Auch 90jährige haben den Tag noch gut in Erinnerung. Die Einschu-
lungszeremonie bleibt ein Leben lang hängen und das Schönste war immer die gefüllte Zuckertüte. Mit der Ausstellung „Von der Schultüte zum Ernst des Lebens präsentiert das Regionalmuseum Eschenburg ab dem 12.3. weit über 100 Jahre Schulgeschichte im heimischen Raum.
Gleich am Eingang stehen knarzige Schulbänke aus der ehemaligen Elementarschule in Eiershausen aus dem Jahre 1909.Versehen mit un-
bequemen Klappsitzen und den integrierten Tintenfässern sprechen sie eine deutliche Sprache der damaligen Schulzucht. Alte Schulranzen,
Griffelkästen und die damals obligatorischen Schiefertafeln mit
Schwämmchen und Trockentuch laden zum Unterricht ein. Was wäre Schule ohne Lehrbücher? Das Museum verfügt über ein einzigartiges Archiv von alten Lehrmitteln. Von der Kaiserzeit ab 1890, die Weimarer
Republik, die NS-Zeit bis zur Bundesrepublik Deutschland sind unterschiedliche Lehrwerke zu betrachten. In viele stecken noch Spick-
zettel und in der Nachkriegszeit wurden sie mit Zeitungspapier eingeschlagen. Eine Abteilung zeigt Schülermaterialien aus den Fächern Deutsch, Rechnen , Musik und Handarbeit. Die Schönschriftübungen der damaligen Pennäler haben Vorzeigecharakter .Und auch ein trauriges
Kapitel von über hundertjähriger Prügelstrafe in Schulen wird nicht verschwiegen. Das Strafbuch von 1898 aus Eiershausen und andere Dokumente dokumentieren Vergehen und Anzahl der Schläge, die verabreicht wurden.
Abgerundet wird die Schau mit Landkarten , Schaubildern, Schülerheften und natürlich mit vielen Zeugnissen. Am Eröffnungssonntag führt Gudrun Zorn vor , wie die 1915 eingeführte Schrift Sütterlin geschrieben wird, Kaffee und Kuchen werden ebenfalls angeboten. Die Ausstellung ist vom 12.3. bis 2.4. 2017 jeweils sonntags zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet.
www.regionalmuseum-eschenburg.de
Bürgerreporter:in:Winfried Krüger aus Eschenburg |
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