Festwoche Thierhaupten
Ein echtes Großkaliber – Festwoche Thierhaupten war wieder ein Volltreffer!
Von Claus Braun
Ein Besuchermagnet war auch in diesem Jahr wieder die traditionelle Festwoche in Thierhaupten. Vom 10. bis 15. August feierte in diesem Rahmen der Schützenverein „Edelweiß“ 1922 Thierhaupten e. V. seinen 90. Vereinsgeburtstag und stand als Ausrichter in der Pflicht. Als Höhepunkte freuten sich viele tausende Besucher über die Auftritte der Show- und Partybands im Festzelt, den blumenreichen Festumzug und das 6. Bayerisch-Schwäbische Böllerschützentreffen mit fast 300 Mitwirkenden.
Mit einem Standkonzert und Salutschüssen der Böllerschützen am Marktplatz wurde die 46. Festwoche am 10. August eröffnet. Nach dem kleinen Zug zum Festzelt gelang Bürgermeister und Schirmherr Franz Neher mit drei kräftigen Schlägen der erfolgreiche Fassanstich. Beim Tag der Vereine, Betriebe und der Landwirtschaft spielte die Festkapelle Original D´Lechtalter Musikanten mit bayerisch-böhmischer Blasmusik gemütlich auf. Rappelvoll waren das Festzelt und das Gelände am Samstag, als am Abend nach dem Kindernachmittag die Showband „Livestyle“ die Gäste von den Bänken riss!
Kaum richtig ausgeschlafen, wartete am Festsonntag ein volles Programm auf die Besucher. Nach einem feierlichen Festgottesdienst mit Totengedenken durch Pfarrer Werner Ehnle zog sich der große Schützenfestumzug durch die Straßen der rausgeputzten Marktgemeinde. Die angereisten Vereine und die aus dem Ort selbst hatten das Festgewand ausgepackt, ihre Schützenköniginnen und Könige festlich mit der ehrenden Kette geschmückt, und selbstverständlich die hölzernen, schmucken „Vereins-Täferlchen“ und die schweren Vereinsfahnen, die von den Fahnenträgern oft kraftvoll geschwenkt wurden, an vorderster Front dabei. Wohltuend und herzerfrischend die musikalischen Klänge und Paukenschläge, die von der Festkapelle „Original D`Lechtaler Musikanten des hiesigen Musikvereins, dem Blasorchester Biberbach, der Blaskapelle Unterthürheim und Baar, den Musikvereinen Westendorf, Ellgau und Mertingen, sowie den Ehinger Musikanten, den „Original Altbayerischen Musikanten“ aus Aindling, der Trachtenkapelle Oberndorf und der Jugendkapelle Thierhaupten gespielt wurden.
Abwechslungsreich war der kurzweilige Umzug auch deswegen, weil sich fast jede Gruppe `was Besonderes ausgedacht. So waren es nicht wenige, die kleine Leiterwägen mitzogen, darin meist die jüngsten Vereinsmitglieder oder durstlöschende Erfrischungsgetränke. Schicke Festdamen, die mit farbenfrohen Blumensträußen und einem Dauerlächeln im Gesicht die Zuschauer freundlich grüßten prägten ebenso das Bild, wie aktive Schützen, die ihre Gewehre oder Böller auf den Schultern mitführten.
Die unumstrittene Attraktion in Thierhaupten sind seit Anfang der 60ger Jahre die Motivwagen, die der Jubiläumsverein von den anderen Ortsvereinen aus tausenden Blüten gesteckt und geklebt „geschenkt“ bekommt. Der Heimat- und Trachtenverein gestaltete ein strahlendweißes Edelweiß auf einem angedeuteten Bergmassiv oder die Freiwillige Feuerwehr einen detailgetreuen „Handböller“. Als in den Schützenheimen und den Schießanlagen noch keine Elektronik eingezogen war, tat der sogenannte „Scheibentoni“ seinen wertvollen Dienst. Mit einer kleinen Handkelle zeigte er dem Schützen in der Ferne an, welchen „Ring“ er geschossen hatte. Das Motiv, was die Sportverein-Crew um Martina Hirsch viele Stunden lang gestaltet hatte, hatte trotz Lederhose einen tollen Hüftschwung und einfallsreich die flippigen Haare aus Schilfgras. Einen stolzen „Auerhahn“ im lila Blütengefieder führte der Obst- und Gartenbauverein mit. Dieses Tier ist als Symbol für die Jäger und Schützen schon lange bekannt. Interessant: als Vorbild diente Adolf Bruckbauer und dem OGV-Team die Jugendbriefmarke der Deutschen Bundespost Berlin, die im Jahre 1965 erschienen ist. Eine detailgetreue Armbrust baute der Kameraden- und Soldatenverein für das 90. Vereinsjubiläum der Schützen. „Wir wollten die optimale Größe auf unseren Wagen darstellen“, begründete Otmar Krumpholz das riesige Modell seines rührigen Vereins. Ferner gestaltete die Kolpingfamilie Thierhaupten die Wappen des Bayerischen Sportschützenbundes und des Bundes der Bayerischen Schützen und der Musikverein das Vereinswappen der „Edelweiß-Schützen“ mit gekreuzten Gewehren, einer Zielscheibe und natürlich einem Edelweiß. Der Jubelverein selbst kreierte eine blumige Krone und stellte seine diesjährigen Schützenkönige Josef Golling (Luftpistole), Frank Albert (Luftgewehr) und den Jung-Schützenkönig Sebastian Schmidt auf den Festwagen.
Nach dem Umzug zogen die Vereine mit ihren Fahnen unter dem Jubel der Gäste ins Bierzelt ein. Stefan Schäffer übergab anstatt den üblichen Erinnerungsgeschenken einen Spendenscheck in Höhe von 1.200 € an das Bayerische Rote Kreuz Meitingen. Der Tag klang aus mit einem weiteren Auftritt der Festzeltkapelle Original D`Lechtaler Musikanten.
Die beiden folgenden Tage standen ganz im Zeichen von „Party feiern“. Die Stimmungsbands „Joe Williams Band“ und „Oh la la“ heizten besonders den jüngeren Gästen ein und sorgten jeweils für ein volles Festzelt.
Der abschließende Festtag am Feiertag „Mariä Himmelfahrt“ stand ganz im Zeichen der Böllerschützen. Fast 300 Aktive waren zum 6. Bayerisch-Schwäbischen Böllerschützentreffen angereist und erwiesen den Thierhauptenern anlässlich „25 Jahre Böllerschützen Thierhaupten“ die Ehre. Der größte Teil der aktiven Böllerschützen stand fein säuberlich aufgereiht auf einem abgeernteten Feld nahe dem Festplatz und wartete mit ihren teuren und sehenswerten Handböllern und Schaftböllern auf die Kommandos. Manfred Sumer hatte die Ehre die erste Schussfolge, einem gemeinsamen Salut, zu kommandieren. Es folgten als weitere Schussfolgen jeweils gemeinsam ein „Reihenfeuer“, „Doppelschlag“, ein gegenläufiges Reihenfeuer“ und zum Ende ein „Jubiläumssalut“. Die Kommandos „Böllerschützen Achtung“ – Böller laden – gemeinsames Verdämmen – Zündhütchen setzen – Hahn spannen – Böller hoch und gebt Feuer“ gaben weiter Schirmherr Franz Neher, 1. Gauschützenmeister Karl Mosch, Festleiter Stefan Schäffer und Xaver Wagner, der Bayerische Referent der Böllerschützen.
Neben dem Festschießen war auf dem Festgelände noch eine Menge geboten. Groß und Klein konnte sein Schießgeschick mit Lichtgewehren erproben oder den erfolgreichen Bogenschützen des Vereins um den mehrfachen Deutschen Schülermeister Andreas Mayr bei der Ausübung ihres Sports über die Schultern schauen. Während im kleinen Ausstellungszelt Handböller, Standböller, Korken, Ladestöcke oder Trachtenbedarf zum Bestaunen und Kaufen einluden ließen es sich die vielen Gäste nicht nehmen, bei einer frischen Maß Bier und einem leckeren Essen die so ereignisreiche Festwoche 2012 ausklingen zu lassen.
Bürgerreporter:in:Claus Braun aus Thierhaupten |
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