An einem Regentag in Linz am Rhein
Eigentlich wollte ich etwas spazieren gehen, bin aber nur bis zum Cafe Leber gekommen.
Anstelle des heutigen Anwesens stand zu Beginn des 30jährigen Krieges 1618 ein kleines Wirtshaus, nicht größer als ca. 63 qm. Und tatsächlich verwüsteten 1632/1633 die einfallenden Schweden dieses kleine Wirtshaus! Es wurde aber wieder nach Beendigung des 30jährigen Krieges neu aufgebaut. Von da an übten ununterbrochen Bäcker und Bierbrauer ihr Handwerk in diesem Haus aus. Das jetzige Cafe Leber erhielt seine Grundsubstanz 1847 durch einen Neubau. Seit 1911 – bald sind es hundert Jahre – führen die Familien Leber und Frings die jahrhundertealte Tradition des Hauses weiter. In diesem Cafe habe ich zwei Stücke sehr guten Kuchen gegessen und bin dann wieder zurück nach Hause.
Am Nachmittag war ich in der Marienkirche. Die Kirche wurde in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts erbaut. Ihr Aussehen ist allerdings weniger super. In ihr befindet sich jedoch ein bedeutendes Kunstwerk – ein großer Flügelaltar mit Darstellungen aus dem Leben Mariens aus dem Jahre 1463. Er gilt als das erste bedeutende Werk der Kölnischen Malerei des 15. Jahrhundert. Er zeigt in zahlreichen Szenen die Verkündigung, die Geburt Christi, die Anbetung der Könige, Jesus im Tempel, die Kreuzigung, das Pfingstfest, die Krönung Marias und die eher seltene Darstellung von Christus und Maria auf einer Thronbank. Bis heute gelang es nicht, den Namen des Malers in Erfahrung zu bringen. Der Altar wurde gestiftet von Tilmann Joel, kurköllscher Kanzler, Rat und Gesandter aus Linz am Rhein.
schön das Du doch noch einen schönen Tag hattest, trotz Regen