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So Erinnerungen an den 1. Mai……

Nur wenige, und wenn dann in Gewerkschaften organisierte Arbeitnehmer denken am 1. Mai an den Tag der Arbeit, wie er 1886 in Nordamerika mehr oder weniger durch einen Generalstreik ins Leben gerufen wurde. Vielmehr sieht man in ihm einen Ausflugstag, denn die Maiwanderung hat inzwischen beim größten Teil der Bevölkerung mehr Tradition. Doch die Nacht zum 1. Mai, die Walburgisnacht, auch Freinacht genannt, hatte es in Jugendjahren schon sehr in sich, dennoch ging man nur so weit wie kein Schaden zugefügt werden konnte. Aber es war auch die Nacht wo man der Liebsten einen Maibaum setzte.

Es ist schon einige Jahre her, war gerade mal 18 und ein paar Monate alt und fuhr einen eisblauen Fiat 850 mit ganzen 850 ccm und 34 Pferdestärken. Mein Weg führte mich damals fast täglich nach Krumbach an einen Imbissstand mit sagenhafter Currywurst. Doch diese war weniger der Grund, als die damals 15 – jährige junge Maid, die immer aushalf. Gleich einige Meter weiter hatte ihre Mutter eine Gaststätte in die man ging wenn diese Maid gerade nicht am Imbisswagen war.

Es nahte der 1. Mai und ich hatte bereits, wie es üblich war, eine schöne Birke ausgesucht und ein Herz aus Holz rot bemalt und mit einer schwarzen Schrift versehen. Ein Kumpel half mit einer Bügelsäge die Birke zu fällen. Kleine Autos ohne großen Kofferraum hatten als Zubehör einen Dachträger, so auch mein kleiner Fiat. Dort wurde die Birke drauf gelegt und an beiden Stoßstangen mit Stricken befestigt. Dann ging die Fahrt nach Krumbach, zu dieser Gaststätte, des Nachts gegen 2 Uhr.

Gerade angekommen, noch nicht ausgestiegen, hielt ein Auto dahinter und alsbald klopfte es an die Fensterscheibe. Dort stand ein Mann mit grünem Anzug und mit grüner Mütze auf dem Kopf. Ich kurbelte die Fensterscheibe herunter und die Stimme des Mannes sagte „Fahrzeugkontrolle, ihre Papiere bitte!“ Nach einem halben Jahr Führerschein meine erste Kontrolle, und wie gelernt, hatte natürlich alles dabei und gab dies mit freundlicher Mine in die Hände dieser Amtsperson. Dann durfte ich aussteigen und ich wurde darüber aufgeklärt das eine Rote Fahne fehlen würde und der Baum für das Auto viel zu groß wäre. Dann die Frage nach der Herkunft des Baumes und wo er hin sollte. Die erste Antwort, nicht wahrheitsgemäß, und auch die Zweite beruhigten den Ordnungshüter. Mit einem „na dann viel Freude beim Stellen und lasst ihn euch nicht klauen“ verschwand er in seinem Auto und fuhr wieder weg.

Nach einem heftigen Durchatmen ging es an die Arbeit mit dem Schmücken der Krone. Fast fertig, wieder ein Auto, so ein komisch grasgrüner kleiner Simca hielt neben meinem Fiat. Zwei Burschen, nicht älter als wir, stellten die Frage ob wir denn die Polizei gesehen hätten. „Na klar, war gerade hier“ bekamen sie als Antwort und fuhren weiter. Nach einer runden Stunde stand der Baum und das rote Herz sah wunderschön an ihm aus, wir waren richtig stolz darauf. Im Auto sitzend wurde er bewacht, weit über eine Stunde. Nach dem alles so ruhig war erlaubten wir uns einen Abstecher mit dem Auto durch Krumbachs Innenstadt und kamen nach rund 30 Minuten wieder zurück.

Der Baum war noch da, doch anstatt der schönen herzigen Tafel hing ein Stück Pape am Baum mit gleicher Aufschrift, lediglich mit dem Namen „Peter“ darunter. Und wieder harrten wir der Dinge, ob die nochmals kommen würde, doch nichts geschah mehr, alles ruhig, kaum ein Auto das fuhr, kaum Stimmen die man hörte. In meinem jugendlichen Leichtsinn drehten wir nochmals eine kurze Runde und als wir zurück kamen fehlte der Baum, fuhr auf einem grasgrünen Simcadach davon und wir hinter her, doch ohne Erfolg. Im Gegensatz zu uns kannten die sich in der Gegend aus.

Einen zweiten Baum, den ich Jahre später wieder einmal einer jungen Dame setzte wurde bis zum frühen Morgen bewacht und nicht mehr aus den Augen gelassen……………..

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4 Kommentare

Was für eine Pflaume, hätte der seiner Angebeteten nicht selber einen Maibaum machen können?

Das sind sicher schöne Erinnerungen, an den damaligen 1. Mai.
Unser Maibaum , wurde nicht gestohlen, aber er wurde an der Spitze angesägt , so dass er geschient werden mußte.

Ich finde aber schlimm, was alles am 1. Mai passiert. Als ich heute Radio hörte, wurde soviel von Schlägereien, Krawallen und auch von Unfällen berichtet und mir kommt dann in den Sinn, dass der 1. Mai für viele nur noch ein Trinkgelage ist und das ist sehr schade. Ein 13 jähriges Mädchen wurde mit 1,95 Promille ins Krankenhaus gebracht.

Stimmt Martina,
die sogenannte Freinacht bringt allerhand Alkohol auch mit sich
und dann die Maiwanderung, wo man sich dabei regelrecht von einer Kneipe zur anderen schleift und am Abend fertig ist.

Bei uns scheint es sehr ruhig abgegangen zu sein, denn laut Zeitung verlief die Freinacht ruhiger als letztes Jahr.

Übrigens, der 1. Mai in einem Schaltjahr, so auch der Brauch, setzen die Damen den Herren einen Baum..............grins****

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