Handball: Bayernliga: TuS FFB - SV Auerbach 25:28

4. Februar 2012
19:30 Uhr
Wittelsbacher Halle, 82256 Fürstenfeldbruck
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Es war das Spitzenspiel, das sich die über 600 Zuschauer erwartet haben, auch wenn beide Mannschaften in der ersten Halbzeit etwas mit Toren geizten. Es war aber auch ein Spiel, in dem sich Routine gegenüber jugendlichem Elan durchsetzte. So wurde das Spiel von zwei Personen geprägt, die auf Auerbacher Seite spielten. Egal wie aggressiv unsere Abwehr spielte, der ruhige und bedächtige Auerbacher Spielaufbau immer sehr nahe am Zeitspiel war, wenn es dann tatsächlich darauf ankam, hatte Matthias Werner als Denker und Lenker immer eine Antwort und in seinem Bruder Michael Werner immer eine Anspielstation. Wie im Hinspiel nutzte Auerbach geschickt die sich bietenden Räume, die sich durch unsere 3:2:1-Abwehr ergaben. Obwohl Auerbach auch mit einer relativ offenen Abwehr agierte, waren die beiden SR in der Auslegung von Regelwidrigkeiten, die zu 7m führten, zu unserem Abwehrverhalten sehr großzügig. So wurden Auerbach nicht weniger als 11 Siebenmeter zugesprochen und uns nur zwei. Die führten in den ersten sechs Minuten zu einer 2:0 Führung, die auch die einzige im gesamten Spielverlauf bleiben sollte. Die ersten 20 Minuten waren ohnehin von beiden Abwehrreihen geprägt. Dabei war es allerdings so, dass unsere besten Torschützen Maxi Dück und Andi Knorr zum einen ihr Visier falsch eingestellt hatten und zum anderen die Mannschaft mit ihren eigenen Nerven zu kämpfen hatte. Man merkte ihr an, dass der Erwartungsdruck wohl doch zu hoch war, um frei und unbekümmert aufspielen zu können. Nach dem 5:5 in der 20. Minute konnte sich Auerbach bis zur 25. Minute auf 7:10 absetzen, was Trainer Martin Wild zu einer Auszeit veranlasste. Die gedankliche Blockade konnte er damit noch nicht lösen, so dass wir mit einem 8:13 Rückstand in die Pause gehen mussten.

In dieser wurde der Mannschaft nochmals vermittelt, dass sie mit ihrer Abwehrarbeit durchaus zufrieden sein kann, im Angriff aber mehr Entschlossenheit erforderlich ist und sie sich vor allem gedanklich frei machen müssen.

Entgegen der ersten Halbzeit erhöhten beide Mannschaften ein wenig das Tempo, was auch zu mehr Toren führte. Obwohl unser Team in den ersten sechs Minuten vier Tore gelangen, änderte sich nichts am Rückstand, da auch Auerbach vier mal erfolgreich war. Dann gelangen uns drei Tore in Folge zum 15:17 und in der 45. Minute waren es beim 18:20 nur noch zwei. Als dann auch noch Simon Wicha zwei „Hundertprozentige“ hielt und wir daraus das 20:20 erzielen konnten, brodelte die Halle und eine Wende schien möglich. In dieser Phase zeigte sich die Routine der Gäste, die ruhig ihr Spiel weiterspielten, während uns dann doch der eine und andere Fehler unterlief oder die SR die Szene ganz anders gesehen haben. Nach dem Unentschieden konnte Auerbach wieder in Führung gehen, die bis zur 53. Minute und dem 22:25 wieder auf drei Tore ausgebaut werden konnte. Ein kleiner Knackpunkt war diese 53. Minute, in der Martin Wagner einen Siebenmeter halten und Korbinian Sparn einen Steilangriff nicht im Auerbach Tor unterbringen konnte. Mit dem 22:26 in der 55. Minute war das Spiel eigentlich entschieden, auch wenn sich unser Team nicht aufgab. Letztlich musste es aber eine 25:28 Niederlage gegen ein an diesem Tag besseres Team hinnehmen. Da hilft auch es nicht darüber nachzudenken, was geschehen wäre, wenn sich Alexander Raff nicht am Knie verletzt hätte, die einen Einsatz in der zweiten Halbzeit nicht mehr zuließ. Natürlich ist die Enttäuschung bei der Mannschaft sehr groß, was auch verständlich ist. Sie hat sich im Laufe der Saison etwas erarbeitet, was von ihr nicht unbedingt erwartet werden durfte. Mit zehn Siegen in Folge hat sie sich dieses „Endspiel“ erspielt und leider verloren. In der Mannschaft steckt sehr viel Potenzial, das sie in diesem Spiel nicht abrufen konnte, da mehr Faktoren dazugehören. Vielleicht ist es ein kleiner Trost, dass schon ganz andere Mannschaften ihr eigentliches Potenzial in einem wichtigen Spiel nicht abrufen konnten, da der Kopf nicht ganz frei war.

Da auch Lohr mit dem Unentschieden in Simbach patzte, was sicherlich für die wesentlich schmerzlicher ist, da sie mit anderen Ambitionen in die Saison gegangen sind, sind wir auf dem zweiten Platz verblieben. Vielleicht kann sich die Mannschaft jetzt als Ziel setzen, diesen zu verteidigen. Dazu hat sie in drei Wochen Gelegenheit. Davor muss Trainer Martin Wild das Spiel gegen Auerbach erst mal aus den Köpfen der Spieler bringen, damit das Spiel am kommenden Sonntag in Haunstetten gewonnen wird.

Zum Abschluss nochmals Gratulation an den SV Auerbach, der nach dem verdienten 25:28 Sieg und dem Punktverlust von Lohr einen sehr großen Schritt in Richtung Meisterschaft unternommen hat.

Für den TuS werden spielen:

Tor: Simon Wicha, Martin Wagner,

Christian Wallnitz (1), Andreas Krauß, Marcus Hoffmann, Stefan Gärtner (3), Korbinian Sparn (7), Andreas Knorr (1), Alexander Raff (3/2), Sebastian Huhn, Maximilian Dück (4), Benjamin Meyer, Maximilian Lentner (1), Christian Haller (5)

Text: Erich Raff (TuS FFB)
Fotos: Karsten Lauer (PHOTOLOUNGE)

Bürgerreporter:in:

Karsten Lauer aus Fürstenfeldbruck

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