Immer wenn am Dreikönigstag sich das Wetter halbwegs zum Wandern eignet startet man vom Schützenheim in Nornheim aus zu einer Winterwanderung in die nähere Umgebung. Die Bedingungen waren gut, es herrschte am 6. Januar leichter Frost und die Wege waren trocken. Das Ziel war heuer Harthausen um sich dort von einem Falkner die Jagd mit Greifvögeln erklären und zeigen zu lassen. In Harthausen angekommen erwartete uns der Falkner bereits mit zwei Greifvögeln auf dem Arm. Er erklärte uns das seien von ihm aufgezogene Tiere die sonst in Nordamerika und Mexiko vorkommen und dort, im Gegensatz zu europäischen Greifvögeln, im Verband jagen. Er kann das nur mit diesen Tieren machen, denn von den anderen Vögeln kann er nur jeweils einen auf dem Arm haben, europäischen und asiatischen Greifvögel würden sich unter einander nicht vertragen. Auf einer nahe gelegenen Wiese führte uns der Falkner seine anderen Tiere vor und zeigte uns wie man mit abgerichteten Falken auf die Jagd geht. Die Jagdfalken haben zunächst eine Lederkappe über dem Kopf, das dient dazu damit die Falken beim Transport nichts sehen und nicht nervös werden. Wenn ihnen dann dies Kappe abgenommen wird, dann wissen sie ganz genau dass sie anschließend fliegen dürfen, entweder zur Jagd oder zum Training. So ein Training führte uns der Falkner im Anschluss vor, dabei hat er eine Art Peitsche an dessen Schnurende einige Krähenflügel angebunden sind, das stellt für den Falken die Beute dar. Der Falke erhebt sich in die Luft und dreht zunächst einige Runden um sich, das heißt seine Muskulatur auf zu wärmen, Erst nach einiger Zeit geht er zum Angriff auf die Beute bzw. Attrappe los. Beim Anflug auf diese nutzt er dazu das gegebene Gelände geschickt aus um dann ganz überraschend zu zu schlagen. Das gelingt jedoch nicht gleich beim ersten Versuch denn der Falkner passt auf und schwingt seinen "Lockvogel" schon so geschickt das sich der Falke schon etwas anstrengen muss um die "Beute" zu schlagen, er will dabei den Vogel ja trainieren. Er erklärte uns dabei, dass Falken hauptsächlich in der Luft Beute machen und dabei bei einem Sturzflug schon mal Geschwindigkeiten von über 300km/std erreichen können. Abgerichtete Jagdfalken werden daher hauptsächlich zu Jagd auf Flugwild eingesetzt. (Krähen, Enten, Tauben, usw. ) Wenn nun der Falke nach einigen Versuchen Erfolg hat, das heißt er hat die Attrappe erwischt, dann bekommt er zu Belohnung ein Küken, das er mit seinem scharfen Schnabel sofort zerlegt und Stück für Stück verschlingt. ( hinterher bekam er nochmals zwei ) Danach holte der Falkner seine große Eule und zeigte uns das flauschige Gefieder, das besitzen alle nachtaktiven Greifvögeln damit ihr Flug ganz geräuschlos sein kann. Da es sich bei diesen Greifvögeln um ganz jung aufgezogenen Tiere handelt, haben diese keine Scheu vor den anwesenden Menschen und jeder der wollte konnte sie auf den Arm nehmen. Das größte seiner Tiere war ein "sibirischer Uhu" der mehr als einen halben Meter hoch war und eine Flügelspannweite von ca. 1,80m hatte. So ein Uhu kann dann schon zur Jagd auf größere Beute angesetzt werden z.B. Füchse. Damit die etwa 20 Wanderer bei der fast einstündigen Vorführung nicht all zu sehr zum frieren musste, hatte ein Begleitfahrzeug heißen Glühwein und Schnaps mit gebracht damit man sich aufwärmen konnte.
Nach dieser interressanten Vorführung setzten sich die Wanderer wieder in Richtung Nornheim in Bewegung um vor Einbruch der Dunkelheit am Schützenheim zu sein. Eine schöne Winterwanderung war zu Ende.
Bürgerreporter:in:Helmut Nimsgern aus Günzburg |
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