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Vom Lindener Berg nach Sao Paulo und zurück

Es ist sicher eine der grössten amateurfunkerischen Veranstaltungen der Welt - die einen lieben es, die anderen hassen es: dieses Wochenende war der CQ WWDX Contest in Phonie - und alle, aber auch alle klassischen Kurzwellenbänder waren belebt. Conteste sind "sportliche" Amateurfunk-Wettbewerbe. Sowohl Samstag als auch Sonntag brodelte es auf den Bändern und die Sonne spielte mit: die Bänder waren zeitweise gut offen. Früher habe ich mich nicht in das Contest-Getümmel gestürzt. Rufzeichen, 59, Good Luck, 73 - das fand ich ziemlich blöd. Das sind keine Funkverbindungen, aus denn man Bekanntschaften heraus knüpft oder ein sich Bild vom Funkamateur am "anderen Ende" machen kann - so meine Meinung. Nun, eine der Fähigkeiten, die mir gegeben ist, ist auch: Meine Meinung zu ändern. Seit drei Jahren stürze ich mich auch gerne in den Contest-Verkehr und sei es nur, um auch mal DX zu machen und ein paar Punkte zu vergeben.

Und per Zufall hatte ich dieses Wochenende frei. Also: rein in den CQ WW DX-Wettbewerb. Nicht als "echter" Teilnehmer - das vielleicht im nächsten Jahr - aber zum Punkte vergeben und DX (Weitverbindungen) sammeln. Da reichen mir dann auch 20 "ausgesuchte" QSOs, um mich zufrieden zu machen. Sonntag hatte ich dann sogar Zeit, in den "Grossen Sendesaal" auf dem Lindener Berg zu gehen. Nach den morgendlichen Rundsprüchen und dem Bestätigungsverkehr auf 70 cm als Funkstelle des Ortsverbandes Hannover Schwarzer Bär der Funkamateure mit dem Rufzeichen DL0TY habe ich mich in den Contestbetrieb gestürzt. Weil kein "echter" Strom da ist mit nur ca. 10-15 Watt HF aus den internen Akkus des Funkgerätes FT 897. Als Antenne diente mir die Vertikal auf dem Dach des Funk-Containers. "Mal sehen, was geht" war mein Motto. Und es ging. 10 Meter war offen. Spanien, Italien, Bulgarien, Frankreich - Europa ging auf 10 Meter sogar mit dieser geringen Sendeleistung und der einfachen Antenne ohne großes Nachfragen.
Und dann rufe ich ZX2B an, ein recht lautes Signal auf 28.480 kHz. Kein Zögern mit der Antwort. "DF1OE/p five nine eleven" kommt zurück. Das Rufzeichen kann ich erst nicht zuordnen. WAZ Zone 11 ist eigentlich Brasilien, aber mit den neuen Rufzeichenzuteilungen bin ich mir immer wieder unsicher und vielleicht habe ich mich verhört. Ich bleibe auf der Frequenz und höre noch ein wenig. Und freue mich: ZX2B sendet aus Sao Paulo! 15 Watt haben selbst im Contest-Gewimmel gereicht um die rund 10000 Kilometer auf die andere Häfte der Erde zu überbrücken. Etwas später kommt noch auf dem 20-Meter Band KB1H in mein Log. Ihm sage ich : "fifteen watts only on a groundplane". (Nur fünfzehn Watt an einer Vertikal-Antenne). Er lacht "Unbelievable... so wish you really Good Luck in the Contest" (Ungaublich. - Na da wüsche ich Dir wirklich viel Erfolg im Contest). Das Glück hatte ich auch noch einmal. VE3KR - Kanada - im dritten Anlauf im Log. Danach verändern sich die Bedingungen. Das Gebrodel der europäischen Stationen wird so laut, das die DX-Stationen darin versinken. ich sehne mich nach etwas Ruhe im Kopfhörer und wechsle in den CW-Bereich des 20 Meter Bandes. Dort ist kein Contest.
Es folgt ein gemütliches 30-minütiges CW-QSO (Morsezeichen) mit Franc, F6APV/m, der in seinem Auto in Pergignan bei 24 Grad in der Sonne sitzt - in der gleichen Sonne, die in den Funkcontainer scheint. Danach bekomme ich noch Besuch: Klaus, schaut vorbei. Er funkt seit Jahren nicht mehr, aber der Funkcontainer hat ihn wieder neugierig gemacht. So bin auch ich wieder mit dem Kopf zu Hause, auf dem Lindener Berg...
Mehr über Amateurfunk auf dem Lindener Berg in Hannover: http://www.baerenfunk.de

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1 Kommentar

Hannover, 29.10.2009 + Wer bisher meinte, dass spannende Erlebnisse den Einsatz von viel Geld erforderten, konnte sich bei der Lektüre des Berichtes von Roland eines Besseren belehren lassen. Das ist das Wunderbare am Amateurfunk: Es kommt auf die Fähigkeiten des Menschen an, auf den Willen, sich diese Fähigkeiten anzueignen. Dann ist auch mit kleinem Einsatz die große weite Welt zu Gast. Funkamateur Roland schildert eben diese Freude am Beispiel der Morsetelegraphie, die von jedermann, ob arm, ob reich, erlernbar ist wie auch das weitere Kompendium für die Lizenzprüfung. Funkamateure schlagen Brücken der Freundschaft. Und zeigen, dass auch mit (Multiband-) Rundstrahlern als Antenne und mit kleiner Sendeleistung zur rechten Zeit auf der richtigen Wellenlänge Abenteuer möglich sind. Das – der Bericht von Roland und dieser kleine Kommentar – ist eine Einladung an den Leser, Funkamateur zu werden. + DH4AAD +++

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