Das erste MASTERS der Saison - Die Pacific Life Open

Bergwelt Californiens
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Wenn man nach über 24 Stunden Reise etwas orientierungslos nur einen
"Flughafen" erspäht, der wie eine Nomaden Zeltstadt im Niemandsland anmutet, erwacht das Entdecker-Gen wieder. Der Weg zur Gepäckausgabe ist nur für gutes Wetter und mildes Klima gemacht, da er nach draußen nur durch ein weißes Zeltdach bedeckt, führt. Dies erinnert ein wenig an das "Sails In The Desert", das schöne Hotel am Ayers Rock im Red Center Australiens.

Seine Gründung hat Indian Wells in den 50er / 60er Jahren dem Golfboom und den ersten Plätzen und Turnieren zu verdanken. 1957 gründete Desi Arnaz sein Indian Wells Hotel, das heute als Indian Wells Resort Hotel bekannt ist. Arnold Palmer gewann das erste Bobe Hope Desert Classic und Hollywood Stars wie Kirk Douglas, James Garner und natürlich Bob Hope, sowie Präsident Eisenhower wurden regelmäßige Gäste von Indian Wells und seinen Golfturnieren. Palm Springs war für 17 Jahre auch das Zuhause von Gary Grant und ist noch heute für seine Parties zur Zeit des Rat Packs berühmt und berüchtigt.

Mit unserem Mietauto waren meine Schwester Sabine und ich 20 Minuten später am Renaissance Esmeralda Resort & Spa. Da Platz in der Wüste ziemlich viel vorhanden ist, findet man überall einen Parkplatz, das Straßennetz ist fantastisch ausgebaut, aber man braucht auch einen PKW, um von A nach B zu kommen. Sie müssen auch nicht das teure “valet parking” nutzen, das ihnen natürlich eifrige Pagen anbieten. Ist auch schön und gut, wenn das Auto einfach verschwindet und am nächsten Tag magisch wieder auftaucht, aber ebenso wie von Zauberhand finden sie bei ihrer Abreise 17.00 USD pro Tag wieder.

Zum Turnier brauchten wir dann am nächsten Tag auch nur 5 Minuten. Die Pacific Life Open sind ein wunderbar organisiertes Event, das vor allem durch seine absolute Spitze in der Alterspyramide besticht, sowohl unter den Zuschauern, als auch unter den freiwilligen Helfern. Alle Seniorenresidenzen der Umgebung scheinen involviert zu sein. Aber die Sicht von allen Plätzen auf die Courts ist hervorragend, wie auch die Aussicht auf das atemberaubende Panorama der schneebedeckten Gipfel im Kontrast zur flimmernden Wüstenlandschaft.
Pete Sampras, der ehemalige amerikanische Tennisspieler hat das Bestehen des Turniers durch finanzielle Mittel auch für die nächsten Jahre gesichert. Für die World Team Tennis Tour in der Pro League wird der 14-malige Grand Slam-Sieger wieder auf den Court in seiner Heimat USA zurückkehren. "Nennen sie es auf keinen Fall Comeback. Das habe ich absolut nicht in meinem Kopf", betonte der King of Swing in einem Interview, da er die Wettkampfatmosphäre vermisse.
Die Mitorganisatorin der World Team Tennis Tour, Billie Jean King hat es nun geschafft, dass der Amerikaner in Houston Texas im Rahmen der WTT wieder live on Court zu sehen sein wird. Pete Sampras hat wie viele andere Celebrities auch ein Haus in der Wüste. Weitere Namen der Gegenwärt und Vergangenheit sind: Gerald Ford, Goldie Hawn und Kurt Russell, Michelle Wie (die neue Supergolferin), Barry Manilow und natürlich Frank Sinatra mit seinem Ratpack, Cary Grant, Kirk Douglas, Greta Garbo, Elvis, Marilyn Monroe und Marlene Dietrich.

Wenn es Nacht wird in Indian Wells, kühlen zwar die Temperaturen extrem ab, jedoch wärmen Restaurants und Bars die Gäste der Ressorts. Eine der Strassen ist El Paseo, der Rodeo Drive des Deserts. Dort ist auch seit 37 Jahren das Mamma Ginas beheimatet. Der Juniorchef "Jake" begrüßt auf typisch italienische Art und Weise die Neuankömmlinge, während Chef Tony in der Küche an den Spezialitäten des Hauses feilt. Jedoch muss man gerade während der Turnierwochen hier reserviert haben, da Mamma Ginas dann zum zweiten Zuhause der Tennis Stars wird. So sitzt man eben auf der Wartebank David Sanguinetti gegenüber, während Lindsay Davenport mit Gatte schon freundlich grüßend ins Hotel zurück geht. An den Nebentischen studieren die sehr feine Speisekarte, die die toskanische Küche repräsentiert, Spieler wie Ivan Lubijic mit frischangetrauter Gattin und Trainerstab ihr Dinner heraus. Noch etwas später schneien Marat Safin begleitet von Trainer Peter Lundgren zur Tür herein. Alles in allem hat es ein wenig auf hohem Niveau das Feeling eines Schulausflugs und Kellner Fernando Gomez aus Madrid, laut seiner amerikanischen Klientel liegt dies übrigens in Argentinien, weiß auch aus dem Nähkästchen der Stars zu plaudern. Später rufen mit der American Sports Bar, Pianissimo des Grand Hyatt oder der Estrella Lounge Bar im Renaissance noch coole Cocktails zu zugegeben auch ebenso coolen Preisen zu einem Absacker.
Zum Betten des müden Hauptes gibt es in und um Indian Wells in allen
Preiskategorien hervorragende Hotels und Apartments mit wirklich großzügig angelegten Zimmern, Spas und Pools. Das Renaissance Esmeralda Resort und Spa beherbergt auch noch zwei gute Restaurants. Das Charisma bietet zum einen das Frühstücksbuffet und abends verschiedene Themenbuffets und eine kleine Speisekarte. Italienisch geht es im Sirocco auf gehobenem Niveau zu.
Besonders die absolute Freundlichkeit der Mitarbeiter und ihre Kompetenz
sind hervorzuheben, zudem habe ich noch nie so gut in einem Hotelbett
geschlafen wie dort.

Als Restaurants kann ich noch wärmstens das Vicky's of Santa Fe und THE NEST empfehlen. Letzteres ist schon seit über 40 Jahren durchgehend einer der Hot Spots im Food- und Entertainmentbereich. Beide Lokale basieren auf einer kontinentalen Speisekarte in amerikanischen Stil. Hervorragend ist auch das TWENTY6, das die moderne amerikanische Küche gemischt mit europäischenEinflüssen repräsentiert.

Wer nicht zur passiv Tennis schauen will und die Kalorien des Vorabends
abarbeiten will, kann auch aktiv das Racket schwingen oder auf etlichen
Golfplätzen seinen Schwung und Handicap verbessern.

Als Ausgangspunkt für Ausflüge ist Indian Wells ideal, so kann ich The
Living Desert und die Palm Springs Aerial Tramway wärmstens empfehlen.
Ebenso ist der Joshua Tree National Park in einer Stunde Fahrzeit zu
erreichen. Hier kann man auf einer unübersehbaren Weite sich Eindrücke über das Leben der Pflanzen und Tiere in dieser kargen Landschaft machen. Im Living Desert gibt es wunderschöne Raubkatzen, jaulende Wölfe und einen atemberaubend schönen botanischen Garten.

Mehrere Shopping Malls und Outlet Center befriedigen auch den
ausgefallendsten Shoppingholic bis die Kreditkarte glüht. Wir liefen uns in
der Westfield Mall und den Desert Hills Premium Outlet Stores die Füße wund und sie finden dort alle maßgeblichen Designer und gängigen amerikanischen Ladenketten. Als Tipps möchte ich gerne "Loft" von Anne Taylor und die Beauty Marke "Lather" anbringen. Gerade die Kleider von "Loft" sind ein Traum und dank dem Dollarkurs für uns Europäer ein Schnäppchen. In ist der Nicki-Index. Egal wie alt, egal welche Figur, hip ist wer Nicki trägt, am besten in Bonbon Farben und mit großen Mustern made in Hawaii oder in den Weiten des Wilden Westens.

Nicht nach Westen, dafür sehr weit nach oben strebt ein Muss als
Ausflugsziel: Die Aerial Tramway bringt den Besucher im Mount San Jacinto Park auf 8,500 Fuß Höhe, dem Himmel sehr nah. Zumeist liegt oben noch Schnee, während die Gäste sich unten am Pool in der Sonne aalen; daher könnte man sogar, wenn man wollen würde, noch Ski fahren.

In guter Fahrzeit sind auch Städte wie San Diego und Los Angeles, aber auch Las Vegas zu erreichen. Falls ich noch einmal nach Indian Wells komme, würde ich nach eine dieser Städte direkt anfliegen, da man mit dem Mietwagen die Distanz gut fahren kann und durch den Direktflug natürlich extrem viel Zeit spart.
Der Tipp für das Tennisturnier, das übrigens Roger Federer und Maria
Sharapova (Denn hier spielen Damen und Herren gemeinsam.) gewannen, sind die Tickets für Stadium 2 und 3. Dort ist man den Stars hautnah und mit den Spezialeintrittskarten kann man unten direkt an den Seitenlinien sitzen und eventuell auch einmal eine ungewöhnliche Doppelkombination der Einzelhelden bestaunen. Das Doppel ist aufgrund seiner neuen Regelung, die es schneller, greifbarer und sehr spannend macht, auch eine wirkliche Bereicherung für den Tennisfan und als Dieser bin ich sehr glücklich, dass es ein Masters gibt, das einen noch so nahe an diesen wunderbaren Sport heran lässt.

Zumindestens heisst es hier zu recht: "Die Wüste lebt." (msp)

Bürgerreporter:in:

Michaela-Susan Pollok aus Lauingen (Donau)

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