SPD-Unterbezirk Dillingen für kommunale Trägerschaft der Kreiskrankenhäuser
Unterbezirksvorsitzender Kreisrat Dietmar Bulling betonte, unterstützt von stellvertretendem Landrat Hans-Jürgen Weigl, dass auf der Basis der nun vorliegenden Handlungsempfehlungen der Peritinos AG und der Geschäftsführung der Kreiskliniken, beide vom Aufsichtsrat schon einstimmig gebilligt, aber auch nur dann eine realistische Chance bestünde, wenn die Umsetzung so durchgeführt werden könne, wie dies private Krankenhausträger in vergleichbaren prekären Situationen auch tun würden.
Natürlich verstehe er auch die Enttäuschung vieler Kreisräte, so Weigl, im Blick auf die schwierige Finanzlage des Landkreises, dass anstelle des offensichtlich zu opti-mistisch angesetzten Wirtschaftsplandefizits 2007 von rund 500.000,-- € nun wohl ein solches von über 2 Millionen Euro zu erwarten sei. Die vom Gesetzgeber ver-schlechterten Rahmenbedingungen, das Scheitern eines Personalkosten sparenden „Zukunftssicherungsvertrages“ und weiter unzureichende Auslastung der beiden Krankenhäuser hätten diese sehr unerfreuliche Entwicklung herbeigeführt, machte Weigl an Zahlen deutlich. Das Gutachten der Peritinos AG, das mit seiner Schwach-stellenanalyse und seinen Handlungsempfehlungen sicher sehr schmerzlich sei, ha-be den Kreistag aber zugleich überzeugt und optimistisch stimmen können, dass bei strikter Umsetzung der Vorschläge tatsächlich bis Ende 2009 eine Wende zum Bes-seren zu erreichen sei. Der Kernsatz des Gutachtens, wonach das Kreiskrankenhaus Wertingen nur an der Seite eines gestärkten Kreiskrankenhauses Dillingen überleben könne, müsse Richtschnur für die Umstrukturierungsmaßnahmen sein, forderte Kreisrat Walter Fuchsluger. Das Wertinger Haus müsse zu einem spezialisierten Haus der Grundversorgung mit baulichen Verbesserungen entwickelt werden. Die Versammlung stimmte dabei auch einer Forderung der SPD-Kreistagsfraktion zu, dass der Kreistag Mitte 2008 vor der Vergabe der über 14 Mio. Euro teuren Bau-maßnahme beim Kreiskrankenhaus Wertingen einen Zwischenbericht über die bis dahin getroffenen Umstrukturierungsmaßnahmen und ihre finanziellen Auswirkungen erhalten müsse. Es müsse vor Baubeginn Gewissheit herrschen, dass bei Fertigstel-lung des ersten Neubauabschnittes in Wertingen, der mit dem Auslaufen der Sub-vention durch den Landkreis zusammentreffe, noch von einer kommunalen Träger-schaft ausgegangen werden könne, machten mehrere Vorstandsmitglieder deutlich. Medizin wird in Zukunft nur noch über die Qualität des ärztlichen Angebots und des „Produkts Gesundheit“ verkauft werden können! Dieser Merksatz in dem Peritinos-Gutachten zeige die Richtung des weiteren Handelns für die beiden Kreiskranken-häuser deutlich auf, fügte Fraktionsvorsitzender Bernd Steiner an. Die Landkreis-SPD stehe weiter zu einem Krankenhauswesen in dieser Ausrichtung in kommunaler Trägerschaft.