myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Milliardäre zahlen nichts!

Marburg, Mitte Juli 2014

Der Bundesvorstand der Gewerkschaft ver.di gibt regelmäßig informative und anschauliche wirtschaftspolitische Informationen heraus. Das sind zum einen flugblattartig verkürzte Informationen, aber auch differenzierte und ausführliche Darstellungen aktueller wirtschaftspolitischer Themen (Hier können Sie die Darstellungen einsehen). Die aktuelle wirtschaftspolitische Information behandelt das Thema Erbschafts - und Schenkungssteuer bei Betriebsvermögen.

Milliardäre zahlen nichts!

Erbschaft- und Schenkungsteuer betrifft die Reichen – theoretisch. Hohe Freibeträge verhindern, dass für normale Erbschaften Steuern anfallen: 400.000 Euro sind frei je Kind, 500.000 für Ehegatten, frei sind auch selbstgenutzte Wohnungen. Wer von den Eltern eine Million Euro erbt, muss 74.000 Euro zahlen. Ein Bruchteil dessen, was auf selbst erarbeitetes Einkommen fällig wäre.

Doch wer ein Unternehmen oder Aktien im Wert von z.B. 100 Millionen Euro erbt, kann sich jeglicher Steuer entziehen. Die übermäßige Begünstigung von Betriebsvermögen steht seit langem in der Kritik. Jetzt verhandelt erneut das Bundesverfassungsgericht. Vermögende übertragen noch schnell so viel wie möglich, weil sie erwarten, dass die Begünstigungen keinen Bestand haben.

Der Schutz von Familienunternehmen und Arbeitsplätzen war schon immer ein vorgeschobenes Argument. Gegen akute Zahlungsprobleme würde Ratenzahlung reichen. Tatsächlich geht es darum, die Superreichen der Republik von der Steuer zu verschonen. Als „Betriebsvermögen“ gelten nämlich auch größere Aktienpakete. Im Ergebnis können sämtliche Milliardärsdynastien steuerfrei ihre Konzernbeteiligungen vererben. Ver.di fordert: die Chance nutzen für mehr Gerechtigkeit. Erbschaften von Superreichen angemessen besteuern.

Weitere Beiträge zu den Themen

ErbschaftssteuerMerkelUnternehmerSchereFamilienunternehmenMittelstandEurokrisesteuerfreiKriseSteuersenkungArm und ReichHöhe der Erbschaftssteuer

83 Kommentare

Btw, gibt's was Neues zu "der Erbschaftssteuer, von der die meisten Betuchten verschont bleiben"? Neue Pläne? Weniger Ausnahmen? Mehr Ausnahmen? ;)

Vor allem kann man ohne Zahlen gar trefflich seine Meinung kundtun, ohne auch nur im Entferntesten sich mit der Realität auseinandersetzen zu müssen. Prima Standpunkt. Da die eigenen Urteile und Vorurteile auf das trefflichste bestätigt werden.

Genau deshalb hatte ich dazu aufgefordert, doch mal konkret zu werden und mal reale Zahlen zu nennen. Stattdessen wird wieder nur ausgewichen!

Zunächst einmal bin ich mit der Fortderung nach deutlichen Lohnsteigerungen nicht alleine. In dieser Meldung Auch EZB für deutlich höhere Löhne und in dieser Meldung wird bestätigt, dass - zumindest was Lohnerhöhungen angeht - Bundesbank und EZB einen Kurswechsel vorgenommen haben und meine Position stützen. Und Bundesbank und EZB sind ja nicht irgendwer, oder?

Zu Deiner Aufforderung reale Zahlen zu liefern: Ich habe Dir im Laufe dieser Diskussion die Finanzierungssalden der volkswirtschaftlichen Sektoren in de Bundesrepublik von 1991 bis einschließlich 2013 geliefert, ich habe den Zusammenhang von Lohnstückkosten und Inflation geliefert, ich habe die Entwicklung der Inflationsraten in Europa geliefert, die Entwicklung der Produktivität in Deutschland und Frankreich und noch einmal die Entwicklungen der Inflationsraten in Süd-Europa, im EWU-Durchschnitte, in Frankreich und in Deutschland. Diese Zahlen sind keine Phantasieprodukte, sondern sind Daten der OECD, der EU-Kommission, der EZB, der Bundesbank, des Statistischen Bundesamtes - also von Institutionen, die nicht im Verdacht stehen von weltfremden Illusionisten unterwandert zu sein.

Meine These lautet - stark verkürzt: In der EWU gibt es große Ungleichgewichte in den Handelbilanzen (unstrittig). Diese Ungleichgewichte sind nach und nach durch das Auseinanderdriften der Inflationsraten in den EU-Ländern entstanden. Durch geringe Lohnsteigerungen unterhalb der Zielinflationsrate und ohne den Produktivitätsfortschritt in die Löhne einfließen zu lassen, ergibt sich für die bundesdeutsche Wirtschaft ein Wettbewerbsvorteil.

Die Frage die sich stellt: Wie kann dieses Problem gelöst werden. Die herrschende Politik versucht es mit Lohnkürzungen in Südeuropa - wobei Italien und Frankreich damit noch nicht einmal angefangen haben - mit den bekannten Folgen. Mein Vorschlag: Jährliche Lohnerhöhungen in der Bundesrepublik mindestens in Höhe der Zielinflationsrate plus Produktivitätsfortschritt. Das ist vernünftig und ökonomisch geboten. Passiert das nicht, fliegt Europa über kurz oder lang politisch auseinander.

Und diese These wird von den verschiedenen Schaubildern, die ich verlinkt habe untermauert. Und die Schaubilder sind keine Interpretationen sondern Darstellungen von realen Zahlen aus den offiziellen Quellen, die ich oben angeführt habe.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

Krippenausstellung MarburgKrippenausstellungKrippen MarburgRathaus Marburg