Beste Tourneetheater-Produktion des Jahres kommt in Starbesetzung nach Friedberg

„Dinge, die ich sicher weiß“

Bob und Fran Price haben vier erwachsene Kinder und jedes dieser Kinder erlebt im Verlauf eines Jahres eine Krise. Die Kinder kommen mit ihren ganz unterschiedlichen Problemen zu den Eltern, suchen bei ihnen Rat, Geborgenheit und Akzeptanz.

Die jüngste Tochter Rosie kommt mit Liebeskummer aus Europa zurück in ihre australische Heimat. Sie sehnt sich nach der Geborgenheit des Elternhauses, einem Ort, der sich, wie sie glaubt, niemals ändert. Pip, die älteste Tochter, kommt nach Hause, als sie ihren Ehemann verlassen will, um ein neues Leben zu beginnen. Sohn Mark sucht die Konfrontation, als er sich endlich dazu durchgerungen hat, öffentlich als Frau zu leben. Und Ben kehrt in sein Elternhaus zurück, als er eine große Summe Geld veruntreut hat.

Die Krisen stellen dabei vor allem für die Eltern ein Problem dar, weil durch sie das Bild, das sie vom jeweiligen Kind haben, oder der Traum, den sie für die Zukunft des Kindes hatten, zerstört wird. Für die Kinder wiederum wird die Krise erst durch die Eltern zu einem ernsten Problem, da sie deren Erwartungen nicht erfüllen, ohne zu merken, dass sie diesen Erwartungen gar nicht gerecht werden können – und es auch nicht müssen.

Der Sehnsucht, die die Kinder zu den Eltern treibt, steht das Bedürfnis gegenüber, von den Eltern loszukommen. Denn, um die Person zu sein, die sie wirklich sind, frei von dem Druck der Erwartungen der Eltern, der auf ihnen lastet, müssen die Kinder ihre Eltern enttäuschen. Bob schildert seiner Frau seine Enttäuschung: Er dachte, die Kinder würden genauso werden wie er und Fran, nur dass sie es einmal besser haben würden. Er und Fran entstammen der Arbeiterschicht, mit viel Fleiß und Mühe haben sie es geschafft, sich den Traum vom Glück zu finanzieren und sich ein Eigenheim anzuschaffen. Und sie haben erreicht, dass den Kindern alle Möglichkeiten offen stehen. Bei diesen Möglichkeiten haben sie jedoch ihre eigenen Vorstellungen davon, welche es sein sollen. Vor allem finanziell und materiell soll es den Kindern besser gehen als ihnen selbst. Ansonsten sollen sie ihr Ebenbild sein, eine Kernfamilie gründen und bitte nicht so weit vom Elternhaus entfernt wohnen.

Das mit dem 1. INTHEGA-Preis DIE NEUBERIN 2022 ausgezeichnete Schauspiel „Dinge, die ich sicher weiß“ von Andrew Bovell ist auf Einladung der Volksbühne Friedberg in einer Produktion des Ernst Deutsch Theaters Hamburg am 16.01.2023 um 20:00 Uhr in der Stadthalle Friedberg zu erleben.

Auf der Bühne werden wieder prominente Schauspieler stehen: Christoph Tomanek, Maria Hartmann und Nina Petri.


Christoph Tomanek spielt Bob


In Hannover geboren, studierte er von 1992 bis 1996 an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Anschließend spielte er am Theater Bremen. 1998 bis 2000 war er festes Ensemblemitglied am seinerzeit von Jürgen Flimm geleiteten Thalia Theater in Hamburg, wo er u. a. in „Poetry“ (Regie Robert Wilson/Lou Reed) spielte. Gastspiele führten ihn mit „Poetry“ an das Pariser Odeon Theater, nach New York und Amsterdam. Weitere Engagements folgten am Residenztheater München, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am St. Pauli Theater („Ihre Version des Spiels“ von Yasmina Reza) und an den Hamburger Kammerspielen („Der Ghetto Swinger“). Am Ernst Deutsch Theater war er u. a. in Dürrenmatts „Die Physiker“ (2011), „Foto 51“ von Anna Ziegler (2017), „1984“ nach George Orwells (2017– 2019), „Der gute Mensch von Sezuan“ von Bertolt Brecht (2018) und „Sophie“ von Roos Ouwehand (2019) zu sehen. Regelmäßig begegnet man ihm in Film und Fernsehen, wie „Danowski – Blutapfel“ oder Serien wie Tatort, Wilsberg, Spreewaldkrimi oder Helene Dorn.


Maria Hartmann spielt Fran


Die Hamburgerin studierte bei Boy Gobert und Peter Striebeck am Thalia Theater. 1981 erhielt sie den O. E. Hasse-Preis zur Förderung des Schauspiel-Nachwuchses. Stationen ihrer Schauspielkarriere waren u. a. das Thalia Theater Hamburg (1978– 1980), Staatliche Schauspielbühnen Berlin (1980–1993), Schaubühne Berlin (1999), Renaissance-Theater Berlin (2001–2004), Kammerspiele des Theaters in der Josefstadt (2002) und Hessisches Staatstheater Wiesbaden (2019). Ferner hatte sie Gastverträge bei verschiedenen Tourneetheatern. So war sie in der EURO-STUDIO Landgraf-Produktion „Kopenhagen“ von Michael Frayn zu sehen, die 2000 mit dem 3. INTHEGA-Preis ausgezeichnet und anschließend vom Ernst Deutsch Theater Hamburg übernommen wurde, wo Maria Hartmann seitdem regelmäßig auftritt. Seit Beginn der 1980er Jahre steht sie auch vor der Kamera. Sie wirkte u. a. in der Serie „Unser Lehrer Doktor Specht“ mit und in den Reihen „Tatort“, „Der Alte“ und „Siska“.


Nina Petri spielt Pip


Nach ihrer Ausbildung an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum führten sie Gastrollen u. a. an das Zürcher Schauspielhaus, das Schauspiel Köln und die Hamburger Kammerspiele. Ihr TV-Debüt gab sie 1990 in der Serie „Rote Erde“. 1994 erhielt sie für „Die tödliche Maria“ (Regie Tom Tykwer) den Bayerischen Filmpreis und wurde 1999 für „Bin ich schön?“ (Regie Doris Dörrie) und „Lola rennt“, (Regie Tom Tykwer), mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Als Sprecherin erhielt sie 2006 den Hörbuchpreis Osterwold für „Sucht mein Angesicht“ von John Updike. Am Ernst Deutsch Theater war sie u. a. in „Gift. Eine Ehegeschichte“ (2015) von Lot Vekemans zu sehen. 2017 spielte sie bei den Salzburger Festspielen und 2018 am Akademietheater Wien in Harold Pinters „Die Geburtstagsfeier“. 2018 gastierte sie bei den Bad Hersfelder Festspielen in Ibsens „Peer Gynt“.

Weitere Informationen über das Programm der Volksbühne Friedberg finden Sie im Internet unter www.volksbuehnefriedberg.de. Eintrittskarten sind im Ticket-Shop Friedberg, Vorstadt zum Garten 2, 61169 Friedberg oder online unter www.ticketshopfriedberg.de erhältlich.

Foto: (c) Oliver Fantitsch

Bürgerreporter:in:

Marc Rohde aus Flensburg

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