Tomé s Kinderporträtmuseum / 65.Große Schwäbische Kunstausstellung / Was ist Kunst?
Zusammen mit sechs Kindern habe ich mich am 30.September 2013 bei der „65.Großen Schwäbischen Kunstausstellung“ beworben und im Schaetzlerpalais vier Zeichnungen eingereicht. Sie wurden von der Jury alle abgelehnt.
Vorgeschichte: In den vergangenen 4 Jahren zeichnete ich 1´800 Kinder und setze mich seit 2011 mit meinem Kinderporträtmuseum, Aktionen und Ausstellungen für die Rechte der Kinder ein.
Vor einigen Monaten habe ich angefangen, Originalzeichnungen und -malereien meiner Schüler in meine Porträtzeichnungen zu integrieren, um damit nicht nur das Kind durch seine Darstellung, sondern auch dessen Werk adäquat präsentieren und würdigen zu können. In Absprache mit den Eltern von sechs dieser Kinder hatte ich mich also bei der„65.Schwäbischen Kunstausstellung“ beworben, als eine Gruppe mit sieben Künstlern (zwei Schüler aus der Mittelschule Gersthofen, zwei Schüler aus der Mittelschule Neusäß, ein Schüler aus der reischleschen Wirtschaftsschule und einer aus der neuen Sportklasse der Heinrich-von-Buz-Realschule in Augsburg im Alter zwischen 11 und 13 Jahren). Es waren somit wohl die jüngsten einreichenden Künstler dieser Veranstaltung seit 65 Jahren. Wir hätten es als Bereicherung dieser renommierten Ausstellung empfunden, hier unter Anderem auch einmal Kunst von Kindern zu zeigen.
Ich finde es sehr wichtig, schon im Kindesalter das Herz für die Kunst zu öffnen, indem man diese kindliche Kunst auch WIRKLICH würdigt.
Jedes Kind ist von Natur aus ein Künstler – sagt Picasso richtigerweise – die Kunst ist nur, es auch als Erwachsener zu bleiben. Das Erlebnis, bei dieser Ausstellung als Kind mitwirken zu dürfen und ernst genommen, respektiert zu werden, hätte auch prägend für deren Zukunft und Beispiel für andere sein können.
Bei der Einreichung meinte ein Mitarbeiter im Schaetzlerpalais spontan, dass dies die ersten Bilder bei der "Schwäbischen" ÜBERHAUPT seien, die ihn wirklich angesprochen haben.
Wie dem auch sei - jedenfalls ist wieder mal eine Chance vertan, etwas frischen Wind in diese von vielen Beobachtern (und Künstlern) inzwischen als etwas angestaubte und immer gleiche Veranstaltung zu bringen und neue, interessierte (auch kleine) Besucher in die Ausstellung zu locken.
Welche Kriterien muss ein Kunstwerk also erfüllen, um als „Kunst“ anerkannt zu werden (und von wem)?
Nach meiner Erfahrung müsste die Schlussfolgerung dann sein, dass Kunstkritiker und auch Künstler (diese hinwiederum aus zum Teil anderen Gründen) jedenfalls meine Arbeit und auch die Arbeit von Kindern (immer noch) nicht ernst nehmen, wie ja auch das Kind an und für sich in dieser Gesellschaft noch immer nicht wirklich ernst genommen wird und eine Lobby hat... eins meiner Anliegen ja, dies zu ändern. Die Menschen, welche meine Bilder sehen, nehmen diese Art von Kunst jedoch sehr wohl ernst. Das ist eine Diskrepanz... richtet sich die Kunst nach dem Kunstkritiker und beugt sich diesem gar, wird also unauthentisch, oder richtet sie sich nach dem Betrachter (Verkaufszahlen / business) oder sollte sie sich nicht einfach nach dem individuellen Künstler ausrichten? Soll Kunst elitär bleiben, nur beachtet (und angeblicherweise verstanden) von einer kleinen Gruppe? Darf sie nicht volksnah werden, verständlich gar, oder ist sie dann von „minderer“ Qualität? Weshalb bin ich in keiner Künstlervereinigung!? ....Was also ist Kunst!!???
Eines der Bilder wurde während der Einreichung beschädigt. Der "BBK" als Veranstalter weigerte sich jedoch, den Schaden zu vergüten.
Die Bilder sind übrigens ab Montag, 14.Oktober, wieder in den Mittelschulen in Neusäß und Gersthofen zu sehen und werden ab 12.Februar 2014 in der Augsburger Stadtbücherei zum 12.internationalen "Red Hand Day" gegen den Einsatz von Kindersoldaten und Krieg mit Kindern ausgestellt.
Mit freundlichen Grüßen
Tomé T.Etzensperger
Kinderporträtmuseum
im Namen von Jonas, Keven, Andreas, Martin, Jonas und Joey
http://kinderportraitmuseum-aktionen.jimdo.com/
www.tome-art.de
Die Jury, welche die Zeichnungen von meinen Schülern und mir abgeleht hat, setzte sich zusammen aus:
Dr. Mechthild Müller-Hennig, Bezirk Schwaben
Birgit Höppl, M.A., Kunsthistorikerin
Anneliese Hirschvogl, BBK Schwaben Nord und Augsburg
Norbert Kiening, BBK Schwaben Nord und Augsburg
Dr. Frank Mardaus, BBK Schwaben Nord und Augsburg
Bea Schmucker, BBK Schwaben Nord und Augsburg
Josef Zankl, BBK Schwaben Nord und Augsburg
Dr. Monika Petri, BBK Schwaben Süd
Ulrike von Quast, BBK Schwaben Süd
Günter Stephan, BBK Schwaben Süd
Als Veranstalter zeichnete:
BBK Schwaben Nord und Augsburg e.V. und BBK Schwaben Süd e.V.
Bürgerreporter:in:Tomé Thomas Etzensperger aus Augsburg |
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