„ENTARTETE ‚KUNST’“ - 75 Jahre - "HAUS DER DEUTSCHEN KUNST“ (HdDK) in München als "Weißwurstgalerie" & „Schwarzwurstgalerie“
Der Umgang der Nationalsozialisten mit der Kunst der Moderne spricht Bände über ein zynisches Kunstverständnis. Beschlagnahmt, diffamiert - und am Ende verkauft: Werke der modernen Kunst wurden vom NS-Regime zuerst öffentlich an den Pranger gestellt - und sollten danach still und leise zur Devisenbeschaffung dienen. Vor 75 Jahren eröffnete man in München das erste Mal die Schau „Entartete Kunst“. Später - in 1939 - wurde diese auch in Wien gezeigt. Mit diffamiert wurden vor allem deutsche; aber z.B. auch österreichische Künstler wie Oskar KOKOSCHKA.
In der Süddeutschen Zeitung (SZ) beschreibt der Kunsthistoriker Willibald SAUERLÄNDER sehr schön, wie er die Zeit erlebt hat: Er berichtet über den den Tag, als Adolf HITLER in seiner Eröffnungsrede des HdDK den Entwurf des Architekten Adolf Abel für einen neuen GLASPALAST am Botanischen Garten als ‚ein Gebäude, das ebenso gut eine sächsische Zwirnfabrik wie die Markthalle einer mittleren Stadt, unter Umständen auch ein Bahnhof, ebenso gut allerdings auch ein Schwimmbad hätte sein können,’ verspottet.“
Willibald SAUERLÄNDER – Kunsthistoriker und Kunstkritiker - Sauerländer wurde 1953 in München im Fach Kunstgeschichte promoviert. Von 1954 bis 1959 arbeitete er als Lecteur allemand und Fremdenführer in Paris. Von 1959 bis 1961 war er Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Marburg. (1999: Geschichte der Kunst – Gegenwart der Kritik. Gesammelte Aufsätze. DuMont Verlag, Köln.)
Über den GLASPALAST berichtete ich in der GZ:
SPONSORING: KUNST-Mäzen privat/institutionell gesucht: WIR-DREI-PROJEKT - Zu Philipp Otto RUNGEs verbrannten 3 Werken: Münchner Glaspalast-Ausstellung 1931 - http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/64...
In seinem Erinnerungsbericht beschreibt der Kunsthistoriker, wie Adolf Hitler vor 75 Jahren das "Haus der Kunst" in München eröffnete und er einen "Säuberungskrieg" ankündigte gegen die Moderne: Sein Propagandaminister GOEBBELS stümperte die berüchtigte Ausstellung "Entartete Kunst" zusammen. Und Hitler selbst strotzte bei der Eröffnung nur so vor Selbstgefälligkeit.
In der Kunststadt München wurde mit viel uniformierten Statisten zum ersten Mal der "TAG DER DEUTSCHEN KUNST" begangen. Hitler eröffnete das "HAUS DER DEUTSCHEN KUNST“, dessen monumentale Säulenfront vom Münchner Volksmund als die "Weißwurstgalerie" bezeichnet wurde.
Ich kommentierte den SZ-Artikel:
wernerhahn schreibt FREIE KUNST wird „programmatisch und vorsätzlich sabotiert“ - „Deckmantel ‚Kunst’“ in München!
Parallel zu dem Sauerländer-Artikel der SZ empfehle ich in der Kunststadt MÜNCHEN einmal zu lesen, dass HEUTE von MISS-Zuständen der Szene BILDENDE KUNST (Akademie ...) geredet wird:
Am 19. Juli 1937 zum ersten Mal der "Tag der deutschen Kunst" & Adolf Hitler eröffnete das "Haus der deutschen Kunst" ( HdDK im Münchner Volksmund = "Weißwurstgalerie") mit HASS auf die ENTARTETEN.
Das Thema 75 Jahre "Haus der Kunst" in München & Dokumente zu „traumatischem Hass“ auf die KUNSTSZENE in München werden in zwei Berichten erörtert, die Herr SAUERLÄNDER und das Feuilleton KUNST einmal lesen und kommentieren sollten (in der SZ möglichst):
Links: GIEßENER ZEITUNG online (mit vielen Bildern):
KUNST-Infarkt / STAATs-Fehler / STAATs-Kunst/Künstler: Gestern (NAZIs KUNST/KÜNSTLER-Verfolgung) & heute (documenta-INSTITUTION …Infarkt) – KUNST-und-KÜNSTLERSCHUTZ gefordert:
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/69...
UND
KLAGE: FREIE KUNST wird „programmatisch und vorsätzlich sabotiert“ - „Deckmantel ‚Kunst’“: KünstlerSCHUTZ & KUNST-Schutz gefordert!
GZ:
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/69...
Zu lesen auch
DEUTSCHLAND & seine STAATS-Künstler: NAZI und BRD/DDR
Das „Dritte Reich“ machte Gebrauch von der Methode STATSKUNST:
Berufsverbot bekamen zahlreiche Künstler, deren Werke den Nazis nicht gefielen: Beispiel NOLDE; Berufsverbot bekommen in der BRD Künstler zwar nicht, aber den STATSKUNST-Förderern (siehe documenta Institution) ist jedes Mittel recht, guten ideologiefreien Künstlern und MARKT-Unabhängigen das Leben schwer zu machen:
Kunst im Nationalsozialismus bezeichnet keinen einheitlichen Stil oder Richtung. Es ist ein Sammelbegriff für die in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland erfolgreiche und ausgestellte bildende Kunst, die unter dem Namen DEUTSCHE KUNST propagiert wurde.
DEUTSCHE Staats-KUNST HEUTE: Am Beispiel des FALL KIEFER
ist exemplarisch zu beweisen, was darunter zu verstehen ist:
GZ Stichwort „Anselm Kiefer“ 15 Artikel:
Kiefer + ...
Osama bin Laden (7), Gerhard Richter (3), Baselitz (3), Kuh (2), Friedenspreis Buchhandel (2), Google (2), Angela Merkel (2)
19.07.2012 um 21:39 Uhr
IN
http://www.sueddeutsche.de/kultur/jahre-haus-der-k...
SCHWARZWURST-Galerie – HdDK-"Weißwurstgalerie" …
In meinem Kommentar zum Sauerländer-Artikel der SZ empfahl ich, KUNST-Fans in der Kunststadt MÜNCHEN sollten einmal etwas über HEUTE-MISS-Zustände der Szene BILDENDE KUNST (Akademie ...) lesen.
Am 19. Juli 1937 wurde das erste Mal der "Tag der deutschen Kunst" gefeiert und der Führer Hitler eröffnete das "Haus der deutschen Kunst" (HdDK im Münchner Volksmund = "Weißwurstgalerie") mit HASS auf die ENTARTETEN. Parallel gab es den Ausstellungs-FÜHRER des FÜHRERs A.H.: „ENTARTETE ‚KUNST’“; für „PREIS 30 PFG:“ gab es den „Ausstellungsführer“ (siehe Cover des „Kataloges“).
BILD dazu in GZ: KUNST-Infarkt / STAATs-Fehler / STAATs-Kunst/Künstler: Gestern (NAZIs KUNST/KÜNSTLER-Verfolgung) & heute (documenta-INSTITUTION …Infarkt) – KUNST-und-KÜNSTLERSCHUTZ gefordert
Mir stellte sich die Frage:
Warum gab es in MÜNCHEN keinen „traumatischem Hass“ auf die Nazi-KUNSTSZENE über die Herr SAUERLÄNDER so schön informiert? Statt des Begriffs zum HdDK - im Münchner Volksmund = "Weißwurstgalerie" – wäre m.E. der Terminus SCHWARZWURST-Galerie auch angebracht: BLUTWURST-Galerie, denn: Kunst“ im Blut-und-Boden-Stil („BuB“) wandte sich ja gegen die angeblich „entartete“ Moderne: BuB-Kunst wurde im HdDK ausgestellt!
Dazu siehe Artikel:
Blog auf ZEIT ONLINE:
BASELITZ, Staatsmaler der BRD und DDR, ars evolutoria und braun-roter BuB-Sumpf
Von WernerHahn 27.12.2009
DIE ZEIT: http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2...
Ebenda:
Bye-bye BLUT-und-BODEN-Malerei! (a&s.W.H. 25/12/09.)
Passé? - Adolfs blutbefleckter entarteter "Kunst"-Geist mit Hand-offen-Haltung.
Strafbar ist die Verwendung von «Sieg Heil» als Partei und Massenparole, «Heil Hitler», «Deutscher Gruß» und «Hitler-Gruß». Der H-Gruß - strafbar gem. §86a und §130 StGB – erfolgt, wenn der rechte (!) Arm mit flacher Hand auf Augenhöhe schräg nach vorne gestreckt wird; so wie in einem BASELITZ-Werk, das ich a&s-Mutationen ausgesetzt habe (siehe WEB-Bildergalerie). Von NAZIs wurden zum Gruß meist die Worte „Heil Hitler“ oder „Sieg Heil“ gesprochen.
Blu-Bo-„Kunst“ im Blut-und-Boden-Stil („BuB“) wandte sich gegen die angeblich „entartete“ Moderne: Im Mittelpunkt der Haus-der-Deutschen-Kunst-Ausstellungen seit 1937 standen der Bauer und die Bäuerin als Symbole des „artreinen“ Deutschen schlechthin.
Dass Karl LENZ als Bauernmaler KEINE Blu-Bo-„Kunst“ schuf - und NICHT im Blut-und-Boden-Stil („BuB“) gemalt hat, habe ich in diversen GZ-Artikeln dargestellt:
Auch Karl LENZ galt als ENTARTET als er die "Trauernde" (Kreide) malte: siehe BILD:
In der Galerie im Künstlerhaus LENZ. Studie für das Gemälde „Trauer um die Gefallenen“ (2.50 m). 1939/40 nach München zum „Haus der Deutschen Kunst“ gesandt – und abgelehnt.
.
Über die ENTARTETE KUNST schrieb ich mehrere Artikel: siehe dazu
KARL LENZ:
Karl LENZ (Maler 1898-1949): Wahrer REALISMUS mit Darstellungen hessischer Natur und des kulturellen Lebens - auch in „entarteten“ Zeiten
von Werner Hahn am 29.12.2010 / 1571 mal gelesen / 4 Kommentare / 71 BILDER (!)
GZ
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/43...
Mehr ebenda über...
Willingshausen Malerkolonie (1)Nationalsozialismus (15)Karl Lenz (6)Entartete Kunst (9)Carl Bantzer (1)Berta Lenz (1)Bauernmalerei (2)
UND
http://www.giessener-zeitung.de/global/themen/karl...
Stichwort:
Karl Lenz
(6)
Kombinationen zum Thema: Karl Lenz + ...
GDK Research (2), Künstlerhaus LENZ Erdhausen (2), Große Deutsche Kunstausstellung (2), Entartete Kunst (2), Barmherziger Samariter (1), Bauernmalerei (1), Otto-Ubbelohde-Preis (1), Jan Maria Dondeyne (1), Martinstag (1), Willingshausen Malerkolonie (1) alle anzeigen
Beiträge zum Thema aus: Gießen (6)
Dazu
KARL LENZ: Bilder in GDK Research – Bildbasierte Forschungsplattform zu den Großen Deutschen Kunstausstellungen 1937-1944 in München
von Werner Hahn am 22.10.2011 / 1081 mal gelesen / 13 Kommentare
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/57...
Und
"Große Deutsche Kunstausstellungen" (GDK Research) - Kunst des Nationalsozialismus & KARL LENZ (Maler 1898-1949) in ENTARTETEN Zeiten
von Werner Hahn am 18.10.2011 / 1411 mal gelesen / 13 Kommentare / 21 BILDER
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/57...
Verfallskunst-Ausstellung:
Denunziations-Schau „ENTARTETE ‚KUNST’“
Dass HITLER über die "Augenfehler" der entarteten Künstler gesprochen hat – siehe SAUERLÄNDER SZ - , wusste ich nicht:
"Es wäre zu untersuchen, ob diese etwa durch Vererbung zustande gekommen sind." "Das", so folgerte er, "wäre dann wichtig für das Reichsinnenministerium, das sich dann mit der Frage zu beschäftigen hätte, wenigstens eine weitere Vererbung derartiger grauenvoller Störungen zu unterbinden."
Unbekant war mir, dass A.H. das von den Nazis nicht allzu lange nach ihrer Machtübernahme erlassene Gesetz zur "Verhütung erkrankten Nachwuchses" auf die entarteten Künstler anwenden wollte! Sauerländer: „Hier ging es nicht mehr um einen platonischen Streit über ästhetische Fragen, sondern um die Übertragung der Rassenhygiene auf das Gebiet der bildenden Künste.“
Dass die Denunziations-Schau „ENTARTETE ‚KUNST’“ der Phantasie des abtrünnigen Intellektuellen Joseph Goebbels entsprungen war, „des in seiner giftigen Hetze gegen Kulturbolschewisten und Juden besonders lautmäuligen Propagandaministers“, ist mir so auch nicht bekannt.
Wenn zu lesen ist in der SZ: Darauf bereiste eine Kommission von parteinahen "Fachleuten" in nur 14 Tagen die deutschen Museen und wählte nach ihrem Gutdünken "Entartete" aus, so kommt mir die sog. FINDUNGSKOMMISSION der documenta INSTITUTION in Hessen in den Sinn:
Die Institution ist (getarnt als GmbH) in Wirklichkeit eine institutionelle Einrichtung: Gesellschafter Land Hessen, Bund & Stadt Kassel, die Millionen Euro investerien (riskieren)! Es gibt eine staatliche hessische erste Findungskommission, die die zweite Kommission beruft mit „Fachleuten“! Dem Feuilletonismus unbekannt in der BRD!
In die documentas 6, 7 und 8 wurde SO auch der Buchhandels/Börsenvereins-Preisträger Anselm KIEFER gehievt, der mit Rechte-Arm-Gruß-Bildern im Kunstmarkt-Betrieb Aufsehen und errang Beifall (… STAATSkünstler): nicht nur von RECHTS (Furore-Künstler). Hierzu siehe meine HP und im www LINK: http://community.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/2...
Stilistisches Mittel: es wurde in der BuB-Kunst die Perfektion altdeutscher Malerei angestrebt, um sozialen Kitsch, Naturkitsch, Heimatkitsch, Blut-und-Boden-Kitsch darzustellen.
Anmerkung:
Ich wusste bisher auch nicht: der neue Direktor der HdDK-"Weißwurstgalerie" (heute HdK) – er spricht weder Deutsch noch Bayerisch – würde in MÜNCHEN jetzt in einem Haus der Chef sein, das „politisch korrekt ‚Schwarzwurstgalerie’“ genannt werde. So wurde mir berichtet. Haus der Kunst: Symposium: Okwui Enwezor - Welcome (09.06.12) http://www.youtube.com/watch?v=h1Bv8fYsFTU / Okwui Enwezor http://de.wikipedia.org/wiki/Okwui_Enwezor.
Zu Emil NOLDE & seinen Problemen mit den NAZI: ausführlich im GZ-Artikel:
Emil NOLDE war damals sehr überrascht, dass seine Werke von den Nationalsozialisten als „Entartete Kunst“ diffamiert wurden – sein „Leben Christi“ bildete den Mittelpunkt der nationalsozialistischen Propagandaausstellung „Entartete Kunst“.:
Noch am 2. Juli 1938 hatte Nolde an Joseph Goebbels geschrieben, dass er sich „als fast einzigster deutscher Künstler im offenen Kampf gegen die Überfremdung der deutschen Kunst“ sähe, und wies darauf hin, dass er sofort nach der Gründung der NSDAP-Nordschleswig deren Mitglied geworden sei. Ausstellen konnte er jedoch bereits zuvor nicht – mehr:
ENTARTETE-KUNST & documenta: Zu EMIL NOLDEs Werk - als "entartet" aus Museen verbannt (Malverbot 1941). NANNEN/LENZ/NOLDE
von Werner Hahn am 13.11.2011 / 834 mal gelesen / 5 Kommentare
GZ
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/58...
Zu E.L. KIRCHNER siehe GZ: WICHTIG:
Stichwort:
Ernst Ludwig Kirchner
(7)
Kombinationen zum Thema: Ernst Ludwig Kirchner + ...
KIRCHNER-Museum DAVOS (4), ENR (2), ENR=Evolutions-Romantik (2), Evolutions-Romantik (2), Evolutionäre Theorie von Allem (1), ars evolutoria (1), TAGESLICHT-Award (1), Thomas Beecht (1), Philipp Otto Runge (1), Brücke-Malerei (1) alle anzeigen
Beiträge zum Thema aus: Gießen (7)
LINK GZ
http://www.giessener-zeitung.de/global/themen/erns...
Bürgerreporter:in:W. H. aus Gladenbach |
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