„Werner Nadolny’s JANE“ beim SAOL-Festival in Hannover und Wolfsburg

18. März 2011
19:00 Uhr
Musikzentrum, 30165 Hannover
Hannover 18.03.11 - JANE-Bekenntnis
33Bilder

Am Fr. und Sa. den 18./19. März 2011 fand das SAOL-Festival mit zwei Konzertabenden in Hannover und Wolfsburg statt. Für "Werner Nadolny’s JANE" sollte es zugleich eine Präsentation des neuen CD-Albums "ETERNITY" werden. Die Veröffentlichung war für diesen Tag geplant. Leider verzögerte sich jedoch kurzfristig der Veröffentlichungstermin auf den 21. April 2011. So wurde es zu einer interessanten Vorab-Präsentation.

Vom Veranstalter gab es nur wenig auffällige Promotion für dieses Festival. Plakate waren nirgends zu sehen und nur hier und dort gab es spärliche Hinweise in regionalen Medien. Der Besuch war dann auch an beiden Tagen erschreckend gering. In Wolfsburg bewegten sich weitgehend nur die Bands und deren Crews durch den leeren Saal...

Der Programmablauf war an beiden Tagen fast identisch. Es präsentierten sich gute Bands und Musiker, die ich überwiegend in den Bereich "Hard & Heavy" oder "Metal" einordnen würde. "Werner Nadolny’s JANE" war deshalb für mein Empfinden mit seinem 70er Jahre Progressiv-Rock etwas deplaziert. Aber trotzdem ließen sich diese Profis nicht einschüchtern und zeigten an beiden Abenden ihre Live-Qualitäten.

Gut gelungen waren bei "Werner Nadolny’s JANE" die Live-Premieren der brandneuen Songs "Roses On The Floor" und "Media". Aber auch alle anderen, bereits mehrfach live gespielten Songs, waren überarbeitet und geschliffen worden. Alles wurde mit Power und Brillanz dargeboten.

Den Anfang der JANE-Show machte an beiden Abenden das sphärische Intro "True Romance", gefolgt vom Klassiker "All My Friends" in Kombination mit "Lady". Sänger "Torsten Ilg" überzeugte dabei mit einem Feeling, als wäre er schon sein Leben lang JANE-Sänger gewesen.

Das gefühlvolle "Space Waters" gehört zu den neueren JANE-Werken von Mastermind „Werner Nadolny“. Es erfüllte den Raum mit einer erhabenen Atmosphäre und brachte das richtige "ETERNITY"-Gefühl herüber.

"Roses On The Floor" präsentierte sich als das absolutes Hammerstück beider Abende mit einer nicht zu überbietenden Power. Allein der Rhythmus reißt schon mit, dominiert vom "gehämmerten" Psycho-Groove des Drummers "Sven Petersen", im Stil einer Indianertrommel. Das bringt alles und jeden in Bewegung. Überraschend war hier der Talkbox-Effekt von Gitarrist "Dete Klamann" bei seinem Solo. Leider mit einer technischen Panne in Wolfsburg an dieser Stelle. Richtig modern klang der elektronisch verzerrte Gesang bei einigen Songparts und fügte sich gut ins Gesamtkonzept ein.

Das von "Uriah Heep" adoptierte "Circle Of Hands" ist inzwischen zu einer ausgereiften JANE-Version geworden, ohne dabei seine Ursprünglichkeit zu verlieren. Es brachte in seiner inzwischen gefestigten Form (und nochmals verfeinert für "ETERNITY") mystisch-erhabene Stimmung hinein. Hier bestach "Torsten Ilg" in besonderer Weise mit seiner Stimme und profitierte von seiner jahrelangen Praxis in der gleichnamigen Uriah Heep-Coverband. (http://www.circle-of-hands.de)

Der Song "Media" ist der letzte Teil aus der "Tryptich"-Trilogie des neuen Albums "ETERNITY". Dieser Song handelt von der Vereinsamung durch moderne Unterhaltungsmedien. Sehr gefühlvoll wird es als Ballade vom Gesang getragen. Gänsehaut inbegriffen.

Mit "Borrowed Time" schließlich hebt jeder ab, der bis dahin cool geblieben ist. Als letztes Stück des leider zeitlich limitierten Auftrittes wurde es in einer etwa 9 Min. dauernden Version präsentiert. "Dr. Bogarth" setzt mit seinem kraftvollen Sound den eindrucksvollen Beginn. Bei "Borrowed Time" bringen der immer wiederkehrende Rhythmus und die scheinbar endlosen Instrumental-Passagen alles in Bewegung. Es hämmert sich unwillkürlich ins Gemüt und wird zu einem besonderen Erlebnis für Musikfreunde, die sonst schon alles kennen.

In Wolfsburg war niemand da, der eine Zugabe hätte fordern können (leere Ränge). Anders war es in Hannover. Dort folgte auf den jubelnden Applaus und die Zugaberufe der JANE-Klassiker "So So Long". Das Publikum in Hannover wurde erfolgreich animiert, den melodischen Refrain mitzusingen.

Anmerken möchte ich noch, dass es in Wolfsburg während des Auftrittes einige Probleme mit der Technik gab, was die Sache besonders für das Bandeigene Sound-Team etwas erschwerte. Kompliment an Sound-Mixer Alex, der immer die Ruhe behielt. Einmal sprintete er sogar nach vorne und brachte an Dete Klamann’s Talkbox mit einem gezielten schnellen Griff alles in Ordnung. Er war den Anforderungen gewachsen und sorgte zudem dafür, dass "Werner Nadolny’s JANE" stets in einer angenehmen Lautstärke zu hören war.

Besonders hörenswert fand ich die zweite Stimme von Bassist "Rolf Vatteroth", der mit seiner guten Stimme eine ideale Ergänzung für Torsten Ilg war.

Fazit:

Es war für mich ein anstrengendes Wochenende, aber die Teilnahme hat sich gelohnt.
Besonders erfreulich fand ich, dass außer mir mit "Dieter Goldmann", "Werner Vollkommer", "Claus Stricks" und "Reinhold Peisker" noch vier weitere MyHeimat- Mitglieder in Hannover vor Ort waren. So wurde es auch noch nebenbei zu einem kleinen User-Treffen für uns...

Bürgerreporter:in:

Ralf Schünemann aus Burgdorf

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