Gersthofer Nogent-Verein trauert um André Boulleau
Mit großer Bestürzung und Trauer erfuhren die Mitglieder des Gersthofer Nogent-Vereins die Nachricht vom Tode André Boulleaus.
Der aus der Nähe von Nogent-sur-Oise stammende André Boulleau wäre heuer Ende Oktober 95 Jahre alt geworden. Er war einer der Ersten, die sich in Nogent für die Städtepartnerschaft zwischen Gersthofen und Nogent-sur-Oise einsetzten.
André Boulleau war 12 Jahre lang zweiter und dritter Bürgermeister von Nogent. Er arbeitete 35 Jahre lang im sozialen Bereich der französischen Bahn und setzte sich dabei für die Ferien- und Altenbetreuung ein. Gleichzeitig übernahm er die ehrenamtliche Krankenpflege in Nogent. Nachdem er zum Stadtrat in Nogent-sur-Oise gewählt wurde, engagierte er sich ab März 1969 als Vorsitzender des Kommitees zur Vorbereitung der Städtepartnerschaft mit Gersthofen. Dies ist umso erstaunlicher, als er doch seinen Bruder in einem Arbeitslager im 2. Weltkrieg verloren hat. Zwischen den Jahren 1946 und 1947 war er während der Besatzungszeit als Soldat in Koblenz stationiert. Von vermeintlichen Ressentiments hielt er nichts – für die deutsch-französische Versöhnung setzte er sich Zeit seines Lebens ein.
Die Beziehungen zu Gersthofen und zu Deutschland ließen André Boulleau sein Leben lang nicht mehr los. Durch die regelmäßigen Besuche zwischen den Bürgern aus Nogent und Gersthofen lernte er auch seine Frau kennen.
Antonie und André Boulleau waren seit 1974 verheiratet. Sie waren das erste Ehepaar das aus der Städtepartnerschaft hervorging.
1981 zog das Ehepaar nach Gersthofen. André Boulleau, zwischenzeitlich Rentner, lernte Deutsch, machte in Augsburg französische Stadtführungen und ging seinem Sport, Tischtennis und Softball, mit Begeisterung nach. Ein weiteres Hobby war sein Garten.
Eine Herzensangelegenheit war es ihm, sich weiterhin für die Städtepartnerschaft zwischen Nogent-sur-Oise und Gersthofen ein zusetzen. So war er auch mehrere Jahre in der Vorstandschaft im Gersthofer Nogent-Verein aktiv.
André Boulleau hinterlässt seine Frau und zwei erwachsene Kinder. (Text: Gersthofer Nogent-Verein)