Filmkritik zu "Logorama"

Logorama | Foto: Promofoto

"Logorama" hat den Oscar für den besten Animationsfilm 2010 bekommen. Völlig zu Recht. Dieser Film der Franzosen Francois Alaux, Hervé de Crécy und Ludovic Houplain ist eine Wucht!

2.500 Marken und Logos flimmern in 16 Minuten über die Kinoleinwand. Und es gibt sogar eine Handlung. Ronald McDonald mischt als Verbrecher die Logo-Welt auf. Die Michelin-Männchen verfolgen ihn, überfahren dabei mit Vollgas die "M&M"s, können Ronald aber nicht fassen.

Parallel fährt der Typ auf der Pringles-Packung mit seinem LkW zu einem Diner, um mit einem anderen Pringles-Typen beim Mittagessen zu plaudern. Zwei kleine Jungs treiben Schabernack im Zoo mit echten "Camel"s und einem schwulen Meister Proper.

Ronald McDonald startet eine Ballerorgie und nimmt Geiseln im Diner. Hier laufen die einzelnen Geschichten zusammen. Vom kleinen Jungen, der Nasenpopel auf Fahrgäste im Bus schnippt, von der Esso-Servicekraft mit dem knackigen Hintern und von den hungrigen Cops von der Michelin-Polizei. "Hot & Spicy" ist der Pringles-Typ mit dem Schnauzer danach nicht mehr.

Selbst als die ganze Stadt in Schutt und Asche liegt, geht der Werbe-Wahnsinn weiter. Die Kamera zoomt aus dem Erdball heraus durch die Milchstraße ("Milky Way") und all ihre Logo-Planeten. Unbedingt den Abspann anschauen, da blinkt nochmal ein Stern auf. Unten links.

Schleichwerbung? Schwer zu sagen bei der Fülle von Marken. Ich würde sagen: Ein verdammt gut gemachter Animationsfilm, der in allen Punkten überzeugt! Ein phänomenales Vergnügen! Für's Privatfernsehen allerdings nicht geeignet. Die würden dazwischen womöglich noch echte Werbung senden...

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Augsburg

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