Regie: Herbert Olschok, mit Peter Bause und Hellena Büttner
Der Abschluss des Abos E gerät wuchtig und gewichtig und schließt so den Kreis zum Abo-Auftakt, Orwells „1984“. Dürrenmatts bedeutendstes Drama „Die Physiker“, vom Autor selbst Komödie genannt, verknüpfen beide Genres, Drama und Komödie wie auch thematisch den Widerstreit von Wahnsinn und Wissenschaft. Dürrenmatt schrieb das Stück 1961, zu Beginn der Nukleartechnik, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Es keimte die Einsicht, dass das Schicksal der Menschheit in der Hand eines schwer kontrollierbaren Nuklearforschers liegen könnte. Die Physiker wurden schlagartig zum Publikumsrenner und 1962/63 das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen. Dürrenmatts düstere Vision wirkt 2020 dank des rasenden Technikfortschritts noch brisanter als im Entstehungsjahr 1961 und ist deshalb immer noch Pflichtlektüre an Schulen. Zu Recht!
Inspektor Voß bezweifelt rasch, dass in einem beschaulichen Sanatorium zwei Krankenschwestern von Patienten ermordet wurden. Die Insassen sind zu harmlos. Einer hält sich für Newton, der andere für Einstein, dem dritten erscheint Salomon. Der Schein trügt. Ist Möbius ein Irrer oder genialer Forscher, der im Bewusstsein der katastrophalen Folgen seiner Erfindung der Weltformel ins Irrenhaus flüchtet und am Ende dank einer irren Medizinerin seiner Entdeckung nicht entfliehen kann?
Diese Rolle verkörpert geradezu genial der Grandseigneur des deutschen Schauspiels, Peter Bause. Er faszinierte in Neusäß schon in Brechts "Kreidekreis" und im "Puntila", mit Hellena Büttner.
Bürgerreporter:in:Kulturbüro Neusäß aus Neusäß |
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