Industriepfad auf dem Ilseder Hüttengelände

Den Kugelwasserturm im Blick ...
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In Ilsede befindet sich ein ehemaliges Hüttengelände, auf dem sich seit einigen Jahren wieder viel bewegt - kulturell und kommerziell. Viele Unternehmen siedeln sich hier neu an und beleben so eine große Industriebrache. Gewerbeflächen sind ausgeschrieben, die Renaturierung großer Flächen des Geländes ist in vollem Gange und überall ist Stahlgeschichte im Peiner Land gegenwärtig.

Doch erfahrt zunächst, wie vor über 150 Jahren alles begann:

1853 wurde in Groß Ilsede von Carl Hostmann eine erste Gesellschaft gegründet, um ein Hüttenwerk auf vermuteten Kohle- und Erzlagerstätten im heutigen Landkreis Peine zu errichten. Es waren jedoch keine förderwürdigen Kohlevorkommen vorhanden. Trotzdem hielt man an der Errichtung eines Hüttenwerkes mit dem Namen „Bergbau und Hüttengesellschaft zu Peine“ fest. Jedoch musste die Gesellschaft bereits während der ersten Weltwirtschaftskrise 1858 Konkurs anmelden. Aus der Konkursmasse entstand unter Führung von Fritz Hurtzig und Carl Haarmann am 6. September 1858 die „Aktiengesellschaft Ilseder Hütte“. 1861 konnte die Produktion in Groß Ilsede aufgenommen werden, die trotz der ungünstigen Transportwege schnell expandierte. In der Zeit des Deutschen Kaiserreichs hat insbesondere Gerhard Lucas Meyer die Expansion des Unternehmens zu einem montanindustriellen Großbetrieb vorangetrieben. 1872 wurde das Unternehmen um ein Walzwerk in Peine ergänzt, bereits 1879 ging der dritte Hochofen in Ilsede in Betrieb.

1929 konnte das Transportproblem durch Anbindung an den Mittellandkanal gelöst werden.

Nachdem das Hüttenwerk den Zweiten Weltkrieg unversehrt überstanden hatte, expandierte das Unternehmen in der Bundesrepublik weiter, wurde jedoch durch die Krisen der 1970er in Mitleidenschaft gezogen. 1970 erfolgte der Zusammenschluss mit der im Staatsbesitz befindlichen Salzgitter AG, 1978 wurde der Erzabbau eingestellt, 1983 auch der Hochofenbetrieb.

Die restlichen Unternehmensteile wurden 1989 Teil der Preussag, die 1995 die noch verbliebenen Produktionsbereiche von Kokerei, Kraftwerk und Nebengewinnung stilllegte. Heute ist auf dem Hüttengelände ein Gewerbepark untergebracht. In der ehemaligen Gebläsehalle finden heute Konzerte statt. Die Dampfzentrale wurde im Frühjahr 2010 abgerissen.

Auf dem ehemaligen Hüttengelände befindet sich nun ein Industriepfad mit alten Bauwerksresten, Exponaten rund um die Stahlgewinnung und denkmalgeschützten Gebäuden, der an seinen zahlreichen Stationen zum Staunen und Lernen einlädt.

Mehr dazu erfahrt Ihr hier:

http://www.ilseder-huette.de/validate.html?node=50...

Und damit Ihr Euch ein Bild davon machen könnt, wie schön Industriebrachen sein können, habe ich Euch ein paar Eindrücke meines letzten Besuches mitgebracht.

Viel Spaß auf diesem Weg in die Geschichte des Stahls im Peiner Land

Euer Kai

Bürgerreporter:in:

Kai Schild aus Peine

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