Der SC Freiburg zu Gast bei Schwaben Augsburg
06.November 2011
Es spielte der Tabellen Fünfte Freiburg gegen den Tabellen Sechsten Schwaben Augsburg. Ein Pünktchen trennte die beiden Kontrahenten.
Anpfiff des Spiels war um 11 Uhr. Und ich war dort, weil mich mein bester Freund "Knacki" Schmidt dazu einlud. Natürlich nicht ohne Grund. Schließlich spielt auf dem Grün gleich seine Tochter Selina, die gleichzeitig auch mein Patenkind ist. Sie ist zwar mit ihren 17 Jahren das Küken der Mannschaft, aber auch die Größte. Mein Gott, ist das Kind gewachsen.
Stolz wie Oskar standen wir also da, wo "unser Kind" im lila Trikot, lila Hose, lila Stutzen und natürlich passend dazu lila Fußballschuhe mit ihrer Mannschaft das Spielfeld betrat. Zu unserer Zeit gab's ja nur Schwarze Galoschen. Vor lauter Aufregung um's Kind hätte ich fast vergessen ein Foto zu schießen. Außerdem war ich in Gedanken auch noch an die eigene Jugend erinnert, als ich die Mädels so einlaufen sah. Manchmal juckt es doch noch in den Beinen und man sehnt sich in die gute alte Zeit zurück, wo einem noch nicht alles weh tat nach körperlicher Ertüchtigung. Am liebsten wäre ich mit aufgelaufen. Nein, nicht der Damen willen, des runden Leders wegen.
Außer meinem Freund Knacki und mir waren auch noch weitere drei Freunde aus dieser Zeit gekommen. Wir waren also der Altherren-Invaliden-Überraschungsfanclub von unserer Selina.
Wir sind im Frauenfußball, in der dritthöchsten Liga Deutschlands, der Regionalliga Süd.
Anfangs war der Respekt der Augsburger Mädels ob des großen Namens aus dem Breisgau noch zu spüren. Als die Schwaben merkten, das der Gast auch nur mit Wasser kochte, traute sich die Heimelf aus der Defensive heraus und erzielte sogar kurz vor der Halbzeit den Führungstreffer zum 1:0.
Ein richtig gutes Fußballspiel entwickelte sich auf dem Rasen vor uns. Ein ehrliches Spiel, ohne irgendwelche Schauspieleinlagen der Akteurinnen. Ehrlichkeit, das Fremdwort schlechthin im bezahlten Männerfußball. Ich persönlich finde es schlimm, wohin sich dieses schöne Spiel in der Bundesliga bewegt. Wo unter anderem die kleinste Berührung des Gegners fast ein tödlicher Herzdurchschuß mit einer 45er war.
Wenn hier im Ernst- Lehner Stadion vor leider zu wenig Zuschauern eine Spielerin auf dem Rasen liegen bleibt, dann hat sie wirklich was abbekommen. So ist es leider der Spielführerin Freiburgs mit der Rückennummer 10 ergangen, die kurz vor der Halbzeit noch ausgewechselt werden musste.
Nach der Halbzeit hatten die Schwabenmädels das Spiel aber komplett in der Hand. Das 2:0 ließ nicht lange auf sich warten. Ein wunderschön getretener direkter Freistoß aus ca. 18 Metern zappelte kurz nach der Ausführung im Tornetz hinter der Freiburger Torwartfrau.
Nach einem Konter konnten die Breisgauerinnen noch auf 2:1 verkürzen. Das tat dem guten Spiel der Augsburgerinnen aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. Einmal kurz geschüttelt und schon landete der Ball schon wieder im Netz zum 3:1 Endstand für die Schwabentruppe.
Falls jetzt jemand nicht weiß was er an Sonntagen anstellen soll und noch dazu Lust auf Frauenfußball bekommen hat, der ist gerne gesehen im Ernst-Lehner Stadion bei den Damen von Schwaben Augsburg. Nächstes Heimspiel ist am kommenden Sonntag, den 13.November um 14 Uhr gegen die Damen von Wacker München.
Die weiteren Spieltermine findet man auch unter:
http://ergebnisdienst.fussball.de/begegnungen/frau...
Ich muß da leider arbeiten, aber sagt mir meiner Selina einen schönen Gruß
und das ich und ihr Vater ganz schön Stolz auf das bereits von ihr Erreichte sind.
www.horst-krischke.de