Deserteure sind „Feiglinge“ „Drückeberger“ und „Weiber“. Deserteure sind Helden im antifaschistischen Kampf. Diese Bilder derjenigen, die sich dem Krieg entzogen, herrschten – je nach Sichtweise - uneingeschränkt bis in die 1980er Jahre vor. Der Autor Ralf Buchterkirchen geht, ausgehend von Männlichkeitsbildern und der Militärjustiz als willfähriger Repressionsstruktur der Nazis, der Frage nach, wie und warum Soldaten den Kriegsdienst verweigerten. Er kommt dabei zu ganz individuellen Beweggründen. Eingebunden in konkrete hannoversche Geschichte wird deutlich, wie Männlichkeitsforschung neue Ansätze liefern kann, Desertion als individuelle Entscheidung vor dem Hintergrund von Repression zu verstehen und Deserteuren angemessen zu gedenken. --> 20.00 Uhr im Annabee-Buchladen (Stephanusstr. 12-14)
Buch: Ralf Buchterkirchen (2011), ""... und wenn sie mich an die Wand stellen": Desertion, Wehrkraftzersetzung und "Kriegsverrat" von Soldaten in und aus Hannover 1933-1945", Edition Region & Geschichte, ISBN 3930726165.
siehe auch: Neue Wege und Notwendigkeiten, den Deserteuren angemessen zu gedenken
Bürgerreporter:in:Horst Kröger aus Walsrode |
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