St. Jakob - Glaubensmonument im Wandel der Zeit
In einer weiteren Sonderausstellung zum 125. Jubiläum des Museums im Friedberger Wittelsbacher Schloss wird die Geschichte der weithin sichtbaren Friedberger St. Jakobskirche präsentiert. In einer eindrucksvollen Schau mit ausgewählten Exponaten aus allen Epochen des religiösen Zentrums der Stadt haben Museumsleiterin Dr. Alice Arnold-Becker und ihr Team aufs Neue "den Festgedanken ins Rampenlicht gerückt und andererseits einen Blick in die Vergangenheit der Friedberger Stadtgeschichte geworfen", so Bürgermeister Dr. Peter Bergmair in seiner Begrüßungsansprache bei der Eröffnung der Ausstellung am 13. Juli 2011.
Ein Highlight der Ausstellung ist der drei Meter lange Lechgrenzplan von 1571 aus dem Stadtarchiv Augsburg, der jüngst aufwändig restauriert wurde. Auf dem Plan ist das alte Friedberg mit seiner Kirche vor den Zerstörungen der Stadt im 30-jährigen Krieg zu sehen (myheimat berichtete). Die Ausstellung zeigt Modelle des Kirchturms im Wandel der Zeiten. In beeindruckenden Bildern und Beschreibungen ist der dramatische Einsturz des Kirchturms im Jahr 1886 dokumentiert. Zu sehen sind eine kostbare Monstranz, Pläne, Modelle und Fotografien, die eine Vorstellung von der ehemals barocken Friedberger St. Jakobskirche beschreiben.
"Der Turm gehört zu Friedberg, grüßt jeden Besucher und Bewohner", so Stadtpfarrer Dr. Markus Hau in seiner Ansprache zur Ausstellungseröffnung. Die Geschichte der Friedberger Stadtpfarrkirche St. Jakob stehe "für ein Glaubensdokument des Wandels", so Hau. Treffend verglich er die barocke Friedberger Wallfahrtskirche Herrgottsruh mit der Stadtpfarrkirche. Stadtpfarrer Dr. Hau, der die Idee zur Ausstellung hatte, freut sich, dass die Friedberger St. Jakobskirche mit der Ausstellung in den kulturellen Mittelpunkt gesetzt wird. Er bedankte sich in seiner Rede beim Ehepaar Martha und Franz Reißner, die seine Idee zur Ausstellung dem Museum angeboten haben. Über die großartige Resonanz zur Eröffnung der Ausstellung freute sich Museumsleiterin Dr. Alice Arnold-Becker. Mehr als hundert Besucher waren der Einladung gefolgt. Ihre Wertschätzung für diese Ausstellung verliehen durch großzügige Unterstütung haben auch der Kulturfonds Bayern und die Stadtsparkasse Augsburg.
Auf alter Bausubstanz sei der Turm der Friedberger St. Jakobskirche in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von 120 auf rund 232 Fuß (ca. 70 Meter) erhöht worden, weil die Bürger das Glockengeläut nicht hören konnten. Insbesondere die Friedberger Uhrmacher sollen freiwillige Beiträge zur Türmerhöhung geleistet haben. Der Turm „sollte den Stolz und das wirtschaftliche Potential der Bürger widerspiegeln“, so Dr. Arnold-Becker. Die Erhöhung des Turms auf den alten Steinen führte am 2. März 1868 um 15:30 Uhr zum Einsturz des Kirchturms. Ein kompletter Neubau der Kirche war daraufhin nicht mehr zu umgehen. Ab 1871 wurde mit einem Etat von 120000 Gulden die St. Jakobskirche im neoromanisch-italienischen Stil, nach Entwürfen des königlichen Baubeamten Karl Bernatz, neu gebaut.
Die rundum gelungene Auftaktveranstaltung zu einer interessanten stadtgeschichtlichen Ausstellung wurde umrahmt vom Jugendchor St. Jakob unter der Leitung von Peter Schnur. Das einleitende Gospelstück „Sinner you know“ war eine wunderbare Einstimmung zum Eröffnungsabend. Frau Graf und Frau Praschivka hatten für den Abend an die 100 leckere „Jakobsmuscheln“selbst gebacken, die so manchem Besucher den Gang durch die Ausstellung versüssten.
Weitere Informationen:
Ausstellung „St. Jakob – Glaubensmonument im Wandel der Zeit“
vom 14. Juli bis 30. Oktober im Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg
Schlossstraße 21
86316 Friedberg
Tel. 0821-6002-148
Fax 0821-65 05 12 29
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 14 bis 18 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage 11 bis 17 Uhr
Eintrittspreise
Erwachsene 3,50 EUR
Ermäßigt 3,00 EUR
Bürgerreporter:in:Franz Scherer aus Friedberg | |
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