Rentiere waren gestern?
Am Nikolaustag 2012 stiegen gegen 7:09 Uhr in Frankfurt etwa 400 Weihnachtsmänner aus dem ICE Amsterdam und verteilten Schokonikoläuse von der Firma Ferrero an die Leute im Hauptbahnhof. Die Aktion wurde für einen Werbefilm inszeniert, an dessen Ende einer der Weihnachtsmänner den ICE zärtlich tätschelt und der Spruch "Rentiere waren gestern" eingeblendet wird.
Als Lieferant für Weihnachtsgeschenke kann man die Bahn jedoch nicht empfehlen - die Geschenke könnten zu spät kommen. Sie hat leider wieder ihre Verspätungs-Offensive gestartet und auch auf der Main-Weser-Bahn viele Reisende zu spät zum Ziel kommen lassen. So etwa am 7. Dezember, wo der Zug von Frankfurt nach Kassel, welcher um 15:21 Uhr seine Reise antritt, bis Stadtallendorf 15 Minuten Verspätung wegen Problemen auf der Strecke eingesammelt hatte. Als dieser Zug sechs Stunden später wieder dieselbe Strecke fuhr, sorgte eine Fahrzeugstörung in Marburg sogar für 40 Minuten Verzögerung. Weiteren Verspätungen gab es an den folgenden Tagen.
Ein anderes Problem ist, dass viele Menschen auf dem Lande weit vom nächsten Bahnhof entfernt leben - so dicht wie früher ist das Eisenbahnnetz nicht mehr. Da ist der Rentierschlitten doch das bessere Transportmittel, da er Transporte von Haus zu Haus ermöglicht. Mit dem ICE kommt man in nur wenige Städte. Stadtallendorf, wo die Firma Ferrero viele Süßigkeiten produziert, gehört nicht dazu. Nikoläuse, die Ferrero-Produkte verteilen, lässt man daher besser im Dopplestockzug über die Main-Weser-Bahn anreisen. Da passt auch die Farbe des Zugs gut zum Weihnachtsmannkostüm.
Wenig empfehlenswert ist hingegen der Mittelhessen-Express für solch eine Aktion. Der ist so langsam, dass die Weihnachtsmänner schon im November losfahren müssten, um rechtzeitig da zu sein.
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Youtube-Video von der DB
Früherer Ferrero-Weihnachtsstand am Frankfurter Hauptbahnhof