Im Detail - Dollbergen im Burgdorfer Land
Nähert man sich dem Ort Dollbergen von der Fuhse aus, so ist deutlich zu erkennen, dass der Ort auf einem Hügel bzw. einem kleinen Berg liegt. Im frühen Mittelalter soll das Wort „Doll“ gleichbedeutend mit dem Ort „Hügel“ gewesen sein. Der Hügelberg an der Fuhse. Ein guter Ort um in dieser flachen Gegend zu siedeln und sich vor evtl. Hochwasser zu schützen.
Sucht man nach sprachlichen Synonymen für „Doll“, so verbindet man das Wort mit Adjektiven wie „hübsch, lieb, liebenswert“. Auch eine schöne Beschreibung für diesen hübschen und liebenswerten Berg im Burgdorfer Land. Waren es im Jahr 1564 bereits 34 Höfe, die für Dollbergen im damalig zugehörigen Amt Meinersen verzeichnet waren, so hat sich die Einwohnerzahl durch die Ansiedelung in neuen Wohngebieten auf 2.331 Einwohner im Jahr 2011 erhöht. Viele Jahrhunderte war das Dorf für seine Landwirtschaft bekannt. Ein Exportschlager sind noch heute die Kartoffeln, die hier großflächig angebaut werden. Bereits um 1800 begann der Kartoffelanbau in Dollbergen; die Kartoffelvertriebe Groka und Dolka (bis 1990; heute Kartoffel-Deyerling) bestehen seit 1971. Derzeit sind die Lagerhallen bei der Groka, dem Kartoffelvermarktungszentrum der Landwirte in Dollbergen, bis unters Dach gefüllt. 21.000 Tonnen von den hellen Knollen lagern hier bei grünem Licht um so die Qualität, die in diesem Jahr hervorragend ist, lange zu erhalten.
Das Dorf kann zum Erlebnis werden. Seit dem 10. Mai 2009 sind für das Projekt “Gartenregion Hannover” 16 Stelltafeln auf einem Rundkurs im Ort angebracht, die sich mit der lokalen Urbanisierung beschäftigen. Es wird der Frage nachgegangen „Wie leben die Menschen hier heute, wie lebten sie hier in früheren Zeiten, was wurde in der Vergangenheit gemacht und wie sieht wohl die Zukunft aus? Welche Rolle spielt der nahe Fluss, die Fuhse, in diesen Überlegungen. War er der Grund für eine Besiedlung an diesem Fleck? Welche Folgen hatte das Eingreifen in die Natur durch den Menschen?“
1871 erhielt Dollbergen mit Eröffnung der Eisenbahnlinie Lehrte–Stendal einen Bahnanschluss. Die Freiwillige Feuerwehr Dollbergen und der erste Sportverein TSV Dollbergen wurden 1909 ins Leben gerufen.
Im Ortskern geben die traditionellen Hofstellen dem Ort seinen Charakter. Die früher zu zahlende Pacht an den Landsherren wurde speziell mit über einem Hof verbundenes dorfgemeinschaftliches Recht verknüpft. So war eine Hofstelle mit der Forstnutzung, eine andere mit der Schweineweide, dem Lehmstich, der Schafwäsche oder dem Bleichplatz verbunden. 1964 wurden Straßennamen und Hausnummern im Ort eingeführt; bis dahin hatten die Namen der Hofstellen eine besondere Bedeutung an die sich heute nur noch die ältere Bevölkerung im Dorf erinnert.
Das OKOK Television Magazin hatte aus Dollbergen vor einigen Jahren über die Zucht der Hunderasse der "HollandseHerder" berichtet. Wir treffen Christine und Michael Kaiser wieder, die sich noch immer für die Ausbildung von Hunden auf einem Gelände am Ortsrand einsetzen. Sie erzählen von den zahlreichen Aktivitäten auf dem Gelände und was die beiden mit dem Dorf verbindet. Die noch immer wachsende Dorfgemeinschaft ist im Internet sehr aktiv. Die Gemeinde Uetze trägt die Verantwortung für die Internetseite dollbergen.de und hat mit Beate Walz eine mit dem Ort verbundene Koordinatorin um ein interessantes Informationsportal über Dollbergen aktuell zu halten.
Der beschriebene Anblick von Dollbergen erschließt sich den Menschen, die sich in der Natur bewegen. Üblicherweise ist der erste Eindruck von Dollbergen ein von der Minerlölraffinerie, Industrie- und Siedlungsbau geprägter Blick von der 1998 um den Ort verlaufenden Umgehungsstraße. Die Industrialisierung des Ortes begann 1918 und brachte recht früh den Vorteil an die elektrische Stromversorgung angeschlossen zu werden.
War man als politische Gemeinde ab 1974 nicht mehr Selbständig und musste fortan in das benachbarte Uetze für Verwaltungsangelegenheiten fahren, so wurde in diesem Jahr eine eigene evangelische Kirchengemeinde mit Sitz des Pfarramtes in Dollbergen eingerichtet.
Der Fachwerkbau der Erlöser-Kirche wurde im Jahre 1783 geweiht, nachdem sie als Ersatz für den durch Brand zerstörten Vorgängerbau errichtet wurde. Der lange Zeit als schiefster Kirchturm Deutschland geltende Glockenturm wurde 1979 gerichtet. Auf Ihrem Turm nisten seit über 200 Jahren regelmäßig Störche, wie die „Storchenahnentafel“ mit der Anzahl des jährlichen Nachwuchses zeigt. Da seit 2004 keine Eintragungen gemacht werden konnten, freuen sich viele Dorfbewohner, wenn sie wieder einer Storchenfamilie bei der Aufzucht von Jungstörchen zusehnen können.
Das OKOK Television Team ist im Burgdorfer Land unterwegs um die Spuren der Vergangenheit zu entdecken und sie gegenwärtig in Fotografien weiter zu geben. Weitere Berichte unter: http://www.myheimat.de/gruppen/burgdorfer-land-333...
Weitere Informationen zu OKOK Television: http://www.okok.de
Bürgerreporter:in:OKOK TELEVISION aus Burgdorf |
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