Die Stadt Friedberg will das Schloss kaufen
Die Gerüchteküche rund um das Wittelsbacher Schloss brodelt schon seit geraumer Zeit. Kaum ein anderes Thema emotionalisiert die Bürger der altbairischen Herzogstadt so sehr wie die Zukunft dieses identitätsstiftenden Gebäudes, das laut SPD-Fraktionschef Roland Fuchs mit "vielfältigen und teilweise unrealistischen Wünschen für die Zukunft" behaftet, "etwas sanierungsbedürftig" und trotzdem für alle Besucher ein "unvergessliches Erlebnis" sei. Als "Alleinstellungsmerkmal" und "unverwechselbares Bauwerk" trage es „große Entwicklungschancen“ in sich, die es zu nutzen gelte. Auch der CSU-Fraktionsvorsitzende Manfred Losinger sprach sich grundsätzlich dafür aus, die "Chance" zu ergreifen, warnte aber gleichzeitig vor "blinden finanziellen Abenteuern". Angesichts der nach wie vor angespannten Haushaltslage müsse man hier "große Sorgfalt" walten lassen und sich detailliert Gedanken über den "künftigen Schlossbetrieb" machen. Der nun in der Stadtratssitzung vom 4. Mai gefasste Grundsatzbeschluss stelle zwar noch keinen rechtsverbindlichen Kauf dar, wie Kommunalreferent Wolfgang Basch auf Nachfrage betonte, sei aber dennoch Ausdruck eines breiten politischen Willens, das Schloss zu erwerben. Zu den in der Öffentlichkeit kursierenden Zahlen bezügliches des Kaufpreises wollte sich der Leiter des Kommunalreferats nicht äußern. Auch die bislang geschätzten Sanierungskosten müssten nach Wunsch des Stadtrates noch überprüft werden, so Basch. Erst nach Bestätigung des bereits angefertigten Sanierungsgutachtens durch unabhängige Experten könne man den Sanierungsbedarf exakt beurteilen. Basch geht von einem Notartermin "noch im Herbst/Winter 2006" aus, um die Verhandlungen mit dem Freistaat zum Abschluss bringen zu können.