A-Frauen Deutschland
"DEM OLYMPIA-TRAUM NÄHER": DHB-FRAUEN SCHLAGEN SLOWENIEN
Als der erste Riesenschritt Richtung Paris gemacht war, tanzten die deutschen Handballerinnen um die bärenstarke Torhüterin Katharina Filter wild hüpfend im Kreis. Ausgelassen feierte das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch den Sieg im Schlüsselspiel, durch den der Olympia-Traum plötzlich ganz nah ist. Dank einer reifen Vorstellung bezwang Deutschland Slowenien mit 31:25 (17:14) - und besitzt am Wochenende beste Chancen, sich erstmals seit 16 Jahren für Sommerspiele zu qualifizieren.
"Danke für die geile Stimmung. Kommt am Wochenende alle wieder", rief Linkshänderin starke Julia Maidhof den Fans in der Halle zu. Auf einer Ehrenrunde ließen sich die deutschen Handballerinnen gebührend feiern. DHB-Sportvorstand Axel Kromer sprach von einem "super Auftakt", laut Antje Döll sei das deutsche Team "dem Traum von Paris einen Schritt näher".
Maidhof (9 Tore) war am Donnerstagabend vor 4026 Zuschauern in der ratiopharm Arena die beste Werferin für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Bereits ein Sieg gegen den EM-Dritten Montenegro könnte Deutschland am Samstag (14.15 Uhr/ARD und Dyn) das ersehnte Paris-Ticket bescheren. Letzter Gegner am Sonntag (13.30 Uhr/ARD und Dyn) ist Außenseiter Paraguay. Beim Qualifikations-Turnier in Bayern werden zwei Olympia-Startplätze vergeben.
Mit der Rückkehrerin Alina Grijseels, deren Einsatz lange Zeit fraglich gewesen war, bewies das DHB-Team in einem kampfbetonten Spiel Nehmerqualitäten, allerdings konnten Emily Bölk und Co. auch austeilen. Torfrau Filter erwies sich als starker Rückhalt, der WM-Sechste erkämpfte sich früh einen Vorsprung und behauptete diesen bis zum Schluss. Beim 27:21 (55.) war die Partie entschieden.
Trotz einer frühen Unterzahl hatten sich die DHB-Frauen beim 6:3 (10.) erstmals eine Drei-Tore-Führung erspielt - weil die Deckung vor der sofort erfolgreich zupackenden Filter sich gut bewegte und die Offensive äußerst effektiv agierte. Dies galt insbesondere für Maidhof, die in der Anfangsphase gleich drei Siebenmeter erfolgreich verwandelte.
Die deutsche Mannschaft zeigte eine starke Körpersprache, feierte jede gelungene Aktion überschwänglich - und ließ sich auch von schwächeren Abschnitten nicht aus dem Konzept bringen. Als Slowenien dank der exzellenten Ausnahmespielerin Ana Gros beim 6:6 (14.) zwischenzeitlich ausgeglichen hatte, drehte Deutschland wieder auf und zwang den WM-Elften beim 14:9 (21.) zur ersten Auszeit. Beim 16:11 (27.) wuchs der Vorsprung zwischenzeitlich auf fünf Tore.
Bei Grijseels war von ihrer in der Vorwoche erlittenen Sprunggelenkverletzung nichts mehr zu sehen. Filter, deren Paraden auf dem Feld, der Bank und der Tribüne lautstark gefeiert wurden, startete mit einem gehaltenen Siebenmeter in den zweiten Durchgang. "Kathi war überragend im Tor", sagte Grijseels. Entscheidend absetzen konnte sich das offensiv zeitweise etwas fahriger agierende DHB-Team schließlich in der Schlussphase.
Das olympische Turnier findet vom 25. Juli bis 11. August in Paris und Lille statt. Letztmals nahm eine deutsche Handball-Auswahl der Frauen 2008 in Peking bei Olympia teil.
Olympia-Quali-Turnier der Frauen
Turnier 3 in Neu-Ulm
Donnerstag, 11.April
Deutschland - Slowenien ......... 31:25
Montenegro - Paraguay ........... 30:25
Samstag, 13.April
Deutschland - Montenegro 14.15 Uhr/ARD
Slowenien - Paraguay
Sonntag, 14.April
Paraguay - Deutschland .. 13.30 Uhr/ARD
Montenegro - Slowenien
1. Deutschland ............. 1 31:25 2
2. Montenegro .............. 1 30:25 2
3. Paraguay ................ 1 25:30 0
4. Slowenien ............... 1 25:31 0
Quelle: Deutscher Handball Bund