Der Tip kam von der Französischlehrerin - sie hatte die französische und dann die deutsche Fassung gesehen und war begeistert.
Zusammen mit meiner Frau sah ich den Film zuerst in einem alten Braunschweiger Nischenkino das zu unserem Erstaunen gut 2/3 besetzt war, obwohl dieser Film meines Wisssens nie beworben wurde... wir haben selten so eine Stimmung im Kino erlebt, und beim Abspann Standing Ovations... !
Ein Postbeamter - Ebene Filialleiter - aus der Provence möchte seiner Frau zuliebe an die Cote dÁzur versetzt werden (wo fast jeder Franzose hin möchte) - und stellt sich so dämlich an daß es ihn ganz in den Norden verschlägt - zu den Ch´tis. Dabei sollte man wissen daß für den Otto Normalfranzosen die flandrischen Franzosen - gelinde gesagt - kein sehr hohes Ansehen genießen - es ist in etwa mit den Ostfriesen bei uns vergleichbar.
Die Ch´tis - sie sind rückständig, ungebildet, unkultiviert und ständig besoffen - sagt man. Das hat Dany Boon, selbst dort aufgewachsen und verwurzelt dazu bewegt mit einer Komödie, die vor allem diese (aber auch andere...) Vorurteile überspitzt auf´s Korn nimmt ein wenig Licht ins Dunkel der Vorurteile zu bringen - und das ist ihm gelungen.
Er selbst spielt den Postboten Antoine, der noch bei seiner Mutter ( Line Meraud, ebenfalls eine „echte“ Ch´ti)lebt und unglücklich in seine Kollegin Annabelle verliebt ist. Seine Gefühle drückt er musikalisch aus – er ist nach der Familientradition auch der Carillonist des Ortes, des Glockenspiels auf dem Belfroi.
Totunglücklich macht sich nun Phillipe Abrams, verabschiedet von seiner Frau Julie auf den Weg in Richtung Norden – und fürchtet das Schlimmste – was zunächst auch zuzutreffen scheint. Doch langsam wendet sich seine Stimmung; nur am Wochenende muß er seine Frau den Unglücklichen vorspielen. Das kann nicht gutgehen....
Der Film wurde - zu aller Überraschung - einer der erfolgreichsten Frankreichs überhaupt, doch nicht nur da: auch in Deutschland fand er sein Publikum; über 2,3 Millionen Kinobesucher wurden gezählt.
Mit französischem Witz und Charme erzählt dieser Film eine Geschichte von liebenswürdigen Menschen, Missverständnissen, einer unglücklichen Liebe (oder eigentlich zweien...), flandrischer Tradition und Lebensweise. Die größte Herausforderung bei der deutschen Fassung war die Synchronisation, denn der Dialekt, nach dem die Ch´tis ihren Namen haben war nicht übersetzbar und so mußte ein „neuer“ Dialekt erfunden werden, jeder bereits existierende wäre dafür natürlich unpassend gewesen.
Wir fanden den Film so gut daß wir uns nicht nur die DVD zulegten sondern auch unseren Urlaub in Bergues verbrachten – und der Ort ist noch viel schöner als im Film zu sehen. Ich hoffe auch diesen Bericht bald fertig zu haben.
Natürlich begaben wir uns auf Spurensuche – und es war nicht schwer fündig zu werden; den rest erfuhren wir dann auf der vom Tourismusbüro organisierten "Ch´ti-Tour" die u.a. vom wirklichen Carillionisten durchgeführt wird.
Die Bilder mit dem ? sind Drehorte die für den der den Film gesehen hat mehr oder weniger leicht zu identifizieren sind.
Ich freue mich auf viele Mitratende!
Doch – bitte nicht den Spaß verderben und bitte erst am Dienstag die hoffentlich richtigen Lösungen ins Kommentarfeld der Bilder einstellen! Ich werde dann noch das eine oder andere Bild dazu ergänzen.
Also – ich wünsche Euch viel Spaß mit den Ch´tis – und beim Bilderrätsel!
Tschuschatschfrage Ihr Tschipfel: Wie heischt der Lieblingschänger von Antoine - Häääää?
Bürgerreporter:in:Edgard Fuß aus Tessin |
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