Schwerer Verkehrsunfall mit vielen Verletzten und Toten
Poggenhagen bei Neustadt 21.06.08
Reifen quietschen, Blech kreischt, Schreie zerreißen die Stille des Vormittags
In Folge eines kleineren Verkehrsunfalls kam es auf der Bundesautobahn zu einem Massenunfall mit vielen Verletzten und leider auch Toten. Großalarm für die Freiwillige Feuerwehr Engelbostel, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Garbsen und die THW Ortsverbände Wunstorf und Hannover/Langenhagen.
Als die ersten Rettungskräfte eintreffen finden sie ein Bilder der Verwüstung vor. Massenkarambolage auf der Autobahn mit acht PKWs. Personen sind zum Teil schwer verletzt und in ihren Fahrzeugen eingeklemmt. Ein Fahrzeug hat Gasflaschen geladen, ein weiteres steht lichterloh in Flammen.
Die Rettungskräfte beginnen mit der Versorgung der Verletzten, dem Aufschneiden der zerstörten Autos um auch an diese Verletzten zu gelangen und der Brandbekämpfung. Ein Zelt wird aufgebaut um die Verletzten weiter zu versorgen, denn zu diesem Zeitpunkt stehen noch nicht genügend Rettungs- und Krankenwagen zur Verfügung.
Glücklicherweise war dieser Unfall nur das vom THW Ausbilder Tom Kagel geplante Szenario einer großen Gemeinschaftsübung, die auf einem Autoverwertungshof in Poggenhagen stattfand. Bei dieser Übung sollte das Zusammenwirken verschiedener Hilfsorganisationen und die Ausbildungsstände der einzelnen Fachdienste überprüft werden.
Rückblickend kann man sagen, die Zusammenarbeit der Kräfte von Feuerwehr, DRK und THW lief Hand in Hand. Verbesserungsbedarf gibt es bei der Kommunikation untereinander.
An die Rettungskräfte stellte das Übungsszenario hohe Anforderungen, da die große Anzahl der Verletzten Personen die Retter von DRK, Feuerwehr und THW an den Rand ihrer Leistungsgrenze brachten.
Auch die Pyrotechniker der THW Fachgruppe Sprengen aus Walsrode sorgten im Übungsverlauf mit gezielten kleinen Explosionen und einem brennenden PKW für eine Erhöhung des Adrenalienpegels bei den Rettungskräften und forderten den stellvertretender Ortsbrandmeister der Feuerwehr Engelbostel Heinz Seidel als Einsatzleiter immer wieder zum Umdenken, Reagieren und Organisieren auf.
Erstmals in die Übung eingebaut war auch die Bergung von Toten. Da dies für jeden eingesetzten Helfer eine hohe psychische Belastung ist, sah das Szenario auch die anschließende Betreuung durch einen Notfallseelsorger vor. Diesen Part übernahm der Feuerwehrseelsorger Pastor Straecker aus Langenhagen gemeinsam mit Eva Olszewski aus der Geschäftsstelle Verden beim THW Bremen/Niedersachsen zuständig für das Einsatznachsorgeteam des THW.
Die Übungsleitung lag beim Engelbostler Ortsbrandmeister Rudolf Schweidler.
Text Torsten Schulze (DRK) und Pierre Graser (THW)
Fotos Pierre Graser
Es wäre schön gewesen, wenn das Wort ÜBUNG schon früher gefallen wäre!!!!