Im Detail - Hänigsen im Burgdorfer Land

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Von Hänigsen sind mehrere Schreibweisen überliefert; so nannte sich der Ort 1226 Henighusen, 1368 Hennigessen, 1568 Henningsen und ab 1705 in der heutigen Schreibweise - Hänigsen. Der Ort ist heute der zweitgrößte Ort der Gemeinde Uetze und liegt etwa 27 km östlich von Hannover.

Im Wappen von Hänigsen sind die Symbole "Schlägel & Eisen (Bergbau), ein Erdöl-Förderbock und das Pferd (Deckstation Landgestüt Celle)" enthalten und sagen über die wechselvolle Geschichte schon einiges aus. Der Ort besitzt das älteste bekannte Erdölvorkommen in Norddeutschland und wurde bereits 1546 erwähnt. 500 m nordwestlich des Ortes befindet sich der Kuhlenberg der noch heute besichtigt werden kann mit seinen verschiedengroßen Teerkuhlen in denen über Jahrhunderte das Erdöl / Teer für Schmier- und gesundheitliche Zwecke von der Wasseroberfläche entnommen wurde. 1861/62 ließ die hannoversche Regierung erste Bohrungen nach dem schwarzen Gold durchführen. Der Begriff "TEXAS" steht gern für die Vorstellung von sprudelnden Ölquellen in Amerika. Dieser Ausdruck wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Umgebung um Hänigsen geprägt und hielt bis in die 1970ér Jahre an. Im Bereich Hänigsen / Ehlershausen / Nienhagen standen zahlreiche der prägenden Ölpumpen von denen es heute nur noch ganz wenige zu entdecken gibt.

Wichtig für das Wirtschaftsleben war auch ein anderer Bodenschatz - Kali und Salz - wurde ab 1883 im Bereich Hänigsen - Wathlingen entdeckt. Viele Millionen Tonnen wurden aus der Erde der Schächte "Riedel" und "Niedersachsen" entnommen. Der Schacht "Riedel" in Hänigsen wurde 1996 geschlossen, gilt noch heute als das weltweit tiefste Kalisalz-Bergwerk und wird seit einiger Zeit geflutet. Die Abraumhalden prägen heute das Landschaftsbild. Zwischen 1927 bis 1950 hatte das Werk zeitweise eine andere Bestimmung und wurde u.a. als Heeresmunitionsanstalt genutzt.

Die Grubenanschlußbahn verband vom 11.06.1908 - 31.07.1961 die Orte Hänigsen und Burgdorf mit der liebevoll genannten "Kasperbahn" bei der Karl "Titte" Winkelmann, der Großvater von Susanne Schumacher aus Burgdorf Lokomotivführer war. Heute sind nur noch an wenige Stellen im Burgdorfer Bahnhof, bei Weferlingsen / Obershagen Streckenverläufe zu erkennen.

Es war eine gemütliche Fahrt in der Kreisbahn, die die Burgdorfer liebevoll „Hänigser Kaspar“ nannten, weil das der Neckname für die Einwohner aus dem Kalidorf war. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts trugen viele Hänigser Bürger den Vornamen Kaspar.

Die Hänigser aber nannten ihren Kleinbahnzug der oder die „Allie“. Woher diese Bezeichnung kommt, ist schwer zu erklären. Vielleicht verbirgt sich darin das französische Verb allez = vorwärts oder es ist die verbalhornte Abkürzung der Gesellschafterbezeichnung Alkaliwerke Ronnenberg, in deren Besitz der Schacht Riedel bis 1925 war.

Ein Gotteshaus wurde bereits 1274 erwähnt; die jetzige St. Petri - Kirche wurde 1470 überwiegend aus Raseneisenteinschlacke der näheren Umgebung erbaut. Die Bockwindmühle wurde 1705 erbaut. Ab den Jahr 1982 wurde die Mühle saniert, dabei wurden die Segelgatterflügel im Jahre 1989 durch Jalousieflügel ersetzt. Der Ort beherbergt zwei kleine Heimatmuseen. Eines davon ist die Hänigser Heimatstube mit vielen interessanten Exponaten aus der Ortsgeschichte. Sie ist im „Haus am Pappaul“ in der Ortsmitte untergebracht und öffnet immer am Sonntagnachmittag.

Der Ort ist in ständigem Wandel, Landwirtschaft und Industrie haben immer wieder Umstellungen erfordert. Allein in den vergangenen drei Jahren wurde anstelle der Gaststätte "Sachsenross / Tenne" und dem Feuerwehrhaus ein Supermarkt gebaut, der "Schlecker" - Markt existiert nicht mehr und die Ortsfeuerwehr hat ein modernes und schönes Feuerwehrhaus erhalten. Die Strasse nach Obershagen wurde umfangreich erneuert. Neu ausgewiesene Baugebiete und eine gute Infrastruktur haben dazu beigetragen, dass immer wieder junge Familien diesen Ort als Lebensmittelpunkt wählen. Eine Ausrichtung zum gesellschaftlichen und kulturellen Leben zwischen Burgdorf und Hänigsen ist noch immer gegeben.

In Hänigsen besteht mit rund 40 Vereinen für die Freizeitgestaltung ein umfangreiches Angebot zur Verfügung: Kaninchenzuchtverein, Schachverein, Ziegenzuchtverein, Heimatbund, Kunstspirale, Männergesangverein, DLRG, Freiwillige Feuerwehr (1898 gegründet), Bürgerschützenverein (1925 gegründet) bis zum größten Verein, dem TSV Friesen Hänigsen. Auch in diesem Zusammenhang gib es Besonderheiten: Das beliebte Freibad "Das Bad von Allen für Alle" wird von einer Genossenschaft (Gegründet aus Bürgerinnen und Bürgern des Ortes) geführt. In Norddeutschland ist der Ort auch für die guten Leistungen im Turnen und Tanz bekannt. Ein besonders publikumswirksames Ereignis im Ort war die Fussball-Begegnung in der 2. Runde im DFB-Pokal 1984/85; Hier hatte der TSV Friesen Hänigsen den späteren Finalisten und Meister der Saison - FC Bayern München zu Gast. Es sind die Menschen im Ort die sich immer wieder mit viel Engagement für ihren Ort einsetzen. Vor vielen Jahren konnte auch die Einlagerung von industriellen Abfällen im Kalischacht abgewendet werden.

Einen weiteren Bericht auf MyHeimat können wir im Zusammenhang mit dem "Hänigser Kasper" von Michael Winkelmann oder den bereits 2008 veröffentlichten OKOK Bericht empfehlen.

Auf unsere Reise durch das Burgdorfer Land kommt das OKOK Team immer wieder durch den Ort in dem rund 6000 Menschen leben und so entstehen die hier gezeigten Aufnahmen in den Jahren 2010 bis 2013.

Das OKOK Television Team ist im Burgdorfer Land unterwegs um die Spuren der Vergangenheit zu entdecken und sie gegenwärtig in Fotografien weiter zu geben. Weitere Berichte unter: http://tinyurl.com/BurgdorferLand

Weitere Informationen: http://www.burgdorferland.de .

Fotografien aus diesem Projekt werden derzeit in der Stadtsparkasse Burgdorf (Immobiliencenter) ausgestellt.

Bereits in dieser Serie veröffentlicht: Abbeile - Abbensen - Ahlten - Ahrbeck - Allerbeck - Aligse - Altmerdingsen - Altwarmbüchen - Arpke - Beinhorn - Bennemühlen - Benrode - Berkhof - Bilm - Bissendorf - Brelingen - Burgdorf - Dahrenhorst - Dolgen - Dollbergen - Dudenbostel - Ehlershausen - Elze - Engensen - Evern - Fuhrberg - Gailhof - Gretenberg - Großburgwedel - Hänigsen - Haimar - Harber - Ibsingen - Ilten - Immensen - Katensen - Kirchhorst - Klein Lobke - Köthenwald - Kolshorn - Krätze - Krausenburg - Landwehr - Lehrte - Lohne - Meitze - Negenborn - Neuwarmbüchen - Obershagen - Ölerse - Oldhorst - Otze - Plumhof - Ramhorst - Ramlingen - Resse - Rethmar - Rodenbostel - Röddensen - Röhrse - Schillerslage - Sehnde - Sievershausen - Sprokhof - Stelle - Schwüblingsen - Sorgensen - Steinwedel - Uetze - Wackerwinkel - Weferlingsen - Wennebostel

Bürgerreporter:in:

OKOK TELEVISION aus Burgdorf

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