Wir sind (immer) die Guten
Der Ansatz des Untertitels “Putinverstehers” geht von einem Gefühl der allgemeinen Diskreditierung aus, diesem kann nur mit nachvollziehbaren Argumenten begegnet werden.
Der Leser wird am Schluss entscheiden, ob das Ziel einer Kriegsverhinderung durch Verstehen erreicht werden kann: Wer in Zukunft in Frieden leben will, muss Europa nicht nur im Blick haben, er sollte Zusammenhänge erkennen. Dieses Buch vermittelt neue Einsichten.
Die beiden Autoren Mathias Bröckers und Paul Schreyer haben ihr 2014 erschienenes Buch zur Europawahl 2019 überarbeitet und ergänzt.. Fünf Jahre können in der schnelllebigen Zeit manche Ansichten wandeln oder bestätigen. Die Abhängigkeit der Bundesrepublik, als mächtiger, rohstoffarmer Wirtschaftsakteur, verlangt eine europäische Zusammenarbeit. Die veränderte angloamerikanische Politik von Trump und durch den Brexit erfordert ein Nach- und Neudenken. Besonders in den beiden neuen Kapiteln gehen die Autoren den tektonischen Verschiebungen in der Weltpolitik nach. Sie sehen darin die Notwendigkeit, dass sich die deutsche und europäische Politik im ureigenen Interesse neu ausrichten muss. Am Beispiel der Ukraine wird an belegten historischen und aktuellen Fakten aufgezeigt, “eine blockfreie neutrale Ukraine könnte die notwendige Brücke zwischen West und Ost, EU und Russland sein”. Ein starkes Europa ist notwendig.
Ein sehr lesenswertes ,weil aktualisiertes Buch mit einem ausführlichen Namensregister. Die Verweise im Text stören nicht den Lesefluss, helfen aber bei Bedarf eine eigene, vertiefende Meinung zu finden.
Hier eine Leseprobe zur weiteren Information.
Mathias Bröckers, Paul Schreyer
Wir sind immer die Guten
Ansichten eines Putinverstehers oder wie der Kalte Krieg neu entfacht wird
Seitenzahl: 224
Ausstattung: Klappenbroschur