge Herr Jäger doch bitte erklären.

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