Spaziergänge in der Leineaue: Hinter dem Deich steht das älteste Gebäude Ricklingens
Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren oder Wülfel bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einen weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden. Vielleicht findet sich sogar ein Verleger, der die gesammelten Beiträge einmal als Heftchen veröffentlicht.
Heute: Die Kapelle am Edelhof
Im Kern des altes Dorfes von Ricklingen steht das bedeutendste und älteste Gebäude des heutigen hannoverschen Stadtteils: die uralte Marienkapelle. Das kleine Gotteshaus ließ die Familie von Alten als damalige Grundherren etwa um 1340 auf dem Edelhof errichtet. Die Baumeister zogen auf rechteckigem Grundriß einen Bau aus Kalkbruchsteinen hoch und versahen ihn mit einem schlichten Dachreiter. Am Türpfosten der spätgotischen Kapelle erzählen noch heute Schleifrillen vom mittelalterlichen magischen Brauchtum. Im zweiten Weltkrieg wurde das kleine Kirchlein zum Teil zerstört und in den Jahren 1963 bis 1966 wieder aufgebaut.