Das Leben ist schön in Gersthofen: Politischer Aschermittwoch mit Joachim Herrmann
Von Passau nach Gersthofen - Joachim Herrmann, Bayerns Innenminister, ließ es sich nicht nehmen, nach dem traditionellen Politischen Aschermittwoch in Passau auch noch in Gersthofen „die Sau raus zu lassen“. Welcher Ort könnte dafür besser geeignet sein als ein großes Festzelt, das sich nach eigenem Bekunden „Narrenhalle“ nennt? In selbiger fand nach vielen Wochen lustigen Faschingstreibens der Politische Aschermittwoch statt.
Traditionell darf an diesem Tag gegen andere politische Parteien gewettert werden, was das Zeug hält. Herrmann, der auf Einladung der Gersthofer CSU nach Gersthofen kam, gab zwar nicht den politischen Haudegen par excellence, zeigte aber dennoch deutlich auf, welche Versäumnisse insbesondere Koalitionen anzulasten sind, die sich mit den CSU-Schreckensfarben rot und grün schmücken. Davon gab es von Seiten der CSU Gersthofen, deren Vertreter sich zahlreich in der Narrenhalle eingefunden hatten, kräftigen Beifall. Neben vielen Stadträten waren selbstverständlich auch Gersthofens erster Bürgermeister Jürgen Schantin sowie Landrat Martin Sailer anwesend.
Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass nicht so sehr gegen Fehler anderer gewettert wurde, sondern vielmehr Positives hervorgehoben wurde. Wenn es der Gersthofer bisher noch nicht wusste, so konnte er zumindest nach diesem Politischen Aschermittwoch glücklich und zufrieden die Gersthofer Narrenhalle verlassen mit dem sicheren Gefühl, auf dem richtigen Fleck zu wohnen: Das Leben in Bayern, im Augsburger Landkreis und insbesondere in Gersthofen ist schön! Dafür sprechen die niedrige Kriminalitätsrate und hohe Aufklärungsquote in Bayern, die niedrige Arbeitslosenquote im Augsburger Landkreis und auch das hervorragende Schulsystem. Dafür lobte Herrmann die bayerische Justiz, Polizei und auch die Lehrer für ihr großes Engagement. Schließlich müssen auch mal Lehrer gelobt werden, müssen sie sich doch sonst häufig Lehrerwitze über sich ergehen lassen, wie Herrmann sich nicht verkneifen konnte. Bayerns Landschaften blühen, was laut Herrmann der „grundwerteorientierten Politik“ der CSU zuzuschreiben ist.
Schade, dass es da den Länderfinanzausgleich gibt… Auch die Euro-Krise wurde thematisiert. Warum es so weit kam, ist für Herrmann sonnenklar: „Niemand kann es sich auf Dauer leisten, über seine Verhältnisse zu leben.“ Konsequenterweise hält er es auch für unverantwortlich, jungen Generationen einen Schuldenberg zu hinterlassen. Vielmehr soll der heutigen Jugend Chancen eröffnet werden, die sie auch - so betonte Herrmann - ergreifen müsse. Herrmann appellierte an die Motivation junger Leute und wünschte sich, dass weniger Neid und mehr Freude über Erfolge in unserer Gesellschaft herrschen solle.
Nach der „Arbeit“ kam das Vergnügen: Eigentlich hätte sich das Gersthofer Publikum gemütlich zurücklehnen können und sich am Auftritt der „Mehlprimeln“ erfreuen können. Die Brüder Reiner und Dietmar Panitz sind bayerische Urgewächse und so sollte man meinen, dass ihr Kabarett sich wunderbar in den bayerischen Abend einfügt. Doch - leider - weit gefehlt! Statt sich gemütlich zurückzulehnen und einfach nur zu lauschen, führten Herrmanns Aufführungen zunehmend zu Gesprächsbedarf, was sich in der Lautstärke niederschlug. Wirklich schade, denn ihr Programm „Kurz vorm Gebiss“ war absolut sehens- und auch hörenswert. Zumindest das, was davon mitzubekommen war.
Übrigens trug sich Joachim Herrmann vor seinem Auftritt in der Narrenhalle in das Goldene Buch der Stadt Gersthofen. Ein Bericht darüber ist hier zu lesen.
myheimat-Team:Tanja Wurster aus Augsburg |
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